Nach dem Champions League Auftritt an der Stamford Bridge, stand für den FC Barcelona das erste Heimderby gegen Girona auf dem Plan. Girona war zwar der klare Underdog, jedoch war aufgrund ihrer bisherigen Saison klar, dass man den kleinen Nachbarn nicht unterschätzen durfte. Dies machten die Gäste auch schon nach drei Minuten deutlich, als sie mit 1-0 in Führung gingen. Jedoch war dieses Tor der Start eines Offensivfeurerwekrs der Blaugrana.
Das Spiel
Gleich zu Beginn gingen die Gäste in Führung, als Portu einen Konter nach Ballverlust von Sergio Busquets abschloss. Samuel Umtiti hätte allerdings den finalen Pass abfangen müssen, verpennte jedoch, dass hinter ihm Porut heranlief. Barça zeigte daraufhin eine super Reaktion und glich praktisch im Gegenzug durch Luis Suárez aus. Dieses Tor war auch sinnbildlich für das Spiel. Girona versuchte früh zu stören und selbst aktiv mitzuspielen. So kamen sie auch zu ein paar gefälligen Aktionen und Abschlüssen, ließen andererseits aber auch extrem vielo vor. Dies lag vor allem daran, dass sie Lionel Messi nie zu greifen bekamen. Durch Dembélé hatten die Gastgeber nun auf rechts einen echten Flügelstürmer, der die gegnerische Abwehr auseinander zog und dadurch mehr Raum im Zentrum schaffte. Diesen Raum nutzte besonders Messi hervorragend, unterstützt vom guten Coutinho und wie immer starken Sergio Busquets. Barça rückte immer wieder geschlossen nach vorne auf, besetzte die wichtigsten Räume sehr gut, sodass es immer Anspielstationen in der Spitze, als auch auf den Flügeln gab, was wiederum Räume für nachrückende Mittelfeldspieler erzeugte. Es war ein herrlich flüssiges Kombinationsspiel, dass die Katalanen auf das Packett zauberten.
Die beiden Neuen
Zur Pause war das Spiel bereits entschieden und Girona schaffte es im zweiten Durchgang auch nicht mehr noch Spannung zu erzeugen. Barça spielte weiter gut nach vorne und hatte einige sehr gute Angriffsspielzüge zu bieten. Zudem gelang Philippe Coutinho sein erster Treffer im Camp Nou und Ousmane Dembélé sein erster Assist, seit er wieder fit ist. Die beiden Neuzugänge deuteten gerade in der zweiten Halbzeit an, zu was sie imstande sind. Beide brauchen zwar noch Zeit, um sich komplett an ihre neue Mannschaft und die ganzen Automatismen zu gewöhnen, allerdings sind beide zweifelsohne Ausnahmespieler, die den FC Barcelona nochmal ein Stück besser machen können, wenn sie genau so weitermachen. Sie verhelfen der Mannschaft zu mehr Kreativität, als auch zu mehr Durchschlagskraft. Dembélé kann dafür sorgen, dass Messi nicht mehr der einzige Spieler ist, der die gegnersichen Defensiven mit Dribblings aufbrechen kann. Coutinho bringt mit seinen extrem gefährlichen Distanzschüssen, seinen Vorstößen und Lochpässe auch neue Facetten ins Spiel, was die Mannschaft insgesamt unberechenbarer, schwerer zu verteidigen und somit gefährlicher und schlichtweg besser macht.
Man kann auch davon ausgehen, dass man einen eingespielten Dembélé brauchen wird, wenn man in der Champions League weit kommen will. Der junge Franzose hat das Zeug dazu Barças X-Faktor diese Saison in der Königsklasse zu sein.
Fazit
Barça gewann hochverdient und zeigte eine sehr starke Leistung, besonders offensiv. Allerdings sollte Valverde mehr rotieren. Gerade der angeschlagene Piqué hätte im Idealfall bis zum Duell mit Atlético Madrid nicht mehr spielen sollen. In den nächsten Spielen sollten zudem Luis Suárez und Lionel Messi mal eine Pause erhalten. Valverde muss der zweiten Reihe mehr Chancen geben, was nicht bedeutet, dass er eine komplette B-Elf aufstellen sollte, doch vereinzelt mal Spieler wie André Gomes, Denis Suárez oder Paco Alcácer für die Stammspieler ranzulassen, wäre ein wichtiger Schritt, um den Spielern auf der Bank mehr Selbstvertrauen zu geben und die Stammspieler mal etwas zu entlasten. Der Umgang mit Piqué scheint ein Spiel mit dem Feuer zu sein.