Spielanalyse | FC Barcelona – Getafe CF: Ein Klassenunterschied in jeder Hinsicht

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Der FC Barcelona ist weiter in Fahrt: Gegen den Getafe CF setzten sich die Schützlinge von Luis Enrique glanzvoll mit 6:0 durch und waren jederzeit Herr im eigenen Haus. Zu keinem Zeitpunkt waren demgegenüber die Gäste in der Lage, die Überlegenheit der Blaugrana in irgendeiner Form in Frage zu stellen. Besonders gefallen haben der Zug und die Zielstrebigkeit, mit denen Barça den Gegner auseinandergepflückt hat.

{spielstand: h:FC Barcelona a:FC Getafe e:6:0}

Erwartungsgemäß konnte der Getafe CF der Spielgewalt des FC Barcelona nicht einmal annähernd das Wasser reichen. Nach 45 Minuten lagen die Gastgeber bereits 4:0 in Führung, was nur im Ansatz die Kräfteverhältnisse auf dem Feld widerspiegelte. In Wahrheit war die Dominanz sogar noch größer und das Ergebnis etwas schmeichelhaft. Auf der anderen Seite stand bei dem Verein aus Getafe in der ersten Hälfte kein einziger Torschuss auf der Habenseite, Claudio Bravo verlebte einen gemütlichen Samstagnachmittag und konnte die letzten Sonnenstrahlen genießen, die sich ihren Weg in das Camp Nou bahnten.

Getafe CF bekommt defensiv keinen Zugriff

Unter einem defensiven Blickwinkel hatten die Gäste in keiner Zone Zugriff auf das Spiel der Katalanen. Ausgangspunkt ihrer Bestrebungen, den FC Barcelona in seinem Spielfluss zu stören, war ein 4-4-2 mit Wanderson und Scepovic im Sturm. In der jüngeren Vergangenheit gab es einige Mannschaften, die versuchten, Barça mit einem hohen Pressing in die Schranken zu weisen; nicht so der Getafe CF. Sie wählten eine eher zurückhaltende Strategie und erwarteten ihren Gegner kurz hinter der Mittellinie. Dort waren sie bestrebt, den Spielaufbau des FC Barcelona auf die Außenbahnen zu verlagern. Der amtierende Champions-League-Sieger versteht es aber zu gut, das Spiel auch über die Außen aufzubauen und dem Gegner auch dort den Zugriff zu verweigern. Dies sollte auch Getafe zu spüren bekommen. Hilfreich dabei war sicherlich auch das mangelnde Spiel gegen den Ball der Gäste, was der Blaugrana Zeit und Raum verschaffte, die richtige Option im Spielaufbau auszuloten. 

Es bereitete der Mannschaft von Luis Enrique demnach keine sonderlichen Probleme, tiefere Zonen auf dem Spielfeld zu erreichen. Der schwache Druck von Getafe war allerdings nicht nur Ausdruck fehlender Aggressivität, sondern das Resultat von konzeptionellen Fehlern. Mannorientierungen auf die Spieler des FC Barcelona haben sich in der Vergangenheit durchaus bewährt, vorbehaltlich der Einführung gewisser Sicherheitsmechanismen. Diese Sicherheiten fehlten im Spiel des Getafe CF und so verwunderte es nicht, dass das 4-4-2-Defensivsystem von Getafe durch die Bewegungen der Katalanen Schritt für Schritt aufgebrochen wurde und Lücken offenbarte.

Konnte Barça in die Hälfte des Gegners vordringen, versammelten sich zumeist acht Spieler von Getafe CF hinter dem Ball. Unterstützung erfuhren die defensiven Akteure von den Stürmern, die sich ebenfalls weit zurückfallen ließen. Dennoch war es der Blaugrana beinahe mühelos möglich, sich Chancen herauszuspielen. Der fehlende Druck im zweiten Spielfelddrittel setzte sich in den Zonen vor dem Strafraum fort und wurde von Messi und Co. mit Dankbarkeit angenommen. Das Defensivverhalten von Getafe war geprägt von einer hohen Statik und Zurückhaltung in Verbindung mit diffusen Orientierungen an dem Gegner. Auch das Übergeben-Übernehmen funktionierte alles andere als reibungslos. Diesen Defiziten stand die Offensivpower des FC Barcelona gegenüber, die an diesem Tag kein Halten kannte. 

Barça: Beweglichkeit und Zielstrebigkeit vorbildlich

Die Mannschaft präsentierte sich sehr spielfreudig und überzeugte mit einer hohen Dynamik und Beweglichkeit. Dem Zug zum Tor und der Zielstrebigkeit konnte Getafe CF nichts entgegensetzen, immer wieder stießen die Spieler der Blaugrana in die Spitze und nutzten den knappen Raum hinter der Abwehr ideal aus. Insbesondere die Außenverteidiger, namentlich Alba und Vidal, schalteten sich wiederholt in die Offensive ein und hatten einen starken vertikalen Zug. Aber auch die anderen Spieler konnten in dieser Hinsicht auf sich aufmerksam machen. Allgemein war im Spiel von Barça am heutigen Nachmittag ein deutlicher Pragmatismus zu erkennen, die Mannschaft baute zumeist ruhig auf, zog das Tempo aber deutlich an, wenn sich die Gelegenheit dazu ergab. Die Voraussetzungen für ein schnelles Spiel wurden nicht nur durch die wiederkehrenden Läufe hinter die Abwehr begründet. Die hohe Beweglichkeit und Fluidität im Spiel war eine wichtiger Teil des Offensivspiels von Barça, wodurch immer wieder die Voraussetzungen für schnelle Kombinationen hergestellt wurden. Die guten Umschaltmomente rundeten das gute Offensivspiel des FC Barcelona ab.

Auf der anderen Seite vermochte Getafe offensiv kaum zu überzeugen. Ihre offensiven Impulse reduzierten sich in der ersten Halbzeit auf die Spieler Wanderson und Yoda, die mit ihren Einzelaktionen jedoch zu keinem Zeitpunkt durchdringen konnten. In der zweiten Halbzeit gab es bei Getafe CF Ansätze eines Offensivpressings, das weder bei der Intensität noch hinsichtlich der taktischen Reife überzeugen konnte. Barça verfügte auch in diesen seltenen Phasen stets über eine Anspielstation (Feldspieler) und konnte ohne große Mühe das Pressing-Gefüge des Gastes aushebeln.

Fazit

Der Getafe CF war nicht mehr als ein Sparingspartner für den FC Barcelona, was die Leistung allerdings nicht zu schmälern vermag. Die Mannschaft hätte sich angesichts der Probleme des Gegners zurücknehmen und einen einfachen Pflichtsieg einfahren können. Stattdessen präsentierte sie sich in Spiellaune und demonstrierte schnellen und leichten Fußball, bei dem sie mit Beweglichkeit und Zielstrebigkeit punkten konnte. Das sind genau jene Elemente, die dem Spiel der Blaugrana in den letzten Wochen etwas abhandengekommen sind. Es ist daher umso erfreulicher, dass die Mannschaft das Spiel gegen Getafe CF zum Anlass genommen hat, an diesen Elementen zu arbeiten.

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