La Liga Kompakt: Zu viele Weicheier gegen Real, Atlético bleibt an Barça dran

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Am 6. Spieltag in La Liga holte sich Barça die alleinige Tabellenführung zurück. Dem FC Valencia gelang bei Real Sociedad nur ein Unentschieden – und damit war die Mannschaft noch gut bedient. Im Spitzenspiel schoss Atlético den FC Sevilla aus dem Stadion. Real Madrid war wieder hocheffektiv und setzte seinen Erfolgslauf fort.

FC Villarreal 0:2 Real Madrid: Mangelnde Chancenverwertung wird zum Genickstoß

Der Gastgeber begann gegen die Blancos mit einem munteren Spiel und hatte die größeren Anteile. Die eigentlich fällige Führung für das „Gelbe U-Boot“ blieb aber aus, da die Schussgenauigkeit stark zu wünschen übrig ließ und im Zweifel Casillas oder Marcelo zur Stelle waren. Und wie es kommen musste, fielen dann die Treffer auf der Gegenseite. Zuerst war es Modrić mit einem verdeckten Schuss, den Asenjo nicht kommen sah (32‘), dann setzte sich Benzema durch und legte auf Ronaldo quer, welcher nur noch einschieben brauchte (40‘).

Villarreal steckte nicht auf und gab auch in der zweiten Hälfte den Ton an. Doch nach wie vor fehlte im entscheidenden Moment die Konzentration vor dem gegnerischen Tor. Meist konnte Casillas dabei zuschauen, wie Villarreal die Entstehung eines Torerfolges selbst verhinderte. Die Einwechslung der Dos-Santos-Brüder brachte wenig bis nichts, da Real Madrid gegen Ende zu mehr Kontrolle fand und die Führung herunterspielen konnte. Mit dem Sieg setzen sich die Königlichen von ihrem heutigen Gegner ab und bilden, zusammen mit Celta, nach wie vor den Abschluss der Spitzengruppe in der Tabelle.

Marcelino García Toral, Trainer von Villarreal, meinte: „Sie hatten 100% Effektivität und wir haben aus 20 Versuchen nichts zustande gebracht. Als es nach 32 Minuten plötzlich 0:1 stand, war mir irgendwie schon klar, dass es hier nichts zu gewinnen gibt. Wir haben zu lässig verteidigt. Alle Spieler wussten, dass wir dem Gegner nichts schenken dürfen, aber es gab Weicheier.“

Carlo Ancelotti nach dem Spiel: „Ich bin zufrieden. Es war klar, dass es keine leichte Angelegenheit werden wird, und ohne Kampf nichts geht, aber die Mannschaft hat das gut gelöst. Meiner Meinung nach ist der Sieg verdient.“

Atlético Madrid 4:0 FC Sevilla: Rojiblancos fertigen Blanquirrojos ab

Der amtierende Meister ist weiter auf dem Vormarsch. In einem Spiel, in dem die Madrilenen in der Defensive mal wieder rein gar nichts anbrennen ließen, brachten sie Sevilla in Verzweiflung. Offensiv klappte es bei Atlético dagegen ausgezeichnet. Nach einem gescheiterten Klärungsversuch setzte Koke zum Distanzschuss an. Dieser wurde abgefälscht und landete für Beto unhaltbar im Tor (19‘). Vor der Pause dann Freistoß für die Gäste: Der Ball flog lang auf Arda Turan, der legte per Kopf zurück auf Miranda, welcher den Ball auf direktem Wege zu Saúl Ñíguez hinübergleiten ließ. Dieser vollendete den schönen Spielzug per Kopf zur 2:0 Pausenführung (42‘).

Im zweiten Durchgang war es dann Beto im Tor der Gäste, der durch tolle Paraden gegen zwei Distanzschüsse eine höhere Führung Atléticos verhinderte. Das klappte allerdings nicht ewig. Figueiras holte Griezmann im Strafraum unsanft von den Beinen – Raúl García traf vom Punkt aus eiskalt (83‘). Doch damit war noch nicht Schluss mit lustig, denn noch ein drittes Mal sollte eine Standardsituation den Rojiblancos in diesem Spiel Erfolg bringen. Koke ließ einen Freistoß in den Strafraum segeln und Raúl Jiménez vollendete dort mit einem Flugkopfball zum 4:0 Endstand (89‘). Die Madrilenen holten Sevilla also erst einmal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und bleiben selbst zwei Punkte an Barça dran.

Diego Simeone: „Die Stimmung auf den Rängen des Calderón ist genau das, was wir brauchen. Die Luftvibration hier ist anders, so dass es sich anfühlt, als würden die Zuschauer auf dem Platz stehen. Sie verschmelzen praktisch mit den Spielern.“

Sevillas Trainer, Unai Emery, sagte: „Gegen Atlético muss man ganz einfach anders Spielen. Man kann nicht genauso spielen wie gegen Córdoba. Das Team hat 100 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben – und ein Niveau, das wir nicht haben.“

Real Sociedad 1:1 FC Valencia: Fledermäuse entgehen erster Niederlage

Die bisher enttäuschenden Basken begannen die Partie gegen die Mannschaft, die sich unter der Woche die Tabellenführung geschnappt hatte, sehr mutig und hätte schon früh in Führung gehen können, wenn Diego Alves im Tor der Gäste nicht so stark reagiert hätte. Im Gegenzug nutze Valencia aber seine einzige Chance in der ersten Hälfte zur Führung. Alcácer ließ eine Flanke zurück auf Carles Gil prallen, der abgeklärt einschob (15‘). Aufregung dann nach einem Eckball für Sociedad. Valencias Verteidiger Gaya klärte den Ball wohl genau auf der Linie. Während die Spieler noch zu klären versuchten, ob der Ball drin war oder nicht, lief das Spiel weiter und Sergio Canales flankte die Kugel in den Strafraum. Niemand kam mehr an den Ball ran, doch das war auch nicht nötig – er passte genau ins untere Eck (36‘).

Auch in Hälfte Zwei waren die Gastgeber die weitgehend spielbestimmende Mannschaft, obwohl die Fledermäuse sich im Vergleich zum Anfang verbessern konnten. Dennoch wollte auf beiden Seiten kein Tor mehr fallen und so kam der FC Valencia recht glücklich mit einem Punkt aus San Sebastián wieder raus. Die Führung ist zwar wieder dahin, doch bleiben die Valencianer in Lauerstellung. Am Samstag steigt dann das Spitzenspiel zwischen Valencia und Atlético, welches einen besseren Anhaltspunkt über die Kräfteverhältnisse in La Liga geben kann.

Sociedads Trainer Jagoba Arrasate äußerte sich so: „Wir haben ein komplettes Spiel abgeliefert und hatten an einigen Stellen Chancen, aus denen aber nichts Zählbares heraus kam. Wenn wir jeden Sonntag so spielen, können wir bald in 3-Punkte-Schritten weitermachen.“

Nuno Espirito Santo (Trainer Valencia): „Es war ein tolles Spiel mit einer tollen Mannschaft. Wir gehen ohne schlechtes Gewissen in die neue Woche. Wir haben gut angefangen und das Tor getroffen, danach ging uns die Kontrolle abhanden. Real Sociedad hat sehr gedrückt und viel geleistet. Ich bin stolz auf das Team, dass es sich in der zweiten Hälfte verbessern konnte.“

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