Spielanalyse | Barça lässt wichtige Punkte gegen Deportivo La Coruña liegen

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Nach dem grandiosen Weiterkommen des FC Barcelona gegen Paris Saint-Germain in der Champions League konnte man damit rechnen, dass die Katalanen diesen Schwung in die Liga mitnehmen und Deportivo La Coruña bezwingen würden. Falsch gedacht! Deportivo erwies sich als unangenehmer Gegner, der Barça Probleme bereitet hat. Insbesondere im letzten Spielfelddrittel konnten die Blaugranas nicht wirklich Gefahr ausstrahlen. Die Gastgeber konnten das Spiel mit 2:1 für sich entscheiden.

Barça: Keine Durchschlagskraft im letzten Spielfelddrittel

Die Katalanen standen in dieser Partie hoch und wollten die Galicier tief in die eigene Hälfte drücken, was auch regelmäßig gelang. Im 3-3-1-3-System verschoben die Blaugranas hierbei nach vorne. Hierbei verschob Sergi Roberto von der Außenverteidigerposition in Richtung zentrales Mittelfeld und agierte hierbei als vertikale Anspielstation zwischen den Ketten. Der andere Achter André Gomes machte hingegen das Spiel breiter und war des Öfteren auf der Außenposition zu sehen. Arda Turan und Denis Suárez agierten als Außenstürmer, währen Lionel Messi den Raum hinter Luis Suárez bespielte. Die beiden Außenstürmer machten das Spiel regelmäßig breit. Dadurch sollte im Zentrum mehr Räume geschaffen werden, indem die Ketten weiter auseinandergezogen werden würden. Lionel Messi hatte hierbei hinter der Spitze mehr Freiräume, sodass man im letzten Spielfelddrittel Gefahr ausstrahlen hätte können. So sah es zumindest in der Theorie aus. Tatsächlich schafften es die Akteure des FC Barcelona kaum, hinter die letzte Kette von Deportivo zu gelangen, sodass Torchancen eher Mangelware waren. Erst in der 46. Spielminute ist es Luis Suárez gewesen, der eine hundertprozentige Torchance zum Ausgleich verwerten konnte. In der ersten Halbzeit konnte Sergi Roberto einmal durch einen vertikalen Laufweg infolge eines tollen Passes von Sergio Busquets in den Strafraum eindringen. Seine Hereingabe wurde vom starken Lux allerdings abgefangen.

In der Rückwärtsbewegung war das übliche 4-4-2-System zu beobachten. Hierbei orientierten sich Denis Suárez und Arda Turan in Richtung Mittelfeld und bekleideten die Außenpositionen. Sergi Roberto rückte von der zentralen Mittelfeld- in die rechte Außenverteidigerposition. Allerdings erwies sich das Defensivspiel insgesamt als inkonsequent. Hierbei war das Spiel insbesondere nach einem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte von einer Lethargie geprägt, die Barças linke Verteidigerseite regelmäßig in Bedrängnis brachte. Das Gegenpressing war nicht aggressiv genug und für La Coruña war es ein Leichtes, die mangelhafte Defensivleistung des FC Barcelona zu umspielen. Gefährliche Hereingaben waren die Folge, die durchaus in ein Tor hätten münden können. Beide Tore kassierte der FC Barcelona nach Eckbällen. Beim 1:0 rutscht Marc-André ter Stegen der Ball von den Händen, sodass der Nachschuss den Weg ins Tor findet. Beim 2:1 kommt der Torschütze trotz Gegenspieler dennoch unbedrängt zum Kopfball.

Deportivo La Coruña greift aus einer stabilen Defensive heraus an

Die Galicier waren insbesondere darum bemüht, die Defensive zu stärken. Die Offensive war hierbei von sekundärer Bedeutung. Bei gegnerischem Ballbesitz zog man sich im 4-2-3-1-System zurück, das sich verändert hat, sobald die Katalanen tiefer in die Hälfte gelangen. Es war hierbei ein Wechselspiel zwischen 4-4-2- und 4-5-1-Formation zu beobachten. In der 4-4-2-Formation agierte Deportivo, wenn sich der Ball im Zentrum befand. So konnten sie mit den zwei Spielern in der Spitze Druck auf den ballführenden Akteur ausüben. Verlagerte sich das Spiel des FC Barcelona auf die Außenbahn, verteidigte man breit gestaffelt im 4-5-1. Dabei waren die Defensiv- und Mittelfeldketten eng aneinander, was dem FC Barcelona zusätzlich erschwert hat, die Ketten zu bespielen. Die Taktik des FC Barcelona, das Defensivspiel der Gegner auszuhebeln, indem man die Ketten auseinanderzieht, ging somit nicht auf.

Auch wenn Deportivos Spiel nicht unbedingt darauf ausgelegt war, offensiv Gefahr zu erzeugen, schaffte man es, regelmäßig gefährliche Nadelstiche zu setzen. Vor allem Bruno Gama fand Gefallen daran, Jordi Alba zu bearbeiten, der an diesem Tag defensiv eher weniger zu überzeugen vermochte und die Schwachstelle im Defensivspiel des FC Barcelona gekennzeichnet hat. Ein weiterer Bestandteil des Offensivspiels von La Coruña waren die Drucksituationen, die man auf die Verteidigung der Blaugranas ausübte. Hierbei agierten sie im 4-1-4-1-System. Sobald das Pressing umspielt werden konnte, bewegte man sich in einem 4-2-3-1 zurück.

Fazit

Es war ein kompliziertes Spiel, bei dem man durchaus sagen kann: Deportivo La Coruña hat sich diesen Sieg aufgrund ihrer disziplinierten Spielweise durchaus verdient. Der FC Barcelona agierte eher lethargisch und konnte dem Spiel nie wirklich seinen Stempel aufdrücken. Insbesondere in spielerischer Hinsicht hätte viel mehr kommen müssen.

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