Der FC Barcelona hat am 16. Spieltag gegen Real Betis eine empfindliche Niederlage einstecken müssen. Statt den Rückstand auf die Andalusier in der Tabelle zu verkürzen, kassierte Barça die erste Pleite in der Xavi Ära.
Mit Blick auf das wichtige Champions-League-Spiel beim FC Bayern München am Mittwoch warf Xavi beim Duell gegen Betis ein wenig die Rotationsmaschine an: Frenkie de Jong und Gerard Piqué nahmen nur auf der Bank Platz, Sergiño Dest und Philippe Coutinho durften im 4-3-3 mal wieder von Beginn an ran.
Coutinho Barças auffälligster Angreifer in Hälfte eins
Und Coutinho war es auch, der die ersten beiden Torchancen der Blaugrana hatte. Nach sieben Minuten kullerte ein allerdings sehr harmloser Weitschuss des Brasilianers links vorbei, wesentlich besser war die Torgelegenheit vier Zeigerumdrehungen später: Jordi Alba flankte die Kugel an den kurzen Pfosten, wo Coutinho frei zum Schuss kam, doch bei seiner Direktabnahme bekam er nicht genug Druck hinter den Ball (11.).
Gavi muss mit Verdacht auf Gehirnerschütterung raus
Es sollte tatsächlich die einzige richtige Torchance des FC Barcelona im ersten Durchgang bleiben, denn fortan fiel der Blaugrana gegen sehr aufmerksame Andalusier nichts mehr ein. Zu allem Überfluss gab es nach rund einer halben Stunde auch eine verletzungsbedingte Auswechslung bei Barça: Gavi bekam einen Befreiungsschlag aus kurzer Distanz an die Schläfe, sackte zu Boden und konnte nicht mehr weiterspielen. Nach einigen Minuten wurde der Youngster mit Verdacht auf Gehirnerschütterung abtransportiert, Riqui Puig ersetzte ihn (33.).
Barças Offensivspiel war nun erst recht zerfahren, die beste Gelegenheit vor der Pause hatte auf Seiten der Gäste Aitor Ruibal, der eine Flanke artistisch per Hacke rechts vorbei setzte (44.) – dann war Pause in einem ziemlich überschaubaren Spiel.
Juanmi trifft für Betis – steht aber (angeblich) Millimeter im Abseits
Xavi änderte zur Pause personell allerdings nichts – sein Team hatte in der 53. Minute dann richtig Glück, nicht in Rückstand zu geraten: Juanmi spitzelte eine Hereingabe über die Linie, Marc-André ter Stegen war schon auf dem Weg, die Flanke abzufangen und hatte nicht mit dem dazwischen spritzenden Betis-Offensivmann gerechnet. Doch das Tor hatte nicht Bestand, da Juanmi im Abseits gestanden haben soll. Wenn überhaupt, handelte es sich hierbei um Millimeter.
Da Barça auch in der Viertelstunde nach Wiederanpfiff keine wirkliche Torgefahr entwickeln konnte, hatte Xavi genug gesehen und brachte in Ousmane Dembélé und Frenkie de Jong zwei frische Kräfte, Coutinho und Nico hatten Feierabend (58.).
Dembélé sorgt für frischen Wind
Kaum im Spiel, hatte Dembélé nach starkem Lauf samt typischer Schuss-Finten auch den ersten Abschluss, sein Linksschuss verfehlte das Gehäuse aber (62.). Kurz darauf spielte er einen Messi-esquen Schnittstellenpass auf Jordi Alba, doch dieser bekam die Flanke nicht auf Memphis herübergelegt (64.).
Barça lief nun mit wesentlich mehr Entschlossenheit und Zielstrebigkeit an, doch Betis stand hinten richtig gut. Ein zu zentraler Lenglet-Kopfball nach einer Ecke (75.) und gleich zwei fast identische Dembélé-Flachschüsse, die beide am langen Pfosten vorbeizischten (76. & 77.), stellten die nächsten Torannäherungen dar.
Betis kontert Barça aus: Juanmi trifft eiskalt
Barça drückte und drängte auf das Führungstor – doch es fiel auf der Gegenseite. Denn die Blaugrana wurde gnadenlos ausgekontert, am Ende legte Canales die Kugel zu Juanmi rüber, der cool vor ter Stegen zum 0:1 einschob (79.).
Postwendend hätte Ez Abde für den Ausgleich sorgen können, doch er ballerte eine Hereingabe am zweiten Pfosten fahrlässig über das Gehäuse (80.).
Es sollte Barças letzte und größte Chance bleiben – bis zum Schlusspfiff fiel der Blaugrana nichts mehr ein, sodass es am Ende beim Auswärtssieg der Verdiblancos blieb. Eine empfindliche Pleite für den FC Barcelona, der damit in der Tabelle La Ligas schon sieben Zähler Rückstand auf Betis und einen beträchtlichen auf die Champions-League-Ränge hat. Und der die Generalprobe vor dem enorm wichtigen Spiel gegen die Bayern gehörig in den Sand gesetzt und unter Xavi die erste Niederlage kassiert hat.