Im ersten Spiel des neuen Jahres gastierte der FC Barcelona bei Real Sociedad. Dort konnten die Katalanen seit 2007 nicht mehr gewinnen und dabei sollte es auch in der Spielzeit 2014/15 bleiben. Barça-Trainer Luis Enrique überraschte vor allem mit seiner Aufstellung, doch das Experiment ging am Ende gehörig schief. Es war ein Abend zum Vergessen für die Blaugrana.
Sociedad bringt kaum etwas zustande
Es war ein kurioses Spiel, gerade wenn man den Aufwand, den Real Sociedad betrieb, mit dem Ertrag vergleicht. Sie brachten nach vorne kaum etwas zustande, erspielten sich nur eine einzige Chance und gewannen trotzdem mit 1-0. Nach Jordi Albas frühem Eigentor konnten sich die Gastgeber entspannt zurückziehen und sich auf das Verhindern von Barça-Toren konzentrieren. Hierzu standen sie in einem 4-4-2-System sehr tief und machten die Räume unglaublich eng. Sie standen ihren Gegenspielern sehr oft direkt auf dem Fuß und unterbrachen damit jeglichen Spielfluss bei den Katalanen.
Offensiv versuchte Sociedad einige Male zu kontern, aber gefährlich wurden sie dabei nur ein einziges Mal. Ansonsten war es ein sehr destruktives Spiel von ihnen, in dem sie nicht viel machen mussten, um am Ende als Sieger vom Platz zu gehen.
Barça lässt vieles vermissen
Es war eine sehr mutige und im Nachhinein wohl auch falsche Entscheidung von Luis Enrique, Messi und Neymar nicht starten zu lassen. Beide taten Barcelonas Spiel im zweiten Durchgang sehr gut. Sie brachten Tempo und Dynamik ins Spiel. Darüber hinaus bot sich nun auch für Suárez die Möglichkeit mit seinen Mitspielern vorne zu spielen, und durch schnelles Kombinationsspiel Chancen zu kreieren. Neben den beiden Offensivspielern fehlte auch Gerard Piqué. Der Spanier spielte wohl nicht, damit er sich keine Gelbsperre für das Spiel gegen Atlético Madrid nächste Woche abholt. Spielerisch fehlte er dem Team jedoch sehr, vor allem offensiv, da es defensiv nicht allzu viel zu tun gab. In Barças Spiel fehlte einfach dieser Ruhepol, der Piqué nun einfach mal ist. Er hilft der Mannschaft das Spiel von hinten aufzubauen und zu ordnen und genau das fehlte den Katalanen im Anoeta viel zu oft.
Der FC Barcelona spielte viel zu kopflos und zu hektisch. Außerdem machten sie viel zu viele Fehler – auf allen Ebenen. Pässe wurden zu ungenau gespielt, Spieler positionierten sich falsch, in entscheidenden Momenten wurden die falschen Entscheidungen getroffen, etc. Luis Enriques Mannen griffen zu oft ohne Plan an und verloren dabei den Ball. Anstatt das Kunstleder erst einmal in den eigenen Reihen zu halten und das Spiel geschickt zu verlagern, suchte man zu oft zu schnell den finalen Pass. Dass diese Kontrolle nicht zustande kam, lag eben auch daran, dass die Pässe zu ungenau gespielt wurden und die Spieler sich zu oft falsch positionierten.
So konnten die Katalanen zunächst kaum Gefahr erzeugen, bis dann Messi und Neymar in die Partie kamen. Barça erhöhte mit der Zeit immer mehr den Druck und kam auch zu Chancen, jedoch konnte man diese nicht verwerten. So schlecht der FC Barcelona auch war, sie ließen nur eine Torchance zu, die nicht einmal zu dem einen entscheidenden Tor führte und gegen Ende kam man zu eigenen guten Chancen. Jedoch war das spielerisch über weite Strecken sehr schwach, was die Blaugrana da im Baskenland anbot. Luis Enrique hat noch einiges an Arbeit vor sich und bereits nächste Woche kommt Atlético Madrid ins Camp Nou.