Rayo Vallecano – FC Barcelona 29.04.2012

StartLa LigaRayo Vallecano - FC Barcelona 29.04.2012
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Trotz der zahlreichen Enttäuschungen in der jüngeren Vergangenheit haben die Spieler des FC Barcelona sich nicht gehen lassen, sondern ihre Klasse demonstriert. Vallecano spielte couragiert, fand aber gegen die Kombinationssicherheit der Katalanen keinerlei Mittel. Affelay feierte sein Comeback nach monatelanger Abwesenheit.

Von Raphael Lugowski

Rayo Vallecano: Nachlassendes Pressing

Die Begegnung gegen Rayo Vallecano hat verdeutlicht, warum Real Madrid und der FC Chelsea eine sehr defensive Haltung gegen die Blaugrana eingenommen haben. Auch wenn der FC Barcelona gewisse Defizite beim Bearbeiten von tiefstehenden Gegnern offenbarte, sind die Spieler nach wie vor in der Lage, sich auftuende Lücken zu nutzen und blitzschnell Angriffe vorzutragen. Die Gastgeber haben sich dagegen entschieden, die Zerstörungstaktik der großen Teams zu adoptieren und versuchten, mit einer hohen Stellung auf dem Feld und einem entsprechenden aggressiven Pressing zum Erfolg zu kommen. In den Anfangsminuten sah dieser Ansatz durchaus vielversprechend aus. Die Blaugrana hatte gewisse Schwierigkeiten, aus der Abwehr heraus zu spielen und der Ball blieb ein ums andere Mal noch vor der Mittellinie beim Gegner hängen. Nachdem allerdings zehn Minuten gespielt waren, ließ die Aggressivität der Pressings spürbar nach und den Spielern des FC Barcelona fiel es zunehmend leichter, sich aus der Umklammerung des Gegners zu befreien. Die defensiven Mittelfeldspieler z.B. gingen die Wege von Thiago nach hinten nicht mehr konsequent mit und so war es ein Leichtes für die Katalanen, trotz eines aus vier Spielern bestehenden Pressings eine Überzahlsituation im ersten Spielfelddrittel zu generieren.

Zu risikoreich gegen den FC Barcelona

Das abschwächende Pressing war hochproblematisch für Rayo Vallecano. Die für das Pressing zuständigen Spieler wurden mühelos überspielt und fehlten in der Defensive. Nur äußerst behäbig rückten sie zurück und ließen dem FC Barcelona damit ausreichend Zeit, um die Angriffe mit Besonnenheit vorzubereiten und vorzutragen. Besondere Probleme bereitete dem Gastgeber auch die Breite im Spiel der Katalanen. Die Viererabwehrkette von Vallecano stand sehr eng beieinander, um die Passwege im Zentrum zuzustellen. Derweil liefen auf links Sanchez oder Adriano und auf rechts Pedro oder Montoya in Position und nutzten den Raum, der ihnen von der Abwehrkette gewährt worden ist. Immer wieder brachten die Hereingaben von den Außen die Hausherren in Bedrängnis und sorgten für exzellente Tormöglichkeiten auf Seiten der Blaugrana. Auch Messi hat die Verwundbarkeit des Gegners auf den Außenbahnen erkannt und wich verhältnismäßig oft auf die Flügel aus. Die hohe Stellung der Abwehrkette barg ebenfalls viele Gefahren, da sie den FC Barcelona zu Bällen hinter die Kette veranlassten. Hochstehende Abwehrketten sind für den amtierenden Champions League Sieger eine dankbare Hürde. Sie verstehen es wie kaum ein anderes Team, den Pass zur richtigen Zeit zu spielen, sodass ein Stürmer im Rücken der Abwehr enteilen kann, ohne im Abseits zu stehen. Es war ein extrem mutiger Ansatz vom Gegner, um dem FC Barcelona beizukommen. Der Gast sollte mit vielen Spielern bereits in der eigenen Hälfte unter Druck gesetzt werden. Geht allerdings das Pressing ins Leere, so wie es in diesem Spiel der Fall war, dann ist der Gegner dem Untergang geweiht. Insofern darf man durchaus Kritik üben an den taktischen Vorgaben des Trainers von Rayo Vallecano.

Montoya auf links, Affelay mit seinem Comeback

Pep Guardiola wird die Spielweise des Gegners allerdings wohl mit Freude aufgenommen haben. Gleich dreimal war sein Team in der ersten Halbzeit erfolgreich und konnte die vorzeitige Meisterschaftsfeier vom Konkurrenten Real Madrid verhindern. An allen drei Toren war Messi beteiligt: Das erste Tor erzielte der kleine Argentinier höchstpersönlich und vergoldete damit einen schönen Spielzug über Sanchez und Pedro. In der 26. Spielminute erobert Messi den Ball im Pressing und spielt den Ball ab zu Keita. Dieser spielt ihn in den Lauf von Sanchez und mit etwas Glück landet der Ball im Tor. Kurz vor der Pause setzt dann Messi noch einmal zum Dribbling an, spielt einen Weltklasse-Pass zu Keita, der den Halbzeitstand herstellt. In der zweiten Halbzeit hatten die Katalanen dann noch leichteres Spiel. Zweimal Pedro sowieso Thiago und Messi trugen sich in die Torschützenliste ein. Besonders schön war die Entstehung des zweiten Treffers von Pedro, der wunderbar von Messi in Szene gesetzt worden war. Interessanter als die Vielzahl der Tore waren jedoch andere Beobachtungen. Nachdem Adriano für Alves Platz machen musste, hat sich Montoya auf der linken Abwehrposition eingefunden, nachdem er zuvor ausschließlich auf rechts agiert hat. Dem Anschein nach handelte es sich hierbei um ein kleines Experiment, und man hatte nicht den Eindruck, als sei Montoya auf der linken Abwehrseite überfordert gewesen. Er spielte weiterhin ohne Fehl und Tadel. Schließlich gab Affelay nach monatelanger verletzungsbedingter Abwesenheit sein langerwartetes Comeback und steht ab sofort wieder als ernsthafte Option zur Verfügung. Nur gute Nachrichten an diesem Abend. Visca el Barca!

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