Vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Arsenal gastierte der FC Barcelona bei UD Las Palmas. Es war eine Pflichtaufgabe für die Blaugrana bei den abstiegsgefährdeten Gastgebern, doch es wurde ein ziemlich schweres Spiel für die Gäste. Las Palmas spielte mutig und schaffte es dadurch, die Mannen von Luis Enrique phasenweise vor einige Probleme zu stellen, die diese schlussendlich aber bewältigen konnten.
{spielstand h:UD Las Palmas a:FC Barcelona e:1:2}
Erste Halbzeit: Las Palmas mit offensivem Ansatz
Von Beginn an war erkennbar, dass Las Palmas sich nicht hinten hineinstellen und abwarten, sondern offensiv gegen den FC Barcelona agieren wollte. Barça ging zwar in der sechsten Minute in Führung, doch davor waren es die Gastgeber, die mehr Torraumszenen hatten. Sie pressten sehr hoch und machten es den Gästen somit schwer, sich geordnet zu befreien. Dies lag sicherlich auch am Fehlen von Gerard Piqué und Sergio Busquets. Es gelang Las Palmas hervorragend, die Räume in Strafraumnähe zu besetzen, was dafür sorgte, dass sie im ersten Durchgang sehr oft die zweiten Bälle gewannen und es Barça somit des Öfteren einiges abverlangte, einen Angriff endgültig zu klären.
Ebenfalls sehr gut funktionierte bei den Gastgebern die Überbesetzung der ballnahen Bereiche auf dem Spielfeld. Dadurch hatte man in der Regel mehr eigene Spieler in Ballnähe als der Gegner, was dabei half, sich nach vorne zu kombinieren. Dem kam entgegen, dass bei der Blaugrana die drei Stürmer zunächt recht wenig nach hinten arbeiteten, was von Luis Enrique wohl so gewollt war, um den offensiven Ansatz von Las Palmas mit Kontern zu bestrafen. Dies birgt aber natürlich auch Risiken, weil man es dem Gegner somit leichter macht, im Mittelfeld zu kombinieren, was in diesem Spiel gut sichtbar wurde.
Es war interessant zu sehen, wie Las Palmas vor dem Strafraum agierte. Sie spielten viele Hereingaben, jedoch selten wirklich hoch, sondern meistens halbhoch oder fast schon flach. Im Zentrum wurde der Ball dann immer wieder abgelegt, dann versuchte man sich zu Chancen zu kombinieren. Las Palmas überzeugte ohnehin mit einem technisch sehr guten Fußball und vielen starken Einzelaktionen, die für die gute Technik der Spieler als auch für deren Mut sprachen.
Die Führung für Barça entstand, weil Las Palmas zu sehr auf Neymar schob und Jordi Alba somit aufrücken konnte, ohne einen Gegenspieler bei sich zu haben. Iniesta bediente dann Alba, der wiederum Luis Suárez mustergültig den Ball auflegte. Kurz darauf kamen die Gastgeber dann durch eine mit der Hacke verlängerte halbhohe Hereingabe zum Ausgleich.
In diesen beiden Szenen sah man die Vor- und Nachteile von Las Palmas’ Ansatz, der offensiv sehr hilfreich sein konnte, defensiv aber durchaus riskant war. Das 2:1 war dann vor allem der individuellen Qualität von Luis Suárez geschuldet und war schwierig zu verteidigen. Bei einer Freistoß-Flanke hatten die Gastgeber dann Glück, dass der Uruguayer Messis Vorarbeit nicht verwerten konnte, obwohl er komplett frei stand.
Zweite Halbzeit: Barça hat alles im Griff, bis zur Nachspielzeit
Im zweiten Durchgang hatte die Blaugrana das Geschehen deutlich besser im Griff. Man verstand es nun besser, die Angriffe von Las Palmas zu stoppen, weil man auf den Außen sicherer stand und durch die Achter mehr Unterstützung erhielt. Auch die Stürmer gingen nun öfter mit nach hinten, was das Team etwas kompakter agieren ließ. Gleichzeitig kamen die Gäste auch zu guten Chancen, allen voran Suárez, der eine riesige Möglichkeit, den Deckel auf das Spiel zu machen, liegen ließ. Dadurch blieb das Spiel offen, da eine Führung mit einem Tor schnell kippen kann.
Las Palmas kam noch zu ein paar guten Angriffen, auch weil man bei der Blaugrana das Fehlen des Abwehrchefs Gerard Piqué merkte. Es fehlte hinten derjenige, der alles zusammenhält und die Mitspieler ordnet. Zwischen Mathieu und Mascherano merkte man einige Male, dass da die Abstimmung nicht so ganz stimmte, wodurch es teilweise gefährlicher als nötig wurde.
In der Schlussphase hatte Barça das Geschehen eigentlich im Griff und ganz zum Schluss noch zwei sehr gute Kontermöglichkeiten, die aber von Messi und Neymar hergeschenkt wurden. So gelang es Las Palmas in der Nachspilzeit, noch sehr viel Druck zu erzeugen und fast noch den Ausgleich zu erzielen. So wirkte ein eigentlich recht ordentlicher Auftritt von Barça am Ende wackliger als es eigentlich war, denn in der zweiten Halbzeit machte man seine Sache nicht schlecht. Barça hätte das Spiel früher entscheiden müssen, um einem turbulenten Ende zu entgehen. Doch am Ende stehen ein Arbeitssieg und damit einhergehend drei sehr wichtige Punkte im Titelrennen zu Buche, die die Gäste verdient mit nach Barcelona nehmen.
Die Highlights der Partie