Am 38. Spieltag spielte ein dezimierter FC Barcelona 2:2 bei SD Eibar. In den Brennpunkten betrachten wir Jasper Cillessens Leistung, Ernesto Valverdes Aufstellung sowie die Folgen eines möglichen Ausfalls von Nelson Semedo.
Jasper Cillessen patzt in seinem letzten Ligaspiel
Es deutet alles darauf hin, dass Jasper Cillessen den FC Barcelona nach dieser Saison verlassen wird. Sein vorausichtlich letztes Spiel wird sein drittes Copa-del-Rey-Finale in seiner dritten Saison bei den Katalanen sein. Um dafür gut in Form zu sein, durfte er zuletzt mehrfach in der Liga ran, so auch gegen Eibar.
Im Prinzip konnte man sich immer auf den Niederländer verlassen, er machte seine Sache stets gut und hielt immer wieder auch sogenannte Unhaltbare. Doch gegen Eibar machte Cillessen bei beiden Gegentreffern eine unglückliche Figur: Den unplatzierten Schuss von Barcelona-Leihgabe Marc Cucurella ließ er durchrutschen, sicherlich kein klarer Fehler, doch an normalen Tagen hält er den. Vor dem 2:2 spielte er eigentlich gut mit und köpfte den Ball vor seinem Strafraum aus der Gefahrenzone – allerdings direkt vor die Füße von De Blasis, der per Direktabnahme ins leere Tor den Ausgleich erzielte. Auch hier sah Cillessen wieder unglücklich aus.
Bisher schien er aber niemand zu sein, der nach solchen Situationen zu sehr mit sich hadert, bleibt nur zu hoffen, dass er die beiden Situatioen schnell abhakt. Im Copa-Finale nächste Woche gegen den FC Valencia wird er vermutlich des Öfteren gefordert werden und die Blaugrana ist darauf angewiesen, dass er so zuverlässig spielt, wie man es von ihm gewohnt ist. Denn auch der holländische Schlussmann wird sich unbedingt mit einem Titel verabschieden wollen.
Ernesto Valverde und der Verzicht auf Rotation
Ernesto Valverde bot gegen Eibar die beste Mannschaft auf, die ihm aktuell zur Verfügung steht und die so voraussichtlich auch für das Copa-Finale gegen Valencia vorgesehen ist, sollten es Philippe Coutinho, Ousmane Dembélé und Arthur Melo nicht rechtzeitig schaffen – ob alle drei fit werden, ist noch nicht abzusehen, es ist ein Wettrennen gegen die Zeit, wie Valverde bestätigte.
Valverdes dezimierte Mannschaft bringt nicht unbedingt viel Kontrolle mit, dafür auf dem Papier aber eine gewisse Stabilität und vorne durch Malcom auch Geschwindigkeit. Sergi Roberto im Mittelfeld kann für gutes Pressing sorgen, mit seiner Dynamik am Ball aber auch dafür, die gegnerischen Reihen aufzubrechen. Beides wird sehr wichtig werden, gerade weil möglicherweise drei Angreifer (Luis Suárez, Coutinho und Dembélé) fehlen werden.
Um dieser Mannschaft also die Möglichkeit zu geben, sich einzuspielen, verzichtete Valverde auf Rotation. Obwohl Trainer in solchen Spielen gerne viel wechseln, um auch mal andere Spieler zu sehen, machte dies durchaus Sinn, um dieses Spiel als Generalprobe zu nutzen. Es ergab sich im Spielverlauf nur ein Problem…
Nelson Semedo und das mögliche Verpassen des Finals
…denn Nelson Semedo wurde mit einer Kopfverletzung ausgewechselt und ins Krankenhaus gefahren. Es ist noch nicht abgesehen, ob er für das Copa-Finale zur Verfügung stehen wird. Sollte er ausfallen, muss Valverde weitere Anpassungen vornehmen. Es gibt zwei Möglichkeiten, Semedo zu ersetzen: Carles Aleña könnte im Mittelfeld starten, während Sergi Roberto als Rechtsverteidiger aufläuft. Aleña zeigte diese Saison fast nur gute Leistungen und sein Start im Copa-Finale wäre eine schöne Belohnung dafür, als auch die wohl logischste Lösung.
Die zweite Alternative wäre mit Moussa Wagué als Rechtsverteidiger zu starten. Der Youngster durfte zuletzt mehrfach bei den Profis spielen und machte seine Sache stets ordentlich, doch ein Copa-Finale gegen Valencia wäre nochmal eine ganz andere Herausforderung. Es wäre daher eine Überraschung, sollte er wirklich starten dürfen. Zumindest ein Platz auf der Bank dürfte aber realistisch sein, sollte Semedo tatsächlich ausfallen. So oder so, Valverde muss einige Bastelarbeiten an seiner Aufstellung vornehmen. Wirklich eingespielt ist Barça derzeit nicht, was auch gegen Eibar zu sehen war.
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