Vor dem morgigen Liga-Spiel gegen UD Levante stand Luis Enrique den Medien Rede und Antwort. Der Trainer der Katalanen kam dabei auf den Gegner beziehungsweise das Auswärtsspiel zu sprechen und kommentierte seine personellen Rochaden. Auch die Vergleiche mit ihm sowie Erfolgstrainer Pep Guardiola, die Sprechchöre vonseiten der Fans sowie die Personalien Luis Suárez sowie Thomas Vermaelen waren Themen der Fragerunde.
Dem morgigen Gegner in La Liga, UD Levante, galt gleich zu Beginn der Pressekonferenz die Aufmerksamkeit von Enrique: „Nun, Levante hat nicht den besten Saisonstart erwischt, aber es wird trotz alledem ein schwieriges Spiel werden. Generell könnte uns jedes Auswärtsspiel Probleme bereiten. Wir wissen, dass Levante eine gute Defensive hat. Sie machen es dem Gegner schwierig, den Ball zwischen den Linien zu bewegen. Das wird unserem Spiel Probleme bereiten. Es wird also kompliziert sein, den Ball durch die Defensive hindurch zu bringen. Auf der anderen Seite werden sie versuchen, durch lange Bälle ihr Glück zu finden. Ich bin mir sicher, dass wir bei Levante auf eine Menge Gegenwehr stoßen und sie es uns nicht leicht machen werden.“
Ich bin mir sicher, dass wir bei Levante auf eine Menge Gegenwehr stoßen werden
Für gewöhnlich stehen die Gegner der Blaugrana mit 10 Mann hinter dem Ball und versuchen mit Mann und Maus zu verteidigen. Angesprochen auf die Frage, wie Enrique mit dieser Spielweise umgehen wird, antwortete dieser: „Ich glaube nicht, dass das die schwierigste Spielweise für uns sein wird. Aber wenn Teams sich hinten reinstellen, dann kann das natürlich gewisse Komplikationen hervorrufen. Es gibt eine Menge an fußballerischen Konzepten, um mit solch einem Problem umzugehen. Wir haben viele hochklassige Spieler im Team und besitzen auch Ideen, wie wir mit so einer Spielweise hantieren können. Wir besitzen zwar das nötige Wissen für solche Spielweisen, aber ich sage jetzt nicht, dass sie uns keine Probleme bereiten können. Außerdem heißt das nicht unbedingt, dass das morgen auf Levante zutreffen muss. Wir werden sehen, wie sie spielen und was passieren wird. Wenn Teams solche Spielweisen pflegen, dann kann das auch für sie Nachteile haben, denn sie sind dann zu weit vom Tor entfernt. Im Spiel am Mittwoch beispielsweise hatte APOEL auch keine Chance, Druck auf unsere Defensive auszuüben. Im Training müssen wir aber jede erdenkliche Spielsituation einüben, die im Spiel auftauchen kann. Wenn man sich Barça in den letzten Jahren anschaut, dann wissen die Spieler auch bereits, wie sie mit solchen Komplikationen umzugehen haben.“
Luis Enrique über die Vergleiche mit Pep Guardiola
Auch zu seinen Rotationen gab der katalanische Trainer einen Kommentar ab: „Es kommt immer darauf an, auf wen wir treffen. Wenn ich einen Messi aus dem Team nehme, dann geschieht das aus gutem Grund. Es liegt an mir zu bestimmen, wie viele Minuten er in dieser Saison spielen wird. Wenn er 90 Minuten durchspielen würde, ich aber sehe, dass das einen negativen Effekt auf seine Leistung hat, dann muss ich darüber nachdenken. Denn er kann verständlicherweise nicht jede Minute in dieser Saison durchspielen.“
Auch auf die Aussage seitens seines Schützlings Xavi Hernández, dass er und Pep Guardiola sich ähneln würden, sowie auf die ähnlichen Spielweisen dieser beiden Trainer kam der 44-Jährige zu sprechen: „Lassen sie uns hoffen, dass wir diese Erwartungshaltung bestätigen können und eine Saison abliefern, die diesen Vorschusslorbeeren auch gerecht wird. Wir wollen den Fans Titel schenken. Ich mag es, wenn andere Erinnerungen an diese erfolgreiche Zeit bekommen, wegen den ähnlichen Spielweisen sowie der Einberufung von Jugendspielern. Es ist aber normal, wenn Leute uns mit dieser erfolgreichen Ära unter Pep Guardiola, der wahrscheinlich erfolgreichste Periode in der Klubgeschichte, vergleichen. Ich will meine Aufgaben aber Schritt für Schritt erledigen und hoffentlich in diese Fußstapfen treten. […] Dass wir eine ähnliche Spielweise wie zur Zeit von Guardiola pflegen, kann ich jetzt nicht abstreiten. So spielen wir nun einmal. Ich weiß, dass das stimmt. Aber ich glaube, dass wir das in einer etwas anderen Art und Weise machen. Wir besitzen auch die Spieler für diese Art des Spiels. Aber ich sage meinen Spieler jetzt nicht, dass wir dieses Spiel automatisch gewinnen werden, wenn wir nur ständig Druck auf den Gegner ausüben. Fußball beinhaltet so viel mehr als nur diesen einen Aspekt.“
Enrique: „Es gibt Aspekte, an denen wir noch nicht arbeiten konnten“
Schon nach drei Spieltagen gab es vonseiten der Fans des FC Barcelona Sprechchöre für den Trainer. Dieser äußerte sich hierzu folgendermaßen: „Es wird sicherlich auch irgendwann einmal Kritik geben. Aber wenn ich in meiner Arbeit zu sehr gelobt werde, dann hoffe ich immer, dass mich meine Frau wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Außerdem sollten wir uns immer eines als professionelle Fußballer in Erinnerung rufen. Wenn man gewinnt , dann sagen die Leute immer, dass wir gut sind. Wenn wir verlieren, dann meinen die Leute automatisch, dass wir schlecht und nicht überzeugend gespielt haben.“
Auf die Frage, wann die Katalanen auf den höchsten Leistungslevel angelangt sein werden, antwortete Enrique wie folgt: „Wann wir dort sein werden, wo wir sein wollen, kann ich leider noch nicht sagen. Was ich sagen kann, ist, dass die Spieler meine Ideen sehr schnell aufnehmen. Aber das alles ist auch eine sehr lange Reise, die sich stetig weiterentwickelt. Es wird Gegner geben, die auf eine bestimmte Art und Weise auftreten werden und dann gibt es Mannschaften, die wieder völlig unterschiedlich spielen. Was wir tun können, ist, vom ersten Tag an das Bestmögliche aus uns herauszuholen. Es gibt außerdem immer noch Aspekte, an denen wir noch nicht intensiv arbeiten konnten. Das wird sich also alles mit der Zeit entwickeln. Aber eine richtige Bewertung über unsere Leistungen und ob wir jemals unsere beste Form erreicht haben, werden wir erst am letzten Spieltag fällen können.“
Eine richtige Bewertung wird erst am letzten Spieltag möglich sein
Zum Schluss der Pressekonferenz kam Enrique noch auf seine Schützlinge Thomas Vermaelen sowie Luis Suárez zu sprechen: „Vermaelen geht es von Tag zu Tag besser. Das Fitness-Thema ist immer noch der wichtigste Aspekt. Er muss sich von der Verletzung der letzten Saison vollständig erholen. Dann wird es auch ein bisschen schwierig, ihn in die Mannschaft zu integrieren sowie an den Spielrhythmus anzupassen. Aber er macht seine Sache bisher sehr gut und wird für uns auch eine große Hilfe sein. Ich habe bisher noch nicht mit den Ärzten gesprochen, deswegen kann ich noch kein exaktes Datum nennen, wann er wieder fit genug für Spiele sein wird. […] Suárez verhält sich wie immer ganz normal. Er ist ein Spieler, der ein großes Engagement im Training zeigt. Wenn er aber wieder spielen darf, dann wird er dieses auch auf dem Platz zeigen. Bisher hat er sich sehr gut an die Mannschaft sowie seine Teamkollegen angepasst. Und nun wartet er auf seine Chance, zu spielen. Und sobald seine Sperre endet, wird er versuchen, sich an die Gruppendynamik anzupassen. Er konnte bereits Beziehungen zu seinen Mitspielern aufbauen, was ich als sehr gut empfinde. Er arbeitet sehr gut und ich bin mit ihm bisher mehr als nur zufrieden.“