Nach längerer Zeit hatte Barça wieder die Chance, sich gegen einen stärkeren Kontrahenten zu beweisen. Diesmal lautete der Gegner FC Villarreal, der im Camp Nou zu Gast war. Die Mannschaft agierte bis zur Führung etwas uninspiriert und spielte nicht energisch genug. Durch den Elfmeter wurde das Spiel belebt und hochinteressant.
Sturm übt Druck aus
Nachdem er einen grandiosen Auftritt gegen Celtic Glasgow im Zentrum gezeigt hatte, wurde Neymar auf die Position des Linksaußen “verbannt”. Das Spiel ging schleppend voran, was natürlich an der nicht optimalen Positionierung der Sturmkräfte lag. Nichtsdestotrotz bot sich Neymar oft an und rückte manchmal ins Zentrum und siehe da, Barça wurde urplötzlich gefährlich. Neymar gehört während der Abstinenz von Messi auf die ‘Falsche Neun’. Der Sturmkollege auf der anderen Spielfeldseite von Neymar war Alexis Sánchez. Immer präsent, sorgte er für Gefahr und kämpfte. Leider sprang nichts Zählbares dabei heraus, zumindest in der ersten Hälfte. In der zweiten Halbzeit steigerte sich der Chilene und bereitete das 2:1 vor. Zudem zeigte er grandiose technische Fähigkeiten mit dem Ball. Seine Körpertäuschungen halfen ihm dabei, sich in offensiven Zweikämpfen durchzusetzen und somit gefährliche Zuspiele ins Zentrum zu ermöglichen. So wie Neymar auf linksaußen verbannt wurde, widerfuhr Cesc ein ähnliches Schicksal. Er musste leider wieder auf der ‘Falschen Neun’ agieren. Fast jeder Culé hat erkannt, dass die Qualitäten eines Cesc Fábregas auf dieser Position abhanden gehen und in der Offensive dadurch etwas verloren geht. Nichtsdestominder bereitete er die Torvorlage für das 2:1 und führte seine Mannschaft somit auch so zum Sieg.
Robustes Mittelfeld
Das Mittelfeld wurde gebildet von Andrés Iniesta, Alexandre Song und Sergio Busquets. Vieles deutete auf eine Doppelsechs hin, aber Song durfte etwas offensiver agieren und fiel damit einigen Zusehern positiv auf. Sogar zu Torchancen kam der Mittelfeldmann. In der Offensive konnte der Kameruner seine Mitspieler gut in Szene setzen. Eine interessante Variante, beide nominellen Sechser zeitgleich spielen zu lassen. Das Mittelfeld und die Defensive wirkten dadurch stabilisiert. Offensiver agierte Andrés Iniesta, welcher aber gestern nicht überzeugen konnte. Er lieferte kein schlechtes, aber auch kein überragendes Spiel ab, sondern spielte schlicht und ergreifend unter seinen Verhältnissen. Es wäre die Aufgabe von Iniesta gewesen, die treibende Kraft im Mittelfeld darzustellen, was ihm allerdings nicht gelang.
Verteidigung stabil
Die gestrige Innenverteidigung wurde von Marc Bartra und Gerard Piqué gebildet. Beide erledigten ihre Sache recht solide. Marc Bartra hätte beim Gegentor seinen Gegenspieler enger decken können, wenn nicht sogar müssen, stattdessen entwischte ihm dieser und Villarreal köpfte zum Ausgleich. Beide Außenverteidiger, Martín Montoya und Jordi Alba, hatten gestern recht viele Ballkontakte, der quirlige Linksverteidiger hatte sogar die meisten von allen Barça-Spielern. Die meisten gewonnenen Zweikämpfe nach Sergio Busquets bestritt Martín Montoya. In der Defensive agierte Montoya überzeugend und zeigte sein Können. Gestern schaltete sich der junge Rechtsverteidiger ziemlich oft in die Offensive ein, für seine Verhältnisse. Die ‘Nummer 2’ von Barça war allerdings etwas zu zögerlich im Vorwärtsgang, das einzige Manko des gestrigen Abends bei ihm.