Real Madrid gegen FC Barcelona: Die Fußballwelt hält den Atem an

StartLa LigaReal Madrid gegen FC Barcelona: Die Fußballwelt hält den Atem an
- Anzeige -
- Anzeige -

Real Madrid gegen FC Barcelona – am Sonntagabend um 21:00 Uhr geht es wieder rund! Millionen Fußballfans werden vor dem Fernseher sitzen und dabei zusehen, wie die besten Fußballer der Welt um jeden Zentimeter Rasen im Santiago Bernabéu kämpfen. Der Marktwert beider Mannschaften beläuft sich auf unglaubliche 1,1595 Milliarden Euro, die sich nahezu gleichmäßig auf beide Lager verteilen. Ob sich die ewigen Kontrahenten auch in sportlicher Sicht auf Augenhöhe begegnen, bleibt hingegen abzuwarten. Viele sehen die Madrilenen in der Favoritenrolle, doch die Barcelonista bleiben optimistisch. Bevor die Kräfteverhältnisse auf dem Platz endgültig geklärt werden, kommt hier unsere kleine Clásico-Vorschau.

Seit vielen Tagen wartet die Fußballwelt gebannt auf die Begegnung von Real Madrid gegen den FC Barcelona. Viel Zeit bleibt nicht mehr, bis im Santiago Bernabéu die Lichter angehen und eines der größten Fußballspektakel der Welt seinen Anfang nimmt. Dabei geht es um weit mehr als nur ein Fußballspiel. Wann immer der FC Barcelona gegen den ewigen Rivalen gefordert ist, steht auch die Ehre und die Macht der Region Katalonien auf dem Spiel. Die Anhänger des Vereins erwarten von den Spielern nicht weniger, als sie beim Spiel gegen die Hauptstädter die Geschichte und das Selbstverständnis von Katalonien im Herzen tragen und sich auf dem Feld für die Sache zerreißen. Der FC Barcelona als Speerspitze Kataloniens – so hatte es einst ein sehr intelligenter Journalist beschrieben.
Auf der anderen Seite der Klub aus Madrid, einer Stadt, die schon immer viel gegen das Aufbegehren aus Katalonien einzuwenden hatte. Die Vorgänge in Barcelona werden in der Hauptstadt kritisch beäugt, ein Sieg im Clásico wäre auch hier Balsam für die Seele.

Real Madrid gegen FC Barcelona: Ist Tata für eine Überraschung gut?

Bildquelle: fcbarcelona.com

Auch wenn Tata Martino die Brisanz des Duells vielleicht nicht ganz mitfühlen kann, wird er alles daran setzen, einen Sieg aus Madrid mitzunehmen. Über seine voraussichtliche Startelf haben wir bei Barçawelt bereits umfangreich berichtet. Wie im Spiel gegen Manchester City wird die Mannschaft aller Wahrscheinlichkeit nach mit vier Mittelfeldspielern auflaufen. Und auch wenn Neymar gegen City nicht vollends überzeugen konnte, hat er dem Medienecho zufolge die besten Karten auf den vakanten Sturmplatz neben Messi.

Es sei denn, der Trainer führt etwas anderes im Schilde. Ein wenig ungewöhnlich mutete es jedenfalls an, dass Neymar beim Kantersieg gegen CA Osasuna keine Einsatzminuten bekam und sogar vom Warmlaufen wieder auf die Bank gesandt wurde. Trotzdem: Bisher hat Neymar in großen Spielen immer den Vorzug vor Alexis Sánchez und Pedro Rodríguez erhalten. Wenn es diesmal anders laufen sollte, wäre das eine ziemlich große Überraschung. Eine weitere Überraschung wäre Cesc Fàbregas in der Rolle der Falschen Neun. Wie einige Sportzeitungen meldeten, hat Tata Martino beim Abschlusstraining mit einer Aufstellung trainieren lassen, in der Cesc diese Position einnahm. Läuft Messi also wieder auf dem rechten Flügel auf? Gänzlich ausschließen kann man das nicht – schließlich handelt es sich um ein ganz besonderes Spiel.

Was seine verfügbaren Spieler betrifft, kann Tata fast aus dem Vollen schöpfen. Piqué kehrt in den Kader zurück, nachdem er noch gegen Osasuna passen musste. Dagegen kann Carles Puyol dem Spiel nur von der Tribüne aus folgen – er laboriert weiterhin an einer Knieverletzung. Isaac Cuenca, Jonathan dos Santos (beide verletzt) und Oier Olazábal stehen ebenfalls nicht im Kader.

Mögliche Aufstellung gegen Real Madrid:

Valdés – Alba, Mascherano, Piqué, Alves – Fàbregas, Busquets, Xavi – Iniesta, Messi, Neymar

Anstoß: Sonntag, 21:00 Uhr

Hintergrundquelle: fcbarcelona.com

Der Kader im Überblick: Valdés, Montoya, Piqué, Fàbregas, Xavi, Pedro, Iniesta, Alexis, Messi, Neymar, Pinto, Mascherano, Bartra, Busquets, Song, Alba, Afellay, Tello, Adriano, Alves, Sergi Roberto.

El Clásico – Der Stimmungsbarometer

John Toshack, ehemaliger walisischer Fußballspieler: „Barça braucht viel Glück, um zu gewinnen. Sollten sie es schaffen, wäre das eine richtig große Überraschung. Nach dem Wochenende wird Real sieben Punkte Vorsprung haben. Es kann zwar sein, dass ich mich irre – aber es sieht momentan danach aus. […] Es könnte sein, dass gerade eine Epoche zu Ende geht. Ich sehe eindeutige Zeichen der Resignation. Über Jahre hinweg haben sie fantastische Dinge angestellt, aber dann kamen die Probleme: Tito, Rosell, Neymar, Puyol; auch Xavi wird bald abtreten. Ich habe das Spiel in Anoeta gesehen, es war peinlich. Barça steht ein langer und harter Winter bevor.”

Luis Enrique: „Jede der beiden Mannschaften kann gewinnen, weil beide stark sind. Ich habe die Hoffnung, ein gutes Spiel sehen zu dürfen, ein schönes Spektakel und einen Sieg des FC Barcelona. […] Mag sein, dass Real jetzt Tabellenführer ist und dass sich die Situation nun anders als erwartet darstellt. Aber ich bleibe dabei: Auf diesem Niveau gibt es keinen Favoriten im Clásico.”

Jorge Valdano: „In diesem Spiel gilt Real Madrid zum ersten Mal seit langer Zeit als Favorit. Real befindet sich offensichtlich in einem Aufwärtstrend, während sich in Barcelona der Eindruck verfestigt, als neige sich ein Zyklus dem Ende entgegen. Wir werden sehen, ob das Spiel diesen Eindruck untermauert oder ihn entkräftigt. […] Symptome des Zerfalls? Puyol, das Symbol von Barça, beendet seine Karriere. Das Pressing wird nicht mehr mit dem gleichen Enthusiasmus durchgeführt wie früher.”

Pedja Mijatovic: „In Bezug auf die Punktzahl ist Real Madrid der Favorit, aber auch unter Zugrundelegung des Spielniveaus, weil sie sehr gut und um alle Titel spielen – aber man muss alles erkämpfen. […] Das ist ein Spiel, das die Liga entscheiden kann. Beide Mannschaften spielen um die Meisterschaft und werden alles geben. Real Madrid hat seine Art gefunden, ein Spiel aufzuziehen. Anfangs sah es nicht gut aus aufgrund der vielen Neuerungen. Sie mussten sich an den neuen Trainer anpassen, aber vor zwei Monaten haben sie sich gefangen. Im Angriff sind sie sehr effektiv. […] Barça spielt auch sehr gut. Die letzten paar Spiele zählen nicht, sie haben noch genügend Luft nach oben. Sie sind eine Mannschaft, die dominiert hat. Jetzt verspüren sie nicht mehr den gleichen Erfolgshunger wie früher, aber es sind Spieler, die noch nicht ihr Maximum erreicht haben. Vor großen Teams müssen wir Respekt haben – man weiß nie, wann sie zuschlagen. Man darf sie nicht als geschlagen ansehen.”

Juan Carlos Hereida zum Privatduell zwischen Messi und Ronaldo: „Cristiano reicht Messi nicht mal bis zu den Knöcheln. Für mich ist Messi sogar besser als Maradona, der beste der Welt. Ich will, das Barça im Bernabéu triumphiert. Es wäre sehr wichtig für sie, gegen Madrid zu gewinnen und weiter um den Titel zu kämpfen.”

Juan Carlos Navarro, Kapitän der Basketball-Mannschaft des FC Barcelona: „Real Madrid ist Tabellenführer. Eine Niederlage würde bedeuten, dass es schwer wäre, sich noch mal aufzurappeln. Ich denke aber, dass die Mannschaft nach dem Spiel gegen Osasuna Selbstbewusstsein getankt hat und motiviert ist, und dass sie gewinnen kann.”

Víctor Thomas, Kapitän der Handball-Mannschaft: „Ich hoffe, dass das Spiel torreich wird. Das würde bedeuten, dass wir Grund zur Freude hätten, ungeachtet dessen, dass es schwierig wird. Natürlich hab ich die Hoffnung, dass wir gewinnen und zum Sieg in der Liga ansetzen.”

{loadposition google}

Bilanz von Barça gegen die Hauptstädter

Alle Wettbewerbe zusammengenommen, standen sich Real Madrid und der FC Barcelona bereits in 226 Pflichtspielen gegenüber. In 90 Spielen behielten die Weißkittel das bessere Ende für sich, 88 Begegnungen gingen an die Blaugrana und in 48 Fällen ging der Kampf der Giganten unentschieden aus. Das Torverhältnis geht denkbar knapp an Madrid: 380 Tore stehen 366 Gegentoren gegenüber – alles in allem sind bisher also 746 Tore gefallen, im Durchschnitt also fast drei Tore pro Clásico.

Wenn man sich die letzten zehn Begegnungen der Mannschaften anschaut, sieht die Statistik relativ ausgeglichen aus. Viermal konnten sich die Madrilenen durchsetzen, dreimal hieß am Ende Barça der strahlende Sieger. Das Hinspiel in dieser Saison am 26.10.2013 bescherte den Katalanen drei Punkte in der Meisterschaft. Neymar mit einem herrlichen Tunneltor und Alexis Sánchez mit einem unnachahmlichen Traumtor machten den 2:1-Sieg über Real Madrid perfekt. Der Anschlusstreffer durch Jesé in der 91. Spielminute kam zu spät.

Der Sieg war ein erster Fingerzeig von Tata Martino dahingehend, zu was er als Trainer in der Lage ist. Carlo Ancelotti setzte auf ein dichtes Zentrum mit defensiven Mittelfeldspielern und wollte damit unter anderem den Raum für Lionel Messi möglichst klein halten. Tata Martino aber beorderte ‘La Pulga’ auf den rechten Flügel und konterte so seinen Trainerkollegen aus. Trotzdem war das Spiel alles andere als ein Selbstläufer. Die ersten 20 Minuten gehörten klar der Blaugrana, die sowohl Ball als auch Gegner gekonnt laufen ließ. Nach dem Führungstreffer durch Neymar zog sich Barça aber zu weit zurück und konnte keinen Druck mehr auf den Gegner aufbauen, der immer stärker wurde. Über ein Gegentor in der ersten Halbzeit hätten sich Valdés und Co. nicht beschweren dürfen, obschon die Mannschaft in Gestalt von Lionel Messi kurz nach der Führung noch hätte erhöhen können.

Im zweiten Durchgang nahm der Druck des aktuellen Tabellenführers immer mehr zu und der FC Barcelona wankte in manchen Situationen beträchtlich. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr ließ das Team die defensive Kompaktheit vermissen. Trotzdem blieben die Mannen von Tata Martino vorne gefährlich: In der 54. Minute schickte Iniesta den Brasilianer Neymar mit einem super getimten langen Ball auf die Reise. Neymar fackelt nicht lange und zieht sofort mit links ab, findet in Diego Lopez aber seinen Meister. Auf der Gegenseite traf Benzema mit einem Dampfhammer nur die Unterkante der Latte. Dann schlug die Stunde von Alexis Sánchez: Neymar spielt den Ball in den Lauf des durchstartenden Alexis, und dieser schreibt ein Stück Clásico-Geschichte durch ein atemberaubendes Lupfertor gegen Lopez – 2:0 für Barça. Unvergessen auch die 83. Spielminute, in der Dani Alves Stürmerstar C. Ronaldo tunnelt und sich so eine hundertprozentige Torchance herausarbeitet. Doch Lopez bleibt cool und pariert den Schuss des Außenverteidigers gekonnt. Damit war Madrid aber nicht geschlagen. Kurz danach kommt Khedira vorne völlig frei zum Schuss und Jesé bringt das Leder in der Nachspielzeit sogar über die Torlinie. Letztendlich blieb es beim nicht unverdienten 2:1-Erfolg des FC Barcelona.

Messi kann wieder Geschichte schreiben

MessiRekord

Bald könnte es soweit sein: Lionel Andrés Messi hält derzeit zusammen mit Alfredo Di Stéfano den Rekord der meisten geschossenen Tore in El Clásicos. Insgesamt kommt ‘La Pulga’ derzeit auf 18 Treffer gegen die Dauerrivalen aus der Hauptstadt. Begonnen hat diese unfassbare Serie am 11. März des Jahres 2007. Wie ein Tornado fegte er in diesem Spiel über die Verteidiger der Madrilenen hinweg und schenkte ihnen drei Tore ein. Besonders bitter für Real Madrid: Seinen dritten Treffer erzielte der Argentinier in der ersten Minute der Nachspielzeit (Endstand: 3:3). Ohne Erbarmen für den Hauptstadtklub legte der viermalige Weltfußballer Jahr für Jahr nach und machte dem Erzrivalen somit das Fußballspielen zur Hölle. Wenn es Messi dann einmal nicht gelang selbst zu treffen, assistierte er nach Belieben seinen Teamkollegen. Somit stehen seinen 18 Buden auch 11 Vorlagen gegenüber – in gerade einmal 26 Duellen.

Legendär bleibt dabei sein Tor am 27. April 2011 im Estadio Santiago Bernabéu. Als er die Gegenspieler der Madrilenen kurzerhand zu Slalomstangen degradierte, war man fast schon den Tränen nahe. Ganz im Gegensatz zu den Fans der Weißkittel, die in eine Schockstarre fielen und sich anschließend hinter den Verschwörungstheorien von Ex-Coach Mourinho versteckten. Aus Sicht der Culés muss man sagen: Fußballherz, was willst du mehr? Wir dürfen also gespannt sein, ob ‘La Pulga’ diesmal erneut Lust hat, das Bernabéu zu erschüttern. Sollte ihm dies wieder einmal mit einem persönlichen Torerfolg gelingen, dann heißt es: Lionel Messi ist der erfolgreichste Torschütze in El Clásicos!

- Anzeige -
- Anzeige -
- Anzeige -

AKTUELLE USER-KOMMENTARE