Auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den FC Sevilla warnte Barça-Trainer Xavi Hernández davor, dass die Andalusier aufgrund der Tabellensituation nicht unterschätzt werden dürfen und sprach über Busquets, Raphinha, de Jong und Baldes Fitnesszustand.
FC Barcelona: Xavis Pressekonferenz vor der Partie gegen den FC Sevilla
Nach dem 2:1-Sieg bei Real Betis gastiert nun der Stadtrivale FC Sevilla im Camp Nou. Das Duell mit den Andalusiern am 20. Spieltag (Sonntag, 21 Uhr, live im Ticker auf Barçawelt und im Stream auf DAZN) könnte Barça ein Stück näher an den Meistertitel bringen. Immerhin gastiert am frühen Nachmittag bereits Real Madrid auf Mallorca und muss gegen den RCD erstmal vorlegen. Trainer Xavi Hernández stellte sich am Samstagmittag den Fragen der Journalisten.
Xavi Hernández…
…über die Partie am Sonntagabend gegen den FC Sevilla: “Uns erwartet ein komplizierter Gegner – unabhängig davon, dass sie auf dem 13. Tabellenplatz stehen. Jorge Sampaoli ist ein herausragend guter Trainer. Er stellt eine gut organisierte Defensive auf den Platz und lässt seine Mannschaft gut und hoch pressen. Sie haben ein erfahrenes Team. Wir werden die Fans brauchen, um dieses Spiel für uns zu entscheiden. Wir fühlen uns gut, müssen diese schwere Aufgabe aber meistern.”
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…über das taktische System seiner Mannschaft: “Wir fühlen uns in jeder Aufstellung wohl. Das einzige, was sich bei den Systemen ändert, ist, dass sich die Verantwortlichkeiten verschieben. Vor allem im Mittelfeld. Das war schon in der Vorsaison so, aber in diesem Jahr bietet der Kader eine höhere Varianz. Es kommt nicht auf das System an, sondern darauf, die Spieler optimal zu nutzen. Mit de Jong, Gavi, Pedri und Busquets hab ich vier Spieler zur Verfügung, die in der Liga die wenigsten Ballverluste haben. Diese Qualität ist wichtig, um dem Team Sicherheit zu geben.”
… über Sergio Busquets mögliche Vertragsverlängerung: “Wir arbeiten daran, aber am Ende ist es seine Entscheidung. Das respektieren wir und wir warten darauf. Er ist eine sehr wichtige Person für das Team. Er hat es sich verdient, seine Zukunft selbst zu entscheiden. Ich würde mich freuen, wenn er sich für uns entscheidet.”
…über Pablo Torres Rolle beim FC Barcelona: “In seinem Alter ist es nicht gut, wenn man nicht spielt. Als wir ihn im Sommer verpflichtet haben, habe ich ihm bereits persönlich gesagt, dass er auch für die zweite Mannschaft spielen wird. Er braucht Praxis, um fit zu bleiben, wenn wir ihn brauchen.”
…auf die Frage, ob die Ergebnisse die teilweise grauen Leistungen kaschieren: “Als ich bei Barça gespielt habe, haben wir auch nicht in jedem Spiel brilliert. Es ist nun mal im Fußball so, dass man nicht immer schön spielt. Wir befinden uns aber in einer guten Ausgangslage: Wir haben fünf Punkte Vorsprung vor Real Madrid, viele junge Spieler stehen im Kader und wir haben erst kürzlich einen Titel gewonnen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir diesen Erfolg kontinuierlich behalten.”
…über den Verlust von Ousmane Dembélé aufgrund einer Verletzung und wie der Franzose ersetzt werden kann: “Ich denke, dass wir jetzt weniger Eins-gegen-Eins-Situationen auf den Flügeln sehen werden. Er ist unsere bester Dribbler im Kader und er zieht viel Aufmerksamkeit des Gegners auf sich. Mit Raphinha, Torres, Fati, Balde, Alba, Roberto und Koundé haben wir genügend Spieler, die auf dem Flügel spielen können. Sie alle geben unserem Spiel Qualitäten, die wir brauchen, um erfolgreich zu sein.”
…darüber, wie er Gabriel Paulistas rüdes Foul gegen Vinicius Junior einschätzt und was die Schiedsrichter tun können, um Spieler zu schützen: “Spieler wie Neymar oder Ousmane sind so gut, dass sie ihre Gegenspieler zum Verzweifeln bringen. Solche Spieler werden von der gegnerischen Defensive auch mehr überwacht. Vinicius macht viel Wirbel im letzten Drittel. Es ist normal, dass die Defensive alles probiert, um ihn aufzuhalten. Der Schiedsrichter muss einfach seinen Job machen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.”
…über Frenkie de Jongs Rolle bei den Katalanen: “Ich habe immer gesagt: Er hat enormes Potenzial. Er bewegt sich gut in den Räumen, kann das Spiel aus der Tiefe heraus aufbauen und ist technisch beschlagen. Das sind alles Qualitäten, die einen Barça-Mittelfeldspieler ausmachen. Er ist einer der besten auf seiner Position. Ich mag ihn, deswegen spielt er auch oft.”
…über den Fitnesszustand von Alejandro Balde, der das letzte Training verpasst hatte: “Die Ärzte haben gesagt, er könne morgen im Kader stehen. Wir werden abwarten und schauen, wie es ihm morgen geht.”
…über die Shoppingtour des FC Chelsea in der Wintertransferperiode: “Anscheinend können sie es sich leisten. Ich weiß nicht, ob der Verein gegen Regeln verstoßen hat. Das interessiert mich auch nicht. Wir fokussieren uns auf unsere Arbeit und die kommenden Aufgaben.”
…auf die Frage, ob die Blaugrana der Favorit im Meisterschaftsrennen ist: “So fühlen wir uns nicht. Eher wie ein Kandidat, der sie gewinnen kann. Das ist unser Ziel. Unser größter Konkurrent ist Real Madrid, die den Titel verteidigen wollen und in der Vorsaison die Champions League geholt haben. Es wird eine schwere Aufgabe sein, sich gegen ein starkes Real durchzusetzen und den Titel zu gewinnen. Wir werden alles geben, um dies zu schaffen.”
…über Ansu Fatis Entwicklung: “Wir müssen geduldig bleiben. Er ist sehr wertvoll für den Verein. Wir vertrauen ihm und er arbeitet sehr hart an sich. Er zeigt eine erstaunliche Trainingsmentalität. Er ist aber erst 20 Jahre alt.”
…über den Effekt, den der Gewinn des Supercups auf die Mannschaft hatte: “Das hat uns allen Selbstvertrauen gegeben. Vor allem den jungen Spielern, die noch keinen Titel gewonnen hatten. Es nimmt ein wenig den Druck von deinen Schultern. Es zeigt, dass sich die ganze harte Arbeit auszahlt.”
…auf die Frage, ob die Mannschaft Druck verspüre, da sie die Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung anführt: “In jedem Spiel ist Druck zu verspüren. Ich sage den Spielern vor jeder Partie, dass diese wichtig ist. Ich habe auch gehört, dass uns die Europa League aufgrund der Belastung die Saison versauen wird. Wir sind aber hier bei Barça, da ist es normal europäisch zu spielen. Wir nehmen die Herausforderung gerne an.”
…auf die Frage, ob er die Aufregung über Raphinhas Tor gegen Betis verstehe (Anm. d. Red.: Nach dem Sieg gegen Betis haben sich die Verantwortlichen der Andalusier über die Ausführung des Freistoßes beschwert): “Das bringt mich einfach nur zum Lachen. Wir haben in dieser Saison auch bereits Fehlentscheidungen hinnehmen müssen. Aber ich kann die Verantwortlichen verstehen. Es ist nie schön, wenn man sich benachteiligt fühlt.”
…über Baldés Entwicklung, seitdem er in der ersten Mannschaft spielt: “Wir sind davon überrascht, dass er sich so rasant entwickelt hat. Er ist bereits auf einem sehr hohen Level. Er kann den Unterschied ausmachen und ist sowohl in der Defensive als auch in der Offensive sehr gut. Wir haben sehr viel mit ihm gearbeitet und seine Defensivarbeit in den Fokus genommen. Ich freue mich für ihn, dass er es gut umsetzt.”
…über Raphinhas Qualitäten: “Er sorgt immer für Gefahr auf dem Flügel. Er kann Tore schießen und vorbereiten und macht das Spielfeld breit. Er ist ein Arbeitstier. Ich habe vor ungefähr zwei Wochen gemerkt, dass er ein wenig frustriert ist – das Tor hat ihm Leichtigkeit gegeben.”
…über die Lage des FC Barcelona im Vergleich zur gleichen Zeit des letzten Jahres: “Da hatten wir deutliche Schwierigkeiten. Wir haben keine Titel gewonnen und das Selbstvertrauen war im Keller. Aktuell begeistern wir unsere Fans. Das Stadium ist immer gut besucht. Es wird immer Kritik geben, aber die Menschen schauen uns wieder gerne zu.”
…über Jules Koundé und seine Rolle als rechter Verteidiger: “Eigentlich ist er als Innenverteidiger eingeplant. Er macht seine Sache aber sehr gut. Er bringt uns weiter und ist unsere einzige Alternative, da wir keinen echten Rechtsverteidiger im Kader haben.”
