Spielanalyse | FC Valencia – FC Barcelona: Lionel Messi sichert in der letzten Minute den Sieg

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Am gestrigen Nachmittag traf der FC Valencia im heimischen Mestalla auf den FC Barcelona. Diese Begegnung versprach schon in der Vergangenheit enge Duelle, in der man nie ein sicheres Endergebnis nennen konnte. Und auch diesmal war es so. Nach einer 1:0-Führung durch Lionel Messi glich die Leihgabe des FC Barcelona Munir El Haddadi in der 52. Spielminute aus. Wenige Minuten später war es Rodrigo, der das Spiel zugunsten Valencias gedreht hat. In der Folge drehten die Katalanen auf und erzielten durch Luis Suárez den Ausgleich. Lionel Messi war es dann, der in der letzten Spielminute per Elfmeter den 3:2-Siegtreffer erzielt. Es folgt unsere Analyse des Spiels.

Die Aufstellung des FC Barcelona

Der FC Barcelona begann wie gewohnt mit Marc-André ter Stegen im Tor. Lucas Digne als auch Sergi Roberto agierten als Außenverteidiger neben dem Innenverteidiger-Duo bestehend aus Javier Mascherano und Samuel Umtiti. Das Mittelfeld wurde von Andrés Iniesta, Sergio Busquets und André Gomes gebildet. Allerdings wurde Iniesta bereits früh in der Begegnung verletzungsbedingt ausgewechselt, sodass Ivan Rakitić zum Einsatz kam. Der Dreiersturm bestand aus Neymar, Luis Suárez und Lionel Messi.

Während des Spiels konnten mehrere Formationen beobachtet werden. In der Defensivbewegung agierten die Katalanen im typischen 4-4-2-System. Bei dieser Formation rückte regelmäßig ein Außenstürmer, in der Regel Neymar, ins Mittelfeld und stabilisierte es auch in der Breite. Versuchte man das Spiel aufzubauen, wechselten die Blaugranas in ein 4-3-3-System, das sich im Laufe des Spiels und in Abhängigkeit zur Spielsituation zu einem 3-4-3 entwickelt hat. Das hing allerdings davon ab, inwieweit man sich in der Hälfte des FC Valencia einnisten konnte.

Valencia setzt auf eine kompakte Defensive

Der FC Valencia machte es dem FC Barcelona in der ersten Halbzeit schwer, Chancen zu kreieren. In einem kompakten 4-2-3-1-System schafften es die Gastgeber, konsequent die Zwischenräume abzudichten und Löcher zu stopfen, die zu einem Schnittstellenpass führen könnten. Kompakt verschob man zum ballführenden Spieler und übte so Druck aus. Interessant zu sehen war, dass man auch in eben jener Formation in der gegnerischen Hälfte agiert hat. So beispielsweise nach Standardsituationen, um sofort zu pressen oder Umschaltmöglichkeiten des FC Barcelona im Keim zu ersticken. Insgesamt agierte Valencia in Halbzeit Eins defensiv, sie versuchten aber, durch Nadelstiche für Gefahr zu sorgen.

Reagiert hat der FC Barcelona mit zwei Außenstürmern, die das Spiel enorm breit machten. Der Effekt sollte sein, die Kompaktheit des FC Valencia im Zentrum zu lösen. Demnach sollten die Valencianer ebenfalls das Spiel breit machen, um die beiden breitstehenden Akteure zu decken, damit der FC Barcelona gefährlicher durch die Mitte des Spielfeldes kommen kann. Öfter war zu erkennen, dass ein Mittelfeldspieler durch das Zentrum gelaufen ist, um eine vertikale Anspielstation zu bieten. In der Regel dann, wenn der Außenstürmer sich zurückfallen ließ – wie beim Führungstreffer durch Lionel Messi in der 22. Spielminute. Lionel Messi zieht vorher den gegnerischen Außenverteidiger raus aus der Defensivkette, Ivan Rakitić bewegt sich intelligent in den Raum, der nun offen ist. Sergi Roberto sieht das und spielt den Ball zum Kroaten. Sein erster Flankenversuch schlägt zwar fehl, doch kommt sein Pass in den Rückraum zu Messi an, der eiskalt verwandelt. Zwar hätte der Treffer wegen Abseitsstellung von Luis Suárez nicht zählen dürfen, doch konnte man hier ganz gut sehen, wie die Marschroute des FC Barcelona aussah.

BarcaTorValencia

Valencia wie aufgelöst: Die Kompaktheit wurde mit zwei einfachen Bewegungen und einem Pass durchbrochen.

Valencia wird offensiv aktiver und dreht die Partie

Der FC Valencia lag zur Pause somit 1:0 zurück und war nun unter Zugzwang. Valencia setzte weiterhin auf ein 4-2-3-1-System, das sich im Laufe des Spiels zu einem 4-4-2 entwickelt hat, verschob nun allerdings weiter nach vorne und versuchte nun, auch Druck auf Marc-André ter Stegen aufzubauen. Die Blaugranas hätten diese offensive Ausrichtung fast ausgenutzt, nachdem Neymar Diego Alves geprüft und Rakitić den Nachschuss nur an den Pfosten gesetzt hat. Danach war es allerdings Valencia, das auf sich aufmerksam gemacht hat – und wie! Dani Parejo hinterläuft Lucas Digne, der nun frei in den Rückraum passt und Munir El Haddadi, Leihgabe des FC Barcelonas, erzielt den Ausgleichstreffer in der 52. Spielminute. Interessant ist, dass dieser Treffer im Entstehen dem vom FC Barcelona ähnelt. Insgesamt zwei herrlich herausgespielte Tore. Nur vier Minuten später war es Rodrigo, der nach einem wundervollen Zuspiel von Nani per Direktabnahme das Spiel dreht. Nani wurde dabei kaum von den Spielern des FC Barcelona angegangen. Die Hinterreihe schien auf Abseits zu spekulieren, rückte allerdings nur behäbig raus. In dieser Phase war die Führung für den Valencia verdient, immerhin wurde viel Druck erzeugt, sodass die Katalanen durchaus in Bedrängnis kamen.

Der FC Barcelona reagiert: Messi nun im Zentrum

Ähnlich furios ging es dann weiter. Zwar übte Valencia weiterhin Druck aus, doch bekam der FC Barcelona immer mehr das Spiel wieder unter Kontrolle. Sechs Minuten nach dem Treffer durch Rodrigo erzielte Luis Suárez den Ausgleich per Nachschuss. Der Kopfball zuvor durch Ivan Rakitić konnte noch stark durch Diego Alves abgewehrt werden, dem harten Schuss vom Uruguayer hatte er allerdings nichts mehr entgegenzusetzen.

Abgesehen vom Ausgleichstreffer hat der FC Barcelona nun auf die taktischen Änderungen des FC Valencia reagiert. Weil Valencia nun offensiver agierte, bewegte sich Messi öfter gen Zentrum und bespielt dort die Freiräume, die er zuvor nicht gehabt hat. Es war eine Reaktion auf die Reaktion vom FC Valencia, das Spiel nun offensiver zu gestalten. Luis Suárez band vor ihm die beiden Innenverteidiger und hielt Messi damit Gegenspieler vom Hals. Er spielte nun mehr Torchancen heraus und war an mehreren Spielzügen direkt beteiligt, was dem FC Valencia mit der Zeit zum Verhängnis wurde. Dass der Ausgleichstreffer durch Luis Suárez dann noch fiel, machte es den Gastgebern noch komplizierter, den Argentinier zu kontrollieren – zumindest komplizierter als in der ersten Halbzeit.

Der FC Barcelona verschob nun konsequenter nach vorne, musste allerdings öfter gegen Kontersituationen ankämpfen, die der FC Valencia kläglich vergab. In der wohl letzten Spielsituation war es dann soweit: Die letzten 20 Sekunden der Nachspielzeit sind angebrochen und Messi spielt gemeinsam mit Neymar einen Doppelpass im Strafraum. Messi sieht den freistehenden Luis Suárez, der sofort angespielt wird. Suárez wird in der Drehung regelwidrig zu Fall gebracht – Elfmeter in den letzten zehn Sekunden des Spiels für den FC Barcelona. Lionel Messi tritt an und verwandelt mit einem Flachschuss in die linke untere Ecke, sodass der FC Barcelona doch noch mit einem 3:2-Sieg zurückreisen nach Barcelona reisen kann.

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