Das erste Spiel der neuen Saison und Ära konnte der FC Barcelona zum Liga-Auftakt gegen Real Sociedad souverän mit 4:2 gewinnen. Gerard Piqué köpfte die Katalanen in Führung, ehe Martin Braithwaites Doppelpack für die vermeintliche Entscheidung sorgte. In einer turbulenten Schlussphase machte es Barça allerdings nochmal unnötig spannend.
Der FC Barcelona ging sein Auftaktspiel am 1. Spieltag der neuen La-Liga-Saison 2021/21 endlich wieder mit Fans im Stadion an, 20.384 Zuschauer hatten sich am Sonntagabend im Camp Nou eingefunden, um Barça im ersten Pflichtspiel nach Lionel Messis Abgang zu sehen.
Was sie zuerst einmal sahen, war ein durchaus überraschendes Aufgebot: Ronald Koeman setzte auf die beiden Olympia-Fahrer Pedri und Eric Garcia von Anfang an, Garcia erhielt so nach kaum mal drei Trainingseinheiten den Vorzug vor Ronald Araujo.
Ansonsten gab es keine wirklichen Überraschungen in der Startelf, das Angriffstrio bildeten Antoine Griezmann, Memphis Depay und Martin Braithwaite. Schon 30 Sekunden nach Anpfiff sorgte Letzterer für Aufsehen, von Memphis auf die Reise geschickt hatte Braithwaite Barças erste Chance, doch sein Flachschuss war für La-Real-Keeper Remiro kein großes Problem.
Die Anfangsphase gehörte klar dem FC Barcelona, der dominant und voller Selbstvertrauen spielte – besonders Griezmann merkte man dieses an. Der Franzose hatte in der Folge zwei große Möglichkeiten, die beide aber nicht den Weg ins Tor fanden: Erst schoss der Franzose traumhaft per Seitfallzieher knapp vorbei, dann traf er mit einem Kopfball nur den Querbalken (10. und 12. Minute).
Perfekter Saisonauftakt: Piqué trifft und küsst das Wappen
Barça diktierte das Geschehen und belohnte sich kurz darauf für eine starke Anfangsphase: Memphis Depay zirkelte einen Freistoß auf den Schädel von Gerard Piqué, dieser köpfte zur verdienten 1:0-Führung ein (19.). Der perfekte Einstand in die neue Saison – schließlich hatte Piqué durch seinen Gehaltsverzicht erst möglich gemacht, dass Barça Memphis am Samstag bei La Liga registrieren konnte. Nun legte just Memphis also Piqué das erste Tor des “neuen” FC Barcelona auf, der Abwehrchef küsste anschließend demonstrativ das Barça-Wappen.
Nach dem Führungstor ließ es die Blaugrana etwas gemächlicher angehen, von La Real kam allerdings offensiv sehr wenig. Fast mit dem Pausenpfiff markierten die Katalanen dann etwas aus dem Nichts das 2:0: De Jong flankte die Kugel an den zweiten Pfosten, Braithwaite stand goldrichtig und nickte wuchtig ein (45.+2).
Nach dem Seitenwechsel dauerte es keine zwei Minuten, ehe Griezmann die vermeintliche Vorentscheidung erzielte, doch Vorlagengeber de Jong stand zuvor im Abseits (47.) – es blieb bei der Zwei-Tore-Führung. Barça spielte weiter zielstrebig nach vorne, Jordi Alba lief aus stark abseitsverdächtiger Position allein auf Gästekeeper Alex Remiro zu, schob die Kugel aber ohnehin neben den Kasten (50.).
Braithwaite schnürt den Doppelpack
In der Folge machte es den Anschein, als würde La Real besser in die Partie finden, mehr als ein paar harmlose Versuche aus der zweiten Reihe sprangen bei ihren Bemühungen allerdings nicht heraus. Just in dieser Phase schlug Barça erneut eiskalt zu: Memphis spielte Alba sehenswert auf der Seite frei, dessen Flanke von der Grundlinie konnte Remiro nur vor die Füße Braithwaites abwehren, der entschlossen einnetzte und somit seinen Doppelpack schnürte (59.) – das 3:0 für den FC Barcelona und die klare Vorentscheidung. Vermeintlich jedenfalls.
Die Begegnung plätscherte nun vor sich hin, Barça nahm deutlich Tempo raus. La Real wagte in Person von Mikel Merino einen zaghaften Versuch zur Ergebniskosmetik, seinen Flachschuss aus 20 Metern parierte Neto jedoch souverän (66.).
La Real vor Mega-Comeback, Roberto macht den Deckel drauf
Die obligatorischen Wechsel nahmen der Partie merklich den Spielfluss, Joker Julen Lopete erzielte in der Schlussphase nach kollektiver Passivität der Barça-Abwehr den 1:3 Anschlusstreffer und hauchte den Baskenso nochmal Leben ein (82.). Denn nur drei Minuten später zirkelte Mikel Oyarzabal einen Freistoß in den Knick und rüttelte mit diesem Traumtor vehement am Erfolg der Katalanen – Neto war noch am Ball, konnte das 3:2 aber nicht verhindern (85.).
Ein unerwartetes Comeback der Gäste lag in der Luft, ehe der eingewechselte Sergi Roberto in der Nachspielzeit nach Braithwaites Vorlage das 4:2 erzielte und so den Deckel endgültig draufmachte (90.+1). Ein größtenteils überzeugender Auftritt der Blaugrana wurde durch die chaotischen zehn Minuten zum Schluss nochmal spannend, letzten Endes holte sich Barça aber den verdienten Erfolg zum Ligastart. Ein durchaus beeindruckender Sieger einer selbstbewussten Blaugrana zum Auftakt in die neue Ära.