Der FC Barcelona hat sich durch ein 1:0 gegen RCD Espanyol die Chance auf die Meisterschaft bewahrt. Luis Suárez besiegelte mit seinem Tor zudem den sicheren Abstieg des Stadtrivalen. Einzige Aufreger in einem sonst müden Derby waren die beiden Roten Karten für Ansu Fati und Pol Lozano.
Nachdem die Mannschaft gegen Villarreal am vergangenen Spieltag überzeugen konnte, beorderte Trainer Quique Setién lediglich Ivan Rakitic anstelle von Arturo Vidal in die Startelf – die übrigen Positionen blieben unverändert, Sergi Roberto und Antoine Griezmann bekamen nach ihren guten Leistungen auch gegen RCD Espanyol das Vertrauen.
Barça ohne Ideen, Espanyol kontert
Barça versuchte früh und wieder aus einem 4-4-2 heraus in den Flow vom letzten Auftritt zu kommen, doch die erste Gelegenheit der Partie ergab sich für die Gäste von Espanyol per Konter: Adrián Embarba startete nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte und lief der aufgerückten Abwehr der Blaugrana davon, scheiterte jedoch frei vor Marc-André ter Stegen am Schlussmann (10.).
Bis der Tabellenzweite mal vor dem Tor des Gegners gefährlich wurde, dauerte es eine Weile. Lionel Messi setzte zunächt einen Freistoß aus guter Position knapp über den Kasten von Diego López (22.), wenig später schickte Griezmann Luis Suárez auf die Reise, doch dieser zögerte viel zu lange, der abgefälschte Abschluss des Uruguayers geriet dann zu harmlos (25.). Die Pericos zogen sich überwiegend zurück und lauerten auf Konter, Barça hatte wenig Ideen im Spiel nach vorne.
Kurz vor der Pause konnte Espanyol einen weiteren Konter fahren: Dídac Vila enteilte Gerard Piqué auf außen, die Hereingabe wurde von Clément Lenglet Richtung eigenes Tor geklärt, doch ter Stegen war zur Stelle. Der Abpraller landete erneut bei Vila, dessen gefühlvoller Flachschuss noch den rechten Außenpfosten touchierte (44.). Den Blaugrana fiel offensiv weiter wenig ein, die Mannschaft agierte zu pomadig, während die Gäste clever verteidigten – folgerichtig blieb es beim 0:0 zur Halbzeit. Bezeichnend für den schwachen Auftritt: Barça blieb zum ersten Mal in dieser Saison in Halbzeit eins ohne eigenen Torschuss!
Fati und Lozana sehen Rot
Zum zweiten Durchgang reagierte Setién, Ansu Fati sollte für mehr Schwung und Dynamik sorgen. Keine fünf Minuten stand der Youngster auf dem Platz, da sah er auch schon für ein Foul an Fernando Calero die Gelbe Karte – vorerst, denn nach Intervention des VAR schaute sich Schiedsrichter Munuera Montero die Szene nochmal an und änderte die Entscheidung: Für das hohe Bein und gefährliche Spiel Fatis sah der 17-Jährige glatt Rot (50.) – er avancierte zum zweitjüngsten Rot-Sünder des 21-Jahrhunderts in La Liga. Der Jüngste spielte auch für Barça und heißt Marc Muniesa.
2 – With 17 years and 251 days, Ansu Fati is the second youngest player to be sent off in the 21st century in #LaLiga, second only to Marc Muniesa (also from #Barça) at 17 years and 57 days. Premature. pic.twitter.com/aR07C2URW0
— OptaJose (@OptaJose) July 8, 2020
Kurioserweise sollten sich die Ereignisse kurz darauf wiederholen, diesmal mit dem bitteren Ausgang für Espanyol: Pol Lozano stieg mit offener Sohle auf das Bein von Piqué, sah zunächst die Gelbe, nach erneuter Überprüfung der Bilder die Rote Karte (53.) – somit war wieder Gleichzahl auf dem Spielfeld.
Barça nutzte die unruhigen Minuten und einen Moment der unsortierten Gäste-Abwehr, um endlich einmal Espanyols dichten Abwehrriegel zu knacken: Über Griezmanns Ferse kam die Kugel zu Messi, sein Abschluss wurde geblockt, doch den Nachschuss verwandelte Suárez ungestört zum 1:0 (56.) – die Führung für die Gastgeber.
Der turbulente Beginn der zweiten Hälfte und auch das Tor änderten wenig am Gesamtbild der Partie, Torraumszenen gab es nur wenige. Messi probierte es nach Robertos Flanke per Volley, Lopez parierte sehenswert (68.) – es sollte das letzte Highlight der Partie in einem äußerst müden Derby gewesen sein.
Mit dem 1:0-Erfolg bleibt der FC Barcelona zumindest auf Tuchfühlung zu Real Madrid im Kampf um die Meisterschaft, während der Abstieg der Pericos nun endgültig besiegelt ist.