Nicht mehr lange und dann ist es endlich so weit. Das Spiel aller Spiele, oder auch kurz El Clásico, wird erneut Millionen von Menschen vor die Bildschirme locken und die Fußballwelt in Blau-Rot sowie Weiß spalten. Auf der Pressekonferenz von Trainer Luis Enrique hatten die Journalisten deshalb einige spannende Aspekte zu besprechen. So waren neben der Wichtigkeit dieser Partie auch die katalanische Favoritenrolle, die Personalien Busquets sowie Messi, die taktische Ausrichtung Reals und vieles mehr Themen der Fragerunde.
Luis Enrique über die Wichtigkeit der Partie: „Diese Partie ist natürlich anders, als die anderen La-Liga-Spiele. Das ist unser ewiger Rivale, der schärfste Verfolger im Kampf um den Liga-Titel. Und wenn wir nun gewinnen, dann wird unser schärfster Rivale offensichtlich Punkte auf uns verlieren. Es gibt aber auch andere Reizpunkte in dieser Begegnung, nicht nur die Tatsache, dass wir gegen Real Madrid spielen. Denn für die Fans besitzt diese Partie eine sehr große Bedeutung. Aber der Liga-Titel wird meines Erachtens nicht mit diesem Spiel entschieden werden. Es wird noch zehn darauf folgende Liga-Spiele geben, darunter viele schwierige Begegnung, sowohl für uns, aber auch für die anderen Teams. Es wird also ein wichtiges, aber kein entscheidendes Spiel sein.“
Barça als Favorit ins El Clásico? „Ich höre normalerweise selten Trainer vor sehr wichtigen Spielen sagen, dass ihr Team Favorit ist. Ich glaube nicht, dass es vor solchen Spiele überhaupt einen Favoriten geben kann. Für beide Mannschaften könnte dieses Spiel ein sehr wichtiges für das Erreichen der eigenen Ziele werden. Ich denke, dass alle Spieler sehr fokussiert an diese Sache herangehen werden, deswegen kann man nur schwer einen Favoriten ausmachen. Was ich bejahe, das ist die Tatsache, dass wir vor Heimpublikum einen Vorteil besitzen. Das gibt unseren Spieler einen zusätzlichen Motivationsschub, was die Intensität in der Partie anbelangt. Das spürt man auf jeden Fall während dieses Spiels, aber es gibt sicherlich keinen Favoriten.“
Der Asturier über Sergio Busquets, der vor dem Clásico zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft bestreiten konnte: „Er könnte für den Clásico eine Option werden. Logischerweise befindet er sich aber noch nicht bei 100 Prozent. Er konnte mit dem Team in den letzten drei Tagen trainieren, und davor konnte er auch ganz normal sein Aufbautraining bestreiten. Er befindet sich zwar nicht in perfekter Form, aber er ist auf jeden Fall eine Option für das Spiel.“
Über die taktische Ausrichtung Madrids: „Ich erwarte grundsätzlich ein Real Madrid, wie im Hinspiel im Bernábeu. Sie werden mit drei Spielern vorne Druck ausüben wollen, vielleicht sind es auch nur zwei dieses Mal. Sie werden sicherlich versuchen, uns in verschiedenen Phasen zuzusetzen und ihre Stärke bei Standards auszunützen. Sie können aber auch ganz guten Kombinationsfußball aufziehen. Außerdem sind sie fähig, in einigen wichtigen Aspekten des Fußballs ein unheimlich hohes Niveau abzurufen. Es wird darauf ankommen, ob wir unser Spiel durchziehen und so viel Druck wie nur möglich erzeugen können.“
Luis Enrique über Lionel Messi: „Wenn man sich seine Statistiken anschaut, dann gibt es auch andere großartige Spieler, die Ähnliches erreicht haben. Was Leo so speziell und besonders macht, ist die Art und Weise, wie er das Spiel liest und wie er in absolut jeder Partie weiß, was von ihm verlangt wird. Das könnte entweder ein Assist sein, defensive Mitarbeit oder auch ein Schuss. Man kann sein Spiel nicht nur auf seine schon ziemlich einzigartigen Statistiken reduzieren, sondern auf all die vielen weiteren Aspekte, mit denen er unser Spiel bereichert. Ich persönlich würde die Art und Weise, wie er jede Situation im Spiel liest, aus all diesen Sachen herausheben.“
Der Trainer über die Vorbereitung auf das Spiel: „Wir haben an vielen Aspekten gearbeitet. An der Fitness, weil wir innerhalb von drei-vier Tagen zwei wichtige Spiele haben. Dazu ist auch die medizinische Abteilung da, die eng mit den Spielern arbeitet und sehr intensiv an der Kondition unserer Spieler feilt. Wir wissen, welche physischen Belastungen unsere Spieler imstande sind zu stemmen. Taktisch gesehen haben wir versucht an unseren Schwachstellen zu arbeiten beziehungsweise diese auszubessern. Außerdem gab es noch einige Besprechungen mit den Spielern, wie wir dem Gegner Schaden zufügen könnten. Wie diese Sachen dann im Spiel umgesetzt werden, ist eine ganz andere Geschichte. Die Spieler sind aber auf jeden Fall sehr fokussiert auf dieses Spiel, weil sie sich der Bedeutung bewusst sind.“
Lucho über das Trio Ronaldo, Benzema sowie Bale: „Alle drei da vorne, also Cristiano, Benzema oder Bale haben individuelle Qualitäten, mit denen man ein Spiel entscheiden könnte. Sie gehören auf ihren Positionen mit Sicherheit zu den besten auf dieser Welt. Sie stellen für absolut jede Mannschaft selbstverständlich immer eine Gefahr dar, unabhängig davon, in welcher Lage sich ihr Team gerade befindet. […] Ich würde jetzt auf keinen dieser Drei im Angriff spezielle Prioritäten setzten. Sie sind alle drei hochklassige Akteure, die viel Gefahr ausstrahlen und nicht nur vorne im letzten Spielfelddrittel sein müssen, um ein Spiel zu entscheiden.“
Luis Enrique über die Dominanz im El Clásico: „Was ich immer predige, ist, das Spiel zu kontrollieren. Und wenn man das Spiel in der Hälfte des Gegners kontrollieren kann, dann ist das umso besser, aber auch nicht einfach zu bewerkstelligen. Jedoch ist das die Art von Spiel, das wir morgen haben wollen. Natürlich arbeiten wir auch gerne mit Positionsverschiebungen, müssen aber gleichzeitig darauf achten, diese auch mit einem Abschluss zu vollenden. Als Team müssen wir zudem gemeinsam im Angriff nach vorne und in der Defensive nach hinten verschieben. Das ist ungefähr meine Vorstellung von der morgigen Partie. Aber wenn das alles nicht so eintrifft, wie es meinen Vorstellungen entspricht, dann konnten wir schlicht und einfach nicht unser Spiel aufzuziehen, weil die andere Mannschaft dies besser umsetzen konnte. Das Hauptziel ist aber, den Ballbesitz zu kontrollieren und damit Chancen in ihrer Hälfte zu erzeugen. Wenn wir den Ball nun verlieren, dann müssen wir ihn so schnell wie möglich zurückerobern. Je mehr Angriffe wir mit dem Ballbesitz einleiten können, desto höher wird dann auch die Zahl unserer Chancen sein.“