Vor der Partie gegen Rayo Vallecano stellte sich Barça-Trainer Luis Enrique wie immer den Fragen der Pressevertreter. Im Mittelpunkt des Interesses stand naturgemäß die Begegnung am Samstagabend, doch es blieb auch Zeit für eine Äußerung zu interessanten Randthemen. Unter anderem hat der Trainer zugestanden, dass das Transferfenster im Winter bereits seit dem Sommer Gegenstand seiner Planungen ist.
Der Rivale in der Copa del Rey: „Ich kann nicht viel zu dem Thema sagen, weil die Auslosung erst kürzlich zu Ende gegangen ist. Wir warten daher auf mehr Informationen, und in der Woche, in der das Spiel stattfindet, werden wir darüber nachdenken. Für den Moment ist das morgige Spiel das wichtigste.“
Diesmal geht es gegen Rayo ohne Xavi und Iniesta: „Es ist unmöglich, noch einmal solche Fußballer zu finden. Das sind Ausnahmefußballer, die nur sehr selten den Ball verlieren. So hat Andrés eine sehr gute Körperbalance im Eins-gegen-eins. Ich muss daher eine andere Lösung finden, andere Spieler mit anderen Charakteristiken. Wir wissen nämlich genau, dass Rayo uns die gleichen Probleme wie in der letzten Saison bereiten wird. Sie gestatten nicht einmal für einen Moment, etwas nachzulassen, wenn man am Ball ist. Das hat sich in der vergangenen Saison in beiden Spielen gezeigt.“
Pause für Mascherano wegen der hohen Belastung: „Andere Spieler befinden sich in der gleichen Situation. Busquets hat auch sehr viele Spiele gespielt. Ich muss den richtigen Moment für die Erholung abwarten, derzeit sehe ich hier allerdings keinen Spielraum. Sie werden beide im Kader vertreten sein. Wir wissen, dass die Saison zehn Monate dauert und dass die Spieler am Ende bereit sein müssen. In Anbetracht der Umstände gibt es aber wenig Handlungsspielraum. Mir wäre es auch lieber, wenn sie sich erholen könnten, aber das geht nicht, was wir akzeptieren müssen.“
Luis Suárez’ Fitness: „Er ist zu hundert Prozent bereit.“
Die Rückkehr von Messi bis zum Clásico: „Mich interessiert nur, dass er wieder gesund wird. Das ist das Einzige, worüber ich mir Gedanken mache. Entscheidend ist nicht, ob er zu dem oder zu jenem Spiel zurückkehrt, sondern nur, dass seine Verletzung ausheilt.“
Luis Enrique als Nationaltrainer: „Ja, ich wäre gerne Nationaltrainer von Spanien. Sogar sehr.“
Die Kadersituation und die Chancen der Spieler der Barça B auf Spielzeit: „Sie sind ohne Zweifel vorhanden. Deshalb berufe ich sie ein. Wir müssen uns aber um sie kümmern und sie nicht zu stark unter Druck setzen. Manchmal erhalten sie mehr Chancen, manchmal weniger – das hängt maßgeblich vom Gegner ab.“
Über die Spiele, die jetzt kommen werden: „Auf dem Papier sind das einfachere Spiele, im Fußball aber gibt es keine einfachen Partien. In der vergangenen Saison haben wir Spiele verloren, die auf dem Papier den Eindruck erweckten, sie seien leicht. So funktioniert der Fußball nunmal nicht. In der Liga und der Champions League brauchen wir Punkte, daneben gibt es noch die Copa del Rey. Im Januar werden zwei Spieler zu uns stoßen und ich habe die Hoffnung, dass die Mannschaft an Selbstvertrauen gewinnen und gute Ergebnisse einfahren wird, sodass wir am Ende der Saison um alle Titel spielen können.“
Transfers im Winter: „Wir haben über das Thema noch nicht gesprochen. Dies geschieht in Kürze. Ich möchte aber nicht offenlegen, an was wir arbeiten, das wäre nicht professionell. Seit dem Sommer suchen und analysieren wir verschiedene Optionen.“
Bewertung von Munir: „Munir und Sandro sind sehr jung und haben eine große Zukunft vor sich, wenngleich sie noch reifen müssen. Das ist für sie eine neue Situation, angesichts der Gegebenheiten haben sie weniger Zeit, als sie erwartet haben. Ich bewerte sie als sehr gut. Sie haben in dieser Saison zwar noch kein Tor erzielen können, doch ich mache mir darüber keine Sorgen. Sie haben die Fähigkeit, der Mannschaft viel mehr zu geben.“
Das Fehlen von Pedro: „Wir kannten seine Situation und haben ihn verstanden. Er wollte mehr spielen und musste eine Entscheidung treffen. Womöglich würde er heute eine andere treffen, das weiß ich nicht. Wir waren sehr mit ihm zufrieden, als er hier gespielt hat. Wir wünschen ihm nur das Beste. Wir wissen, dass er Barça immer im Herzen tragen wird, das wird immer sein zu Hause sein. Wir müssen seine Entscheidung aber akzeptieren.“
Santos verlangt eine Sperre von 6 Monaten für Neymar: „Warum nur sechs Monate, nur so wenig? Wenn, dann gleich sechs Jahre!“