Spielanalyse | Barça schießt SD Eibar aus dem Camp Nou

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Der FC Barcelona macht seinen Saisonstart perfekt: Mit 6:1 bezwingen die Blaugranas die Gäste aus dem Baskenland und festigen somit ihren ersten Platz in der Tabelle. Viermal Messi, einmal jeweils Paulinho und Denis Suárez sicherten den Katalanen den Kantersieg, mit dem auch die Tordifferenz verbessert werden konnte. Insgesamt war es also ein unkompliziert eingefahrener Sieg, wonach es zunächst allerdings nicht aussah. Nach dem ersten Treffer lief allerdings fast alles wie von selbst.  

SD Eibar versteckt sich nicht und stört beim Spielaufbau

Eibar startete alles andere als schlecht in die neue Spielzeit und wollte diese Tatsache auch im Camp Nou unter Beweis stellen. Die Gäste positionierten sich hoch und versuchten auf diesem Wege den FC Barcelona bereits beim Spielaufbau zu stören. Im 4-2-3-1-System agierte man relativ tief in der gegnerischen Hälfte und verschob kompakt zum ballführenden Gegenspieler, sodass der Raum um ihn herum eng gewesen ist. Das Ziel der Basken war vor allem, die Blaugranas in Richtung Außenpositionen zu drücken, denn kann dort der Raum am besten verdichtet werden, was ihnen zu Beginn gut gelang. Barça kam nämlich nur behäbig in die Partie und musste lange Zeit warten, bis sie sich überhaupt in der gegnerischen Hälfte einnisten konnten. Auf der anderen Seite schafften es die Akteure von Eibar zweimal durchaus gefährlich für Marc-André ter Stegen aufzutauchen – beide Male scheiterte man allerdings am Deutschen, der stark reagierte. In diesen Aktionen konnte allerdings erkannt werden, was für einen Offensivplan vom Underdog verfolgt wurde: Nach Ballverlusten wurde regelmäßig der direkte Weg in die Spitze gesucht.

Nach dem Elfmeter und dem darauffolgenden 1:0 durch Lionel Messi wurden die Aktionen merklich heruntergeschraubt. Der Zugriff auf die Gegenspieler wurde vermehrt verloren, sodass der FC Barcelona freier aufspielen konnte. Nach dem 2:0 war dann deutlich zu sehen, dass Eibar nicht mehr richtig ins Spiel finden wird. Hieran ändert auch nichts, dass Eibar durch Sergi Enrich nach einer schönen Flanke von David Juncá auf 3:1 verkürzen konnte.

FC Barcelona defensiver als sonst

Die Katalanen zeigten sich hingegen nicht sofort in der spielfreudigsten Laune. Tatsächlich zogen sich die Blaugranas zunächst weit zurück und ließen – wenn auch teils unfreiwillig – den Gegner gewähren. Messi agierte auf dem Zettel zwar im Sturmzentrum, war allerdings wieder als falsche Neun aktiv, sodass er überall auf dem Spielfeld anspielbar gewesen ist. Flankiert wurde er von Deulofeu und Denis Suárez. Der FC Barcelona agierte mit diesen beiden Spielern allerdings anders, als wenn Luis Suárez aufgestellt wäre. Beide zogen sich in der Defensivbewegung zurück, damit im Mittelfeld ein 4-5-1-System gebildet werden konnte. Auf diese Weise schafften es die Gastgeber das Spielfeld in der kompletten Breite zu verteidigen und das Zentrum möglichst gut abzudichten. Das Abdichten des Zentrums wurde außerdem dadurch begünstigt, indem entweder Paulinho oder Sergio Busquets zwischen der Verteidigungs- und Mittelfeldkette agierten, sodass ein 4-1-4-1 gesehen werden konnte. Diese Positionierung des einen Spielers erschwerte es Eibar die Zwischenräume zu bespielen und somit gefährlich ins letzte Spielfelddrittel zu gelangen. Vergleicht man diese Begegnung mit Begegnungen, in denen Luis Suárez mitgewirkt hat, so ist schnell gesagt, dass mit dem Uruguayer vielmehr ein 4-4-2 zu erkennen ist, in dem kein Spieler die Zwischenräume abdeckt. Da agiert das Mittelfeld eher in einer Linie und versucht auf diesem Wege die gegnerischen Angriffe zu unterbinden, was allerdings nicht immer gelingt.

Paulinho mit entscheidenden Laufwegen, Messi mit den Toren

Nachdem der FC Barcelona u. a. dank eines Kopfballtores von Paulinho mit 2:0 in Führung gegangen ist, brachte sich der brasilianische Neuzugang im Laufe der Partie noch intensiver in die Begegnungen und vor allem in die Offensivaktionen ein. Seine Vertikalläufe sorgten stets dafür, dass er mehrere Spieler band und Messi somit freie Bahn hatte. Beim 3:0 durch Denis Suárez lässt er zunächst den Ball zu Messi durch, bietet ihm daraufhin dann auch noch eine Anspielstation, indem er nach außen in den freien Raum zieht. Sein Spiel ohne Ball war schlichtweg eine Waffe, die in dieser Partie erfolgsbringend gewesen ist. Abgesehen vom 3:0 brachte er sich auch bei anderen nennenswerten Offensivaktionen stark ins Spiel und sorgte insbesondere dafür, dass Messi zum Zug kommt. Beim 4:1 zieht Paulinho, nachdem Messi wunderbar von Busquets freigespielt worden ist, den gegnerischen Innenverteidiger mit, sodass er auch in dieser Szene dank Busquets’ Pass und insbesondere dank Paulinhos Laufweg in diese aussichtsreiche Position kommt, um sein zweites Tor zu erzielen. Beim 5:1 hat Paulinho wieder entscheidende Meter zurückgelegt, um für Messi im letzten Spielfelddrittel die wichtige Anspielstation zu sein, die den Raum öffnet und die Gegenspieler auf sich zieht. Paulinho weiß in der Folge den Ball perfekt zum fünffachen Weltfußballer durchzustecken, der eiskalt verwandelt. Der Argentinier sollte auch noch ein viertes Mal einnetzen, nachdem er von Aleix Vidal wundervoll gesehen und angespielt wurde. Der Rest ist Routine.

Nachfolgend die drei Tore mit den entscheidenden Laufwegen von Paulinho, die mitunter zu den Toren geführt haben:

https://www.youtube.com/watch?v=n8RdRPEdCOs

https://www.youtube.com/watch?v=Uqm3TKmHgzE

https://www.youtube.com/watch?v=fnLetS-SfPU

Fazit

Valverde hat rotiert und das gut! Die Spieler, die noch nicht so oft zum Zug gekommen sind, konnten durch diese Partie Selbstvertrauen tanken, indem sie selbst auch mal ein Erfolgsgefühl verspüren. Die Neuzugänge konnten sich stark ins Spiel integrieren. Sie bewegten sich gut und man hielt sich an den Teamplan. Selbstverständlich lief noch nicht alles perfekt, allerdings ist nichts anderes zu erwarten, wenn gleich auf fünf Positionen im Vergleich zur Partie gegen Getafe rotiert wird. Es ist ein Spiel gewesen, auf dem man definitiv bauen kann.

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