Der FC Barcelona sah nach Messis Elfmeter-Tor lange wie der sichere Sieger gegen ein harmloses und destruktives Cadiz aus, doch Clement Lenglet schenkte den Andalusiern einen späten Elfmeter zum unverdienten 1:1. Ein total unnötiger Punktverlust für die in allen Belangen überlegene Blaugrana.
Ronald Koeman hatte vor der Partie erklärt, “eine Reaktion” von seiner Mannschaft sehen zu wollen. Also vertraute er gegen Cadiz der gleichen Elf, die unter der Woche die 1:4-Schmach gegen PSG kassiert hatte. So gab also Gerard Piqué wieder den Abwehrchef, während Sergiño Dest, dem Koeman gegen PSG eine “nicht hundertprozentig fokussierte” Leistung attestiert hatte, erneut auf rechts ran durfte.
Barcelona begann energisch und war direkt darum bemüht, die enorm defensiv agierenden Gäste unter Druck zu setzen. Es entwickelte sich in der Anfangsphase teilweise ein Spiel wie im Handball: Barça hatte gut 85 Prozent Ballbesitz, kam aber gegen das Bollwerk nicht durch.
Messi düpiert Ledesma per Elfmeter
Jordi Alba (16. Minute), Messi und Dembélé (beide 18.) gaben erste Duftmarken Richtung Gehäuse von Cadiz-Keeper Ledesma ab. Es dauerte bis zur 29. Minute, bis Ledesma das erste Mal richtig geprüft wurde, Messis Weitschuss parierte der Argentinier aber stark. Kurz darauf war er gegen Messi aber machtlos: Der Barça-Kapitän schob den Strafstoß, den Pedri herausgeholt hate, ohne Mühe locker in die Maschen zur verdienten 1:0-Führung (32.).
Damit traf Messi gegen den insgesamt 38. Gegner in La Liga – ein neuer Meilenstein, den der sechsmalige Weltfußballer aufstellte.
NEXT VICTIM! Leo #Messi has now scored against 3️⃣8️⃣ different teams in @LaLigaEN! pic.twitter.com/59A8goxY8E
— FC Barcelona (@FCBarcelona) February 21, 2021
Postwendend bot sich Cadiz auf der Gegenseite die überraschende Großchance auf den Ausgleich, Sobrino bugsierte eine Hereingabe freistehend zentral vor dem Tor aber mit dem Oberschenkel neben das Gehäuse (33.) – Dusel für den überrumpelten FC Barcelona.
Es sollte der einzige nennenswerte Angriff der Andalusier für lange Zeit bleiben, fortan diktierte Barça weiter das Geschehen nach Belieben – und hatte kurz vor dem Pausenpfiff Pech, dass Griezmann im Vorlauf zu Pedris Tor mit der Fußspitze haarscharf im Abseits stand (43.). So blieb es bei der 1:0-Pausenführung.
Dembélé verpasst das 2:0 zweimal
Ich zweiten Durchgang gab es erstmal eine Viertelstunde lang pure Langweile, dann fehlten Griezmann vor dem Tor nur ein paar Zentimeter nach Messis (eigentlich unnötigem) Querpass direkt vor dem Gäste-Gehäuse (60.). Kurz darauf sorgte Dembélé mit einem fulminanten Sprint für Aufsehen, sein Schuss wenige Meter vor dem Tor wurde in letzter Distanz aber von einem Cadiz-Bein geblockt. Kurz danach schoss der Franzose aus aussichtsreicher Position knapp am langen Eck vorbei (66.).
Von Cadiz kam offensiv derweil nichts, also suchte Barça weiter mit Ruhe die Lücke, um das 2:0 zu markieren. Nach schönem Pedri-Lupfer kam Messi dem nahe, doch seinen Volley aus der Nahdistanz ging über das Gehäuse Ledesmas.
Auch in der Schlussphase bot sich weiter das gleiche Bild: Die Koeman-Elf dominierte die Partie, Cadiz brachte kaum Konstruktives zusammen, doch die Katalanen verpassten das erlösende zweite Tor. Der einwechselte Puig kam diesem sehr nahe, doch sein schöner Schlenzer segelte am Kreuzeck vorbei. Dieser Chancenwucher sollte sich ganz spät rächen: Lenglet wollte die Kugel bereinigen, traf dabei aber Sobrino am Fuß – diesmal gab es Strafstoß für Cadiz. Diesen verwandelte Alex Fernandez zum unverdienten wie bitteren 1:1 aus Sicht des FC Barcelona (89.).
So verschenkte Barcelona drei Pflicht-Punkte gegen Cadiz’ Betonmischer, die bloß drei Torschüsse, 19 Prozent Ballbesitz und eine 55 Prozent Passquote im gesamten Spiel zustande brachten. Ein völlig unnötiger Rückschlag für Koemans-Elf im Titelrennen La Ligas.