Der FC Barcelona patzte auch im zweiten Spiel des Kalenderjahres 2017. Nachdem man bereits mit 2:1 gegen Athletic Bilbao im Pokal verlor, war diesmal eine Reaktion zu erwarten. Diese blieb allerdings aus. Nach dem Sieg Real Madrids gegen Granada schafften es die Blaugranas nämlich nicht nachzuziehen und den Rückstand weiterhin so minimal wie möglich zu halten. Mit 1:1 trennte man sich vom FC Villarreal. Erst in den Schlussminuten konnte der FC Barcelona dank eines Freistoßtores von Lionel Messi den Punkt sichern.
Der FC Barcelona startete mit Marc-André ter Stegen im Tor. Die Abwehr wurde von Sergi Roberto, Gerard Piqué, Javier Mascherano und Lucas Digne gebildet. Im Mittelfeld agierten Andrés Iniesta, André Gomes und Sergio Busquets. Das Sturmtrio bestand weniger überraschend aus Neymar, Luis Suárez und Lionel Messi.
Barças Offensivspiel bereitet Villarreals Abwehr keine Probleme
Der FC Barcelona startete sowohl in Halbzeit eins, als auch in Halbzeit zwei mit viel Tempo in die Partie. Insbesondere im letzten Spielfelddrittel konnten die Katalanen zwischenzeitlich für Probleme im Defensivverbund von Villarreal sorgen. Hierbei liefen die Spieler des FC Barcelona vertikal in den Strafraum der Gastgeber, um Vertikalpässe zu ermöglichen. Meistens war es allerdings so, dass ein gegnerischer Fuß oder ein Kopf im Weg war. Die Offensivbewegung war außerdem davon gekennzeichnet, dass die beiden Außenverteidiger weit vorne standen. Die invers agierenden Außenstürmer Lionel Messi und Neymar überließen diese Positionen nämlich Digne und Roberto. In der zweiten Halbzeit änderte sich dieses Bild etwas. Nach Dignes Auswechslung war in der Regel ein 3-4-3-/3-3-4-System zu sehen. Hierbei agierte insbesondere Neymar oft auf der Außenposition. Der für Lucas Digne eingewechselte Arda Turan versuchte dagegen im Zentrum für Unordnung zu sorgen. Die Abwehrkette wurde daraufhin meist von Gerard Piqué, Sergio Busquets und Javier Mascherano gebildet. Denis Suárez rückte weiter in Richtung zentrales Mittelfeld neben Iniesta, scheute aber nicht davor zurück, situationsbedingt nach außen zu rücken. Insgesamt bleibt allerdings festzuhalten, dass der FC Barcelona über die gesamte Partie hinweg alles andere als kontinuierliche Gefahr ausstrahlen konnte. Man machte es sich sogar extrem schwer, Chancen zu kreieren. Erst ein Freistoßtor durch Lionel Messi in der 89. Spielminute sorgte dafür, dass man zumindest einen Punkt mitnehmen konnte.
Defensivarbeit alles andere als souverän
Weiterhin war die Defensivarbeit des FC Barcelona alles andere als zufriedenstellend. Insbesondere die Raumaufteilung sowie die Rückwärtsbewegung provozierten Sorgenfalten. Die Abstände zur nächsten Kette waren schichtweg zu groß und man zeigte sich im Hinblick auf die gegnerischen Konterangriffe für zu anfällig. In der ersten Halbzeit war es noch so, dass Villarreal vor allem über die rechte Abwehrseite des FC Barcelona gefährliche Situationen kreieren konnte, da Roberto im Defensivspiel nicht selten weit rausgerückt war. In der zweiten Halbzeit profitierten die Gastgeber einmal von einem Fehlpass von Lucas Digne, der sich in der Vorwärtsbewegung befand. Sansone, der über Dignes Seite zum Schuss kam, erzielte folgerichtig dann auch das 1:0.
Technische Fehler stören den Spielfluss beim FC Barcelona
Die Katalanen konnten dem Spiel, auch wenn man grundsätzlich mehr Ballbesitz als Villarreal hatte, nicht wirklich den Stempel aufdrücken. Vor allem lag es daran, dass im letzten Spielfelddrittel der Ball viel zu einfach hergegeben worden ist. Insbesondere Luis Suárez hatte Probleme damit, den Ball zum nächsten Mitspieler zu spielen. Zum einen deswegen, weil Villarreal in dieser Spielzeit keine Hintermannschaft hat, gegen die man durch einfachste Pässe durchkommen kann und zum anderen auch deswegen, weil die Probleme bereits bei der Ballannahme da gewesen sind. Selbst in Situationen, in denen die Spieler des FC Barcelona alles andere als bedrängt waren, war eine Hektik zu beobachten, die man so nicht gewohnt ist.
FC Villarreal: Disziplinierte Defensivarbeit zahlt sich aus
Der FC Villarreal erweckte in den Anfangsminuten des Spiels den Verdacht, dass man hoch stehen und den FC Barcelona schon früh stören wolle. Falsch gedacht: Nur wenige Minuten später war die Marschrichtung der Gastgeber zu erkennen. Sie zogen sich weit in einem 4-4-2 zurück und ließen die Blaugranas machen. Man lauerte auf Ballverluste, um schnelle Gegenangriffe zu spielen. In der ersten Halbzeit wäre man so auch fast in Führung gegangen, als die Verteidigung, wie oben schon erwähnt worden ist, auf der rechten Seite zu offen stand und die darauffolgende Flanke in den Strafraum dank zweier Grätschen von Lucas Digne und Sergio Busquets nicht in ein Tor mündete. Anders als beim FC Barcelona standen die Ketten enger beieinander, sodass Lionel Messi und Co. alles andere als ein leichtes Spiel hatten, um eben zwischen den Ketten zu kommen. Interessant zu beobachten war außerdem, dass sich Villarreals Defensivbewegung zunächst darauf konzentrierte, das Zentrum abzusichern und man den FC Barcelona quasi dazu zwang, den Weg in Richtung Außenbahn zu gehen.
Gelang der FC Barcelona mal ins letzte Drittel, war regelmäßig zu erkennen gewesen, dass eine Fünfer- beziehungsweise Sechserkette das Strafraum absicherte. Aber auch hier konzentrierte sich das Abwehrspiel darauf, die Katalanen auf die Außenbahn zu lenken. Sprich: Man deckte nicht die gesamte Spielfeldbreite ab.
Fazit
Insgesamt hat der FC Barcelona dann doch zu wenig gemacht, um die drei Punkte mit nach Barcelona zu nehmen. Man war zwar bemüht, aber im Hinblick auf die Tabellenkonstellation muss gesagt werden, dass eigentlich viel mehr hätte kommen müssen. Die vielen Bewegungen in den Anfangsphasen der beiden Halbzeiten nahmen relativ schnell ab, sodass es letztendlich ein leichtes Spiel für Villarreal war, die Angriffe zu verteidigen. Es machte eher den Anschein, dass der FC Barcelona nicht wirklich einen Plan hatte, die Defensivreihen des FC Villarreal zu durchbrechen. Villarreal hingegen ging systematisch vor und versuchte aus einer stabilen Defensive heraus gefährliche Gegenangriffe zu starten, was ihnen auch gelang. Insgesamt ist es ein gerechtes Remis, auch wenn es dem Culé weh tut.