Bildquelle: fcbarcelona.com
Es hat wieder nicht gereicht. Zum dritten Mal in Folge verliert der FC Barcelona ein großes Spiel und lässt aufseiten der Fans Ratlosigkeit zurück. Hat diese Mannschaft ihren Leistungszenit bereits überschritten? Nach drei Niederlagen innerhalb einer kurzen Zeitspanne erscheint dieser Schluss gewiss etwas überzogen, auch in Zeiten des Erfolgs gab es kritische Phasen zu bewältigen. Es verbleibt dennoch ein ungutes Bauchgefühl und jedes Tor, das die Mannschaft hinnehmen musste, wiegt schwer im Magen. Wenn es nach den Spielern geht, besteht kein Anlass zur Beunruhigung. „Wir verlassen Madrid ohne Punkt, aber wir wissen, dass wir einen guten Vorsprung vor Atlético und Real Madrid haben”, relativierte Jordi Alba die Bedeutung der erneuten Niederlage gegen Real Madrid.
Alba sah ein ausgeglichenes Spiel
Der linke Abwehrspieler befindet, dass das Resultat die Kräfteverhältnisse auf dem Platz nicht angemessen widerspiegelt, „es war ein ausgeglichenes Spiel und ein Unentschieden wäre ein faires Ergebnis”. Das Spiel hätte trotzdem aus seiner Sicht besser laufen können, die Standardsituationen und die langen Bälle des Gegners hätten seiner Mannschaft stark zugesetzt und letztlich das Spiel zuungunsten des FC Barcelona beeinflusst. Gegen den AC Milan sollten sich die Katalanen hüten, mit solch einer Leistung aufzuwarten. Eine Leistungssteigerung ist Pflicht, ansonsten könnte der Traum vom Einzug in die nächste Runde der Champions League noch vor Ablauf der Spielzeit vorbei sein. „Wir müssen alles geben und sogar noch viel mehr, wenn es gegen Milan geht. Wir haben Vertrauen ins uns selbst”, gibt sich der Zugang vom FC Valencia selbstbewusst. Es komme jetzt darauf an, die schwierigen Spiele, welche für seine Mannschaft alles andere als wünschenswert verlaufen sind, abzuhaken und den Fokus in Richtung Deportivo zu richten.
Für reichlich Gesprächsstoff sorgte Jordi Albas Geste nach dem Tor von Lionel Messi, die an die madrilenischen Fans im Santiago Bernabéu gerichtet war. „Meine Geste an die Fans war nicht böse gemeint, ich habe meinen Zeigefinger dazu gebraucht zu zeigen, dass Messi der beste der Welt ist und Anerkennung verdient”, stellt der Spieler klar.
„Werfen Milan aus dem Turnier”
Gerard Piqué gehörte zum stark dezimierten Kreis jener Barça-Spieler, die im Ansatz ihre Normalform abrufen konnten, zumindest wenn man sich das zweite Gegentor von Ramos und die Ohnmacht in Zweikämpfen mit C. Ronaldo hinwegdenkt. Auch er meldete sich nach der Partie zu Wort und stellte sich auf den Standpunkt, dass im Vergleich zum Clásico am Dienstagabend eine leichte Steigerung seiner Mannschaft zu erkennen war, die gegen solch starke Gegner aber immer noch nicht hinreichend ist. Die Spieler müssen noch mehr aus sich herausholen, meint Piqué. Die Kritik am System des FC Barcelona kann der Innenverteidiger nicht nachvollziehen. „Wir waren nicht so fluide wie gewohnt und haben gewisse Dinge vermissen lassen. Wir hatten diese schlimmen Momente auch dann, als wir viele Titel gewonnen haben. Wir müssen diese Durststrecke aber schnellstmöglich beenden. […] Ich denke nicht, dass jetzt der richtige Moment ist, unseren Spielstil zu kritisieren. Wir haben damit viele gute Ergebnisse erreicht.”
Jetzt steht dem FC Barcelona voraussichtlich nur noch ein wichtiges Spiel in der Saison bevor. Wenn der Verein im Champions League-Achtelfinale am AC Milan scheitern sollte, wonach es angesichts der großen Hypothek von zwei Gegentoren aussieht, verbliebe nur noch die Meisterschaft, die ihnen dank einer herausragenden Hinrunde ohnehin kaum mehr zu nehmen ist. Die Partie gegen die Italiener im Camp Nou besitzt also eine herausragende Bedeutung im Hinblick auf die Moral der Spieler, ein Ausscheiden wäre nicht weniger als eine mittelgroße Katastrophe. Piqué aber gibt sich siegessicher: „Wir sind überzeugt davon, dass wir Milan aus dem Turnier werfen, aber zunächst müssen wir Deportivo schlagen. […] Wir haben das richtige Team, um einen Weg aus dieser Situation herauszufinden.”
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