Vor dem anstehenden Liga-Auswärtsspiel gegen den FC Granada stand Luis Enrique den spanischen Medienvertretern erneut Rede und Antwort. Der Teamchef der Katalanen betonte dabei die Wichtigkeit des heutigen Spiels gegen den Nachzügler in der Primera División und kam in diesem Zusammenhang auf die defensiven Ansätze der Gegner der Blaugrana zu sprechen. Auch die Personalien Luis Suárez, Marc Bartra sowie Dani Alves fanden sich in den Gesprächsthemen der Pressekonferenz wieder und wurden heiß diskutiert.
Enrique gab am Anfang zu verstehen, dass das Spiel gegen die Andalusier kein Selbstläufer sein wird: „Wir wissen nicht genau, welches Spiel uns gegen Granada genau erwarten wird. Es könnte ein sehr einfaches Spiel werden, sie können uns aber auch sehr viele Unannehmlichkeiten bereiten. Was wir wissen ist, dass sie unbedingt Punkte brauchen und uns deswegen die Sache so schwer wie nur irgend möglich machen wollen. Das war auch schon in den letzten Spielzeiten so. Und je näher sich die Saison dem Ende nähert, desto weniger Siege und Punkte werden sie einfahren können. Sie werden wahrscheinlich wie all die anderen Gegner auch gegen uns agieren, das heißt, auf eine gute Defensive setzten, auf Konter lauern und ihr Glück bei Standardsituationen suchen.“
Neben der derzeitigen Vertragssituation von Dani Alves äußerte sich Enrique auch über die Reaktion des Brasilianers nach seiner Auswechslung gegen Manchester City: „Alves ist ein Spieler, der auf sehr hohem Niveau agiert und ein großartiger Profi ist. Außerdem ist er einzigartig. Aber trotzdem werden diese Entscheidungen am Ende der Saison von den Klubverantwortlichen getroffen und nicht von mir. […] Er ist ein Gewinner-Typ und immer optimistisch. Er ist jemand, der immer auf einem außergewöhnlichen Level spielt, am Ende ist er aber auch nur ein Mensch. In meinen Augen ist Alves ein großartiges Beispiel für einen professionellen Fußballspieler, was bedeutet, eine immer positive sowie optimistische Einstellung zu seiner Arbeit besitzen. Es wäre jetzt sicherlich nicht das erste Mal, dass ein Spieler wegen seiner Auswechslung wütend ist, weil jeder immer spielen möchte. Ich schenke dem aber relativ wenig Beachtung, denn ich konzentriere mich voll und ganz auf die Spieler auf dem Feld.“
Anschließend kam der Teamchef auf die üblicherweise defensive Spielweise aller Gegner der Blaugrana zu sprechen: „Ich glaube, dass 95 Prozent unserer Spiele immer gegen einen defensiv ausgerichteten Gegner bestritten werden. Wir wissen um diesen Umstand und wir versuchen, dies zu lösen sowie Tore zu erzielen. Manchmal spielt unser Konkurrent in der Defensive sehr gut und wir können einfach kein Tor erzielen, wenn wir unsere Aktionen nicht zu Ende spielen können. Wir spielen auch in der Champions League gegen Gegner, die diesen Wettbewerb mit einem solch defensiven Spielstil gewinnen, sich aber auch Torchancen gegen uns erspielen wollen. Das ist normal für unsere Konkurrenten. Wir wissen, dass die Teams normalerweise so gegen uns auftreten werden. Die viel interessantere Frage ist, wie wir mit diesem Umstand in Ballbesitz umgehen und den Gegner schlagen können.“
Enrique: „Die Suárez-Kampagne in England überrascht mich nicht mehr“
Zu Luis Suárez sowie den Falschmeldungen vonseiten der englischen Presse, wonach der Uruguayer seinen Gegenspieler erneut gebissen haben soll, hatte Enrique auch etwas zu sagen: „In meinen Augen hat er schon während der gesamten Saison gezeigt, dass er ein herausragender Spieler sein kann. Vielleicht hat er das nicht mit Toren belegt, aber seine Auftritte waren sehr gut und stimmten uns auch glücklich. Wir sind nicht erst zufrieden, seit er in den letzten Spielen begonnen hat, Tore zu schießen, sondern schon die gesamte Spielzeit über. Er gab und gibt dem Team viele andere Sachen und nicht nur Tore. […] Es ist sicherlich nicht das erste und letzte Mal, dass solche Kampagnen gegen bestimmte Spieler gestartet werden. Jeder macht einmal Fehler, das haben wir auch schon in unserer Presse bei Spielern gesehen. Ehrlicherweise überrascht es mich auch nicht mehr.“
Zum Schluss der Fragerunde gab Enrique noch ein paar Aussagen zu seiner Arbeit sowie Innenverteidiger Marc Bartra ab: „Diese Spieler zu trainieren, bedarf einer sehr großen Vorstellungsgabe von meiner Seite. Im Grunde genommen versuche ich, eine bessere Balance in der Offensive zu erstellen und nicht die Kreativität oder sonstiges zu verbessern. Ich war immer schon ein Trainer, der seine Teams mit einer offensiven Spielphilosophie auf den Platz schickt. […] Bartras Spielposition ist sehr speziell. Diese Spieler müssen wissen, wie man mit dem Ball umgeht und eine gewisse Schnelligkeit besitzen, um den Ball zu führen. Außerdem müssen sie alle Basis-Kenntnisse über die Innenverteidiger-Position innehaben und eine gewisse Aggressivität besitzen. All unsere Innenverteidiger besitzen diese Punkte und für Bartra freut es mich insbesondere deswegen sehr, weil er uns in Zukunft defensiv verstärken wird.“