Zum Abschluss der La-Liga-Saison 2019/20 fuhr der FC Barcelona einen ungefährdeten 5:0-Sieg bei Deportivo Alavés ein, bei dem besonders Riqui Puig zu überzeugen wusste. Kapitän Lionel Messi markierte einen Doppelpack und stellte einen weiteren La-Liga-Rekord auf.
Aufgrund der dünnen Personaldecke boten sich Trainer Quique Setién am letzten Spieltag bei Deportivo Alavés nur wenige Optionen für die Startelf. Ersatztorwart Neto bekam zum Abschluss der Saison einen Einsatz, während Youngster Ronald Araujo in der Viererkette auflaufen durfte; für Martin Braithwaite kehrte Luis Suárez in die Anfangsformation zurück.
Puig, Vidal und Messi scheitern am Alu
Barça hatte sich offenbar Widergutmachung auf die Fahnen geschrieben, denn die Blaugrana legte von Anfang an motiviert los: Bereits in der dritten Minute versuchte es Riqui Puig nach Vorarbeit von Ansu Fati mit einem Distanzschuss, Torhüter Roberto Jimenez im Kasten der Gastgeber konnte nur hinterher schauen, doch das runde Leder schlug an den Querbalken.
Barça spielte in der Anfangsphase konsequent nach vorne, die Babazorros wollten sich allerdings auch nicht tief zurückziehen und ließen den Katalanen so etwas Platz. Zunächst misslang Lionel Messi eine Ballannahme frei vor dem Tor (8.), nur Sekunden später setzte Fati einen Versuch aus 20 Metern knapp rechts daneben (9.).
Alavés blieb weiter hinten nachlässig, kam selbst in der Offensive allerdings kaum mal gefährlich vor das Tor der Gäste. Stattdessen ging für Barça das Alu-Festival weiter: Nach guter Vorlage von Puig scheiterte Arturo Vidal aus spitzem Winkel ebenfalls an der Latte (12.), kurz darauf war es Messi, dessen typischer Abschluss aufs linke Toreck nur den Außenpfosten traf (16.). Die Katalanen machten weiter Druck und kamen zu guten Chancen – bei besserer Ausbeute und etwas mehr Glück hätte man bereits mit zwei oder drei Toren führen können. Nach klasse Pass von Messi fand sich Luis Suárez in guter Position, doch der Uruguayer zielte genau auf Torwart Jimenez (17.).
21 Vorlagen: Messi gelingt Historisches
Der Führungstreffer für die Blaugrana lag in der Luft – und sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Eine abgefälschte Messi-Flanke landete genau vor Ansu Fati, der Teenager schaltete am schnellsten und schob zum 1:0 ein (24.) – der Bann war gebrochen und ein weiterer historischer Moment gekommen: Mit seinem 21. Assist der Saison brach Messi den La-Liga-Rekord seines Ex-Kollegen Xavi (20 Assists aus der Saison 2008/09).
Lionel Messi makes it 21 assists for the season, overtaking Xavi to set a new La Liga record ? pic.twitter.com/lNjtWQ32SB
— ESPN FC (@ESPNFC) July 19, 2020
Barça ruhte sich nach der Führung nicht aus, schob weiter nach vorne und wollte die Lücken in der Hintermannschaft der Gastgeber ausnutzen. Puig fand eine solche Lücke und schickte Suárez auf die Reise, der Mittelstürmer scheiterte alleine vor dem Tor an Jimenez (27.) – zu schwach für einen vermeintlichen Topstürmer.
Wenig später sollte Puig dann seinen Assist bekommen: Nach Robertos Seitenwechsel wartete Riqui clever auf den startenden Messi und bediente den Argentinier, der den Torwart lässig auswackelte und das zweite Tor einer unterhaltsamen ersten Hälfte erzielte (34.) – 2:0 für die Katalanen. Die Mannen von Quique Setién spielten auch mit der Zwei-Tore-Führung weiter engagiert nach vorne, zugegebenermaßen verteidigte Alavés aber auch äußerst löchrig.
In den Schlussminuten des ersten Durchgangs parierte Jimenez einen gefährlichen Kopfball von Vidal sehenswert (41.), nur wenig später war der Keeper dann erneut machtlos: Messi fand den gestarteten Jordi Alba auf der linken Seite, der Flügelflitzer bediente Suárez in der Mitte per Direktabnahme und der Uruguayer musste nur noch einköpfen (44.) – das 3:0 für den FC Barcelona, das nun auch in der Höhe den Chancenverlauf der Partie widerspiegelte, und gleichzeitig der Schlusspunkt der ereignisreichen ersten Halbzeit im Estadio de Mendizorroza.
Lenglet muss raus, Joker Semedo trifft
Kurz nach Wiederbeginn gab es die ersten kleinen Schreckmomente für die Blaugrana: Der eingewechselte Pere Pons schlug rund sechs Meter frei vor dem Tor über den Ball (46.), wenig später musste Clement Lenglet verletzt vom Feld; der Franzose klagte bereits im ersten Durchgang über Schmerzen und wurde nun von Nelson Semedo ersetzt (50.) – Vidal rückte in die Innenverteidigung, Sergi Roberto ins Mittelfeld. Bereits nach wenigen Minuten stand der Portugiese auch schon im Mittelpunkt und erzielte nach Vorarbeit von Puig, der seinen zweiten Assist sammelte, das 4:0 im Stile eines Flügelstürmers (57.).
Das Spiel plätscherte nun allmählich vor sich hin – die Babazorros hatten sich lange in ihr Schicksal ergeben und Barça nahm das Tempo fast gänzlich aus dem Spiel. Eine Viertelstunde vor dem Ende schnürte Messi per Direktabnahme nach Flanke Jordi Albas seinen Doppelpack und sorgte für den 5:0-Endstand (75.) – auch die Pichichi-Trophäe für den besten Torschützen dürfte somit an den Argentinier gehen, Karim Benzema auf Rang zwei hat bei einer ausstehenden Partie vier Tore Rückstand.
Durch eine ansprechende Leistung und den lockeren Kantersieg konnte Barcelona so den Saisonabschluss zumindest halbwegs versöhnlich gestalten – und Quique Setién womöglich sogar den Job gerettet haben.