Noten zu FC Barcelona vs. Villarreal | Traoré desaströs, Gavi und Aubameyang blass

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Im letzten Spiel dieser Saison musste sich der FC Barcelona dem FC Villarreal mit 0:2 geschlagen geben. Gavi und Aubameyang waren dabei kaum zu sehen, Adama Traoré erlaubt sich einen schlimmen Fauxpas. Die Spielerkritik und Noten.

 Marc-André ter Stegen

Ter Stegen hatte in diesem Spiel kaum die Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Es lief für ihn äußerst unglücklich, da er bei den beiden Gegentoren absolut machtlos war. Bei den ungefährlichen Abschlüssen leistete sich der Keeper zumindest keine Fehler und bei einem missglückten Rückpass Lenglets passte er auf und stürmte noch rechtzeitig aus seinem Kasten. Barçawelt-Punkte: 6

 Dani Alves

Alves zeigte seine offensiven Qualitäten mehr als seine defensiven. Er schickte einige gefährliche Flanken in den Strafraum der Gäste, meist waren es Halbfeldflanken. Jedoch fielen beide Gegentore über seine rechte Seite, der Rechtsverteidiger ließ sich zu leicht aus seiner Position herausziehen. Besonders eklatant war das beim Führungstor, als Alves nicht auf seiner Position war, sondern irgendwo herumturnte, was Pedraza ausnutzen konnte. Beste Aktion offensiv: sein wuchtiger Schuss, den Rulli nur abklatschen konnte. Barçawelt-Punkte: 5

 Ronald Araújo

Der Innenverteidiger machte mal wieder ein hervorragendes Spiel und bewies sämtliche Qualitäten, die er auf seiner Position beim FC Barcelona benötigt. Mit seiner 97 prozentigen Passquote gab er die nötige Sicherheit im Aufbauspiel und setze defensiv einige bärenstarke Tacklings. In der Luft war er sowieso unüberwindbar und war unverantwortlich für die Gegentore. Mehrmals marschierte er aus der Abwehrreihe mit Ball am Fuß nach vorn, um das Spiel voranzutreiben. Barçawelt-Punkte: 8

 Clément Lenglet

Lenglet konnte nicht ganz so wie sein Kollege überzeugen. Ein unsauberer Rückpass hätte beinahe zu einer Großchance geführt, wenn ter Stegen nicht blitzschnell reagiert hätte. Im Spielaufbau – seiner Stärke – gelangen ihm aber immer wieder gute Anspiele mit viel Passschärfe, sowohl als Flachpass als einmal auch per starkem langen Ball. Positiv: Zehn Balleroberungen waren die meisten aller Barça-Spieler. Barçawelt-Punkte: 6

 Jordi Alba

Alba war bemüht, Bälle in den Strafraum zu bekommen, jedoch fand keine seiner sechs Flanken einen Mitspieler, hier agierte der Dauerläufe zu ungenau bei seinen Hereingaben. Er war zumindest ins Kombinationsspiel eingebunden und hatte seine Seite defensiv komplett im Griff. Ihm war anzumerken, dass er sich im Angriff stets bemühte und viele, teils undankbare, Läufe machte. Leider wurden diese nicht von Erfolg gekrönt. Barçawelt-Punkte: 6

 Sergio Busquets

Ein typischer Auftritt von Sergio Busquets und das ist als Lob zu verstehen. Der Katalane organisierte in bester Manier das Aufbauspiel seiner Mannschaft und hatte keine Mühe, das nur situative Pressing Villarreals zu überspielen. Er versuchte mit einigen Verlagerungen die Abwehrreihen auseinanderzuziehen. Dabei schaffte er es, sage und schreibe elf lange Pässe auf seine Mitspieler zu spielen. Damit generierte der Sechser mehrmals Raum, den seine Vorderleute allerdings nicht nutzen konnten. Barçawelt-Punkte: 7

 Frenkie de Jong

Der Niederländer war einer der Wenigen, der sich regelmäßig in den gegnerischen Strafraum begab. Dabei verfehlten ihn einige Zuspiele nur knapp und er hätte mit etwas mehr Glück durchaus das Führungstor erzielen können. Neben einigen kreativen Pässen konnte er dem Spiel aber insgesamt in der Offensive nicht den erhofften Stempel aufdrücken. Hatte dabei Pech, dass Ansu Fati minimal im Abseits stand, bevor de Jong den Abstauber zum vermeintlichen 1:2 über die Linie bugsierte. Immerhin defensiv agierte er sehr aufmerksam, wie acht Ballgewinne verdeutlichen (nur Lenglet hatte mehr). Barçawelt-Punkte: 6

 Gavi

Der Jungstar fiel im Vergleich zu de Jong etwas ab – er spielte etwas halb so viele Pässe – und war offensiv noch weniger präsent. Wie üblich warf er sich förmlich in die Zweikämpfe und verhalf so, den Ball schnell wiederzuerobern. Der Spanier wich oft nach links aus, um mit Alba die Seite zu überladen, was aber aufgrund des zu langsamen Spiels nicht wirklich funktionierte. War überhaupt kein Faktor in dieser Partie, weshalb er auch nach 70 Minuten raus musste. Barçawelt-Punkte: 4

 Adama Traoré

Es war ein rabenschwarzer Tag für den Flügelflitzer. An beiden Gegentoren war Adama Traoré direkt beteiligt, wobei er beim ersten Gegentor erfolglos aushelfen musste, weil Dani Alves nicht auf seiner Position war. Beim zweiten hatte Traoré einen geistigen Aussetzer und spielte den Ball quer durch den eigenen Strafraum zu Moi Gómez, der sich über dieses Geschenk gefreut haben dürfte – ein Fehler, den selbst Jugendspieler so nicht machen. Offensiv war der Spanier bemüht, konnte die entscheidenden Dribblingduelle jedoch nicht für sich entscheiden. Ein bitterer Abend in seinem wohl letzten Spiel für den FC Barcelona. Barçawelt-Punkte: 2

 Ferran Torres

Bei Torres war tatsächlich eine Verbesserung zu erkennen. Zwar hat er kein Tor geschossen, aber er war stark ins Kombinationsspiel eingebunden und hatte einige Abschlüsse, seine scharfen Schüsse im ersten Durchgang gerieten aber jeweils einen Ticken zu ungenau, doch gerade sein Volley war technisch sauber. Auch wenn der 22-Jährige mit diesem Auftritt keine Bäume ausgerissen hat, war es ein Schritt in die richtige Richtung. Ferran konnte seine Torflaute allerdings wieder nicht beenden. Barçawelt-Punkte: 6

 Pierre-Emerick Aubameyang

Aubameyang wirkte bis zu seiner Auswechslung wie auf verlorenem Posten. Er brachte sich selbst kaum in Spiel ein und beging einfachste technische Fehlern. Insgesamt spielte der Gabuner gerade einmal sechs Pässe, was verdeutlicht, dass er fast gar nicht am Spiel teilgenommen hat. Schon nach 57. Minuten hatte Xavi genug gesehen und wechselte ihn aus. Barçawelt-Punkte: 3

 Ansu Fati (ab 57.)

Ansu sollte die Wende bringen, aber stand meistens einer gelben Wand gegenüber. Dazu wurde er bei Ausflügen ins Zentrum auf Schritt und Tritt verfolgt. Einmal reagierte er blitzschnell bei Rullis nach vorne geklatschtem Alves-Schuss, befand sich mit dem Fuß aber minimal im Abseits. Ansonsten merkte man aber auch diesmal wieder, dass ihm noch eine Menge Spielpraxis und auch Selbstvertrauen nach seiner langen Verletzung fehlt. Barçawelt-Punkte: 5

Ousmane Dembélé (ab 57.)

Dembélé bildete mit Fati die frische Flügelzange, hatte aber genau wie dieser Probleme, seine Momente zu finden. Einen gefährlichen Schuss gab der Franzose ab, allerdings versprang ihm die Kugel bei der Ballannahme auch ein paar mal auf fahrlässige Art und Weise. Womöglich absolvierte Dembélé sein letztes Spiel für den FC Barcelona, wie auch Xavi nach dem Spiel anmerkte. Barçawelt-Punkte: 6

 Memphis Depay (ab 71.)

Memphis war im Zentrum genauso wirkungslos wie Aubameyang und hatte keinen Einfluss auf das Spiel. Vom Stürmer darf sicherlich mehr erwartet werden. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Riqui Puig (ab 71.)

Puig war sichtlich bemüht, die Kontrolle im Mittelfeld an sich zu reißen. Allerdings wollte er den entscheidenden Tiefenpass mehrmals zu stark forcieren und verlor mehrfach beim Lauf in die Mitte den Ball. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Óscar Mingueza (ab 81.)

Der Rechtsverteidiger durfte sich in seinem wohl letzten Auftritt für den FC Barcelona von den Fans auf dem Rasen verabschieden. Dabei gibt es sicherlich schönere Spiele, als beim 0:2-Rückstand eingewechselt zu werden. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Trainer Xavi

Xavis Mannschaft erwischte tatsächlich einen sehr guten Start, verpasste es aber in den ersten 30 Minuten das Tor zu machen. Mit dem ersten gefährlichen Konter in Rückstand zu geraten war einfach unglücklich, genau wie der individuelle Fehler von Traoré. Offensiv fehlte aber über weite Strecken die nötige Struktur und Präzision – besonders nach dem 0:2 gab es kein wirkliches Aufbäumen seiner Mannschaft mehr. Es gibt einiges, an dem Xavi für die nächste Saison arbeiten muss, wie Xavi selbst nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. Barçawelt-Punkte: 5

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

Barcelona unterliegt Villarreal 0:2 – Wer war Barças Flop des Spiels?

Dominik Herzog
Dominik Herzog
Angehender Sportjournalist und Taktikanalyst bei Barcawelt.
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10 Kommentare

  1. Araujo ist einfach unglaublich! Wir haben hier wohl den zukünftigen top 3 Verteidiger der Welt. Was bei ihm auffällt, ist wie er sich seit Xavis Übernahme mit dem Ball am Fuss verbessert hat. Das sieht schon deutlich besser aus. Vor Xavi hatte ich immer zittrige Beine wenn er mal den Ball hatte. Wollte einfach, dass er den Ball weghaut. Aber mittlerweile sieht das hervorragend aus. Und er ist ja gerade erst 23. Heißt, er wird sich in diese Hinsicht noch weiter verbessern. Alles andere sieht jetzt schon sehr stark aus. Allein wie kompromisslos er seinen Gegenspielern den Ball wegschnappt, weg grätscht etc. Was einfach wichtig wäre, ist dass er einen starken Nebenmann als Partner bekommt. Ein Pique ist das mit seinen chronischen Beschwerden nicht mehr. Er braucht ein weiteres Tier wie Kounde oder Koulibaly neben sich, keine weichen Garcias oder Lisandros. Ein Christensen ist jetzt zwar kein Tier, aber ziemlich robust und aucz groß. Wenn da kein IV mehr verpflichtet wird, hoffe ich dass dieses Duo Araujo-Christensen zünden wird. Zwei gross gewachsene IV’s sind immer gut. Aber natürlich müssen hier auch die beiden AV’s mitspielen. Aber ich denke, ein Azpili wird uns da auf rechts Stabilität verleihen. Bei Alba ist das halt so eine Sache. Mal lässt er keinen Gegenspieler durch, mal wird er von allen vorgeführt.

  2. Die Mannschaft muss endlich lernen, Tore gegen defensiv stehende Mannschaften zu machen. Mit 70% Ballbesitz nur gleich viele Torchancen wie der Gegner (3) zu generieren und dabei keine zu verwerten ist einfach zu wenig. Es wurde einfach viel zu wenig kreativ gespielt und der überraschende Pass ist eigentlich nie wirklich gekommen.
    In dieser Hinsicht wünsche ich mir, dass Pedri bald wieder fit wird und dann mit Ansu und Gavi ein kreatives Dreiergespann zu bilden.

    Bemüht waren wirklich alle, glücklich dabei niemand. Ferran hatte ein paar Chancen, aber wenn jeder Schuss direkt auf den Keeper geht, kann halt keiner reingehen, auch wenn der Schuss noch so scharf ist.

    • Es kommt nicht überraschend, dass wir eigentlich seit Pedri’s Verletzung so eingestürzt sind. Zwar waren wir generell nach der Länderspielpause nicht mehr dieselben, obwohl Pedri auf dem Platz stand, aber dennoch haben wir es mit ihm halt immer irgendwie geschafft eine Lücke zu finden. Gutes Beispiel ist der Sieg gegen Sevilla. Ohne Pedri wirken wir völlig ideenlos. Unglaublich wie wichtig er in seinem jungen Alter bereits für uns ist.

    • Ich hab das gestrige Spiel nicht gesehen, daher kann ich das nicht beurteilen, denn als ich die Aufstellung gesehen habe dachte ich mir dafür bleibe ich nicht länger wach. Selbst im selbsten Saisonspiel nichts neues oder überraschendes..

      Grundsätzlich hast du aber völlig recht, wir spielen sehr einfältig und kommen in erster Linie nur über Flanken zu Torgefahr. Eine Szene habe ich in den Highlights gesehen wo man sehr stark durch die Mitte kombiniert hat, in der Situation wo Frenkie diesen geilen direkt Pass auf Gavi spielt, der vorher in die Tiefe läuft und dann versucht in die Mitte abzulegen.

      Es gab Phasen da haben wir einfach jeden Ball ins Zentrum geflankt, dann gab es Phasen wo man dosierter und zielgerichteter geflankt hat aber alles in allen ist das zu sehr aufs Flanken ausgelegt.

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