Der FC Barcelona empfing am neunten Spieltag den SD Eibar im Camp Nou. Die Gäste waren bisher noch ungeschlagen in der Fremde und zeigten in der katalanischen Hauptstadt auch, warum. Sie verteidigten gut, attackierten immer wieder mutig und stellten die Blaugrana vor große Probleme. Dank der passenden Umstellungen zur Pause und der individuellen Qualität von Neymar und Luis Suárez setzte sich am Ende aber der Gastgeber mit 3:1 durch.
{spielstand h:FC Barcelona a:SD Eibar e:3:1}
Erste Halbzeit: Barça mit Problemen im Aufbauspiel
Der FC Barcelona hatte im ersten Durchgang enorme Probleme mit den Gästen aus Eibar, sowohl defensiv als auch offensiv. Eibar wollte sich nicht zu tief zurückdrängen lassen und störte Barça bereits in der eigenen Hälfte. Dadurch machten die Gastgeber Fehler, die die Basken dann ausnutzen wollte. So entstand auch das erste Tor der Partie. Marc Bartra konnte ein Zuspiel nicht gut genug kontrollieren und verlor in der Folge den Ball. Eibar spielte direkt einen Pass in die Spitze, den Mascherano hätte abfangen müssen. Er schaute aber gerade in diesem Moment nach rechts zu seinem Gegner, anstatt links den Ball im Auge zu behalten. So gelang es den Außenseitern im Nachschuss in Führung zu gehen. Später kamen sie erneut zu einer guten Möglichkeit, nachdem Dani Alves beim Pressing der Basken den Ball verlor und Bartra in höchster Not klären musste.
Das Problem der Blaugrana war, dass sie es nicht schafften, das Spiel ordentlich aufzubauen. Es war viel zu hektisch und unstrukturiert. Wenn man es einmal schaffte, das Pressing von Eibar zu überspielen, waren zu wenige Barça-Spieler vorhanden, die mit Tempo versuchten, den Angriff zu vollenden. Insbesondere die Innenverteidiger taten sich sehr schwer mit dem Spielaufbau, weshalb Mascherano sich immer wieder fallen ließ, um ihnen dabei zu helfen. Jedoch ließ er sich im ersten Durchgang zu tief fallen; immer wieder stand er auf einer Höhe mit den Innenverteidigern, wodurch seine angedachte Hilfe keine war. Natürlich ist Mascherano im Spielaufbau stärker als Bartra, doch weil er sich zu tief fallen ließ, fehlte die Bindung zu den restlichen Mannschaftsteilen. Er hätte sich ein wenig höher positionieren müssen, um als Bindungsglied zwischen Abwehr und Mittelfeld zu agieren. So war der Argentinier lediglich ein weiterer Verteidiger, doch das so wichtige Bindungsglied fehlte.
Der FC Barcelona kam deshalb kaum zu Torchancen; trotzdem gelang ein Treffer: Neymar nahm in dieser Szene Tempo auf, Suárez spielte den Ball zu Busquets, der wiederum Sandro hervorragend freichippte. Dieser legte volley quer auf Suárez und es stand 1:1. Es muss jedoch erwähnt werden, dass Sandro im Abseits stand. Ansonsten kam offensiv zu wenig von der Blaugrana, was hauptsächlich am mangelhaften Spielaufbau lag, in dessen Folge die Bindung der einzelnen Mannschaftsteile zueinander fehlte. Zu loben ist an dieser Stelle aber das Pressing der Gäste.
Zweite Halbzeit: Der FC Barcelona reagiert
In der zweiten Halbzeit spielten die Mannen von Luis Enrique deutlich besser, wenngleich sie immer noch keine wirklich gute Leistung zeigten. Man machte weiterhin zu viele Fehler und war zu ungenau im Passpsiel. Jedoch stand man defensiv sicherer und ließ kaum noch Torchancen für Eibar zu. Auch der Spielaufbau funktionierte nun besser, da sich Mascherano nicht mehr ganz so tief fallen ließ und es somit endlich das fehlende Bindungsglied zwischen Abwehr und Mittelfeld gab. Marc Bartra wurde zudem recht früh für Jérémy Mathieu ausgewechselt, da Luis Enrique das Aufbauspiel aus der Defensive stärken wollte. Ein Fingerzeig in Richtung Marc Bartra, dass er sich in diesem Bereich steigern muss. Für den Katalanen ziehen weiterhin düstere Wolken auf.
Mehr oder weniger direkt nach Wiederanpfiff ging der FC Barcelona mit 2:1 in Führung. Neymar setzte nach eigenem Fehlpass stark nach, holte sich das Kunstleder zurück und drang in den Strafraum ein. Dort fand er Luis Suárez, der aus zentraler Position problemlos einnetzte. In der Folge verflachte das Spiel: Eibar konnte keine Gefahr mehr erzeugen und hatte nun auch defensiv mehr Probleme, während die Gastgeber zwar defensiv sicher standen, aber vorne zu wenig Gefahr erzeugten. Hätte Suárez nicht direkt nach der Roten Karte für Javier Mascherano auf 3:1 gestellt, hätte es vielleicht noch einmal spannend werden können. Der Treffer war wiederum eine Koproduktion der Südamerikaner: Neymar chippte den Ball wunderbar in den Strafraum, wo ihn sich Suárez mit der Brust am Gegner vorbei vorlegte und das Spiel entschied. 365 Tage nach seinem Debüt für Barça erzielte Suárez seinen ersten Hattrick im Camp Nou für die Katalanen. Ein gelungener Jahrestag!
Insgesamt ein verdienter Sieg für den FC Barcelona, der allerdings viel Kampf und Krampf beinhaltete. Glücklicherweise sprangen die zwei südamerikanischen Ausnahmekönner ein und führten die Blaugrana zum Sieg.
Vor dem Spiel gab es noch eine Botschaft an Johan Cruyff, der an Lungenkrebs erkrankte: