Die Tabellenführung ist Barça los, doch wie schlug sich der Rest der großen Fünf in dieser La-Liga-Saison? Zwei Topspiele standen unter anderem auf dem Programm. Der FC Villarreal empfing den FC Valencia und Athletic Bilbao hatte den FC Sevilla zu Gast. Beide Partien hatten es in sich. Gegen den FC Granada war Real Madrid dagegen nur wenig gefordert. Wir haben nicht nur die drei Spiele für euch unter die Lupe genommen, sondern auch eine weitere Trainerentlassung zu verkünden.
FC Villarreal 1:3 FC Valencia: Effektive Fledermäuse mit schmeichelhaftem Erfolg
Ohne einen klaren Favoriten ausmachen zu können, starteten beide Mannschaften in die Partie. Schnell sah man aber, dass Villarreal nicht an Stärke eingebüßt hat und den FC Valencia in seinem Höhenflug bremsen kann. Trigueros erzielte auch das erste Tor – doch leider war es die falsche Seite. Bei einem Klärungsversuch sah er sehr unglücklich aus und grätschte denn Ball platziert ins eigene Tor zum 1:0 für Valencia (6‘). Sehr dramatisch wäre dieses Eigentor nicht gewesen, wenn das ‘gelbe U-Boot’ seine drückende Überlegenheit auch in ein paar Tore umgewandelt hätte. Entweder war mal ein Gegenspieler im weg, mal ein Mitspieler, mal sprang der Ball unglücklich auf und im Zweifel war der Torhüter zur Stelle – auch zur Pause hatten die Fledermäuse noch ihre Führung inne.
Trigueros: „Wir hatten vorne und hinten Pech“
Zweite Halbzeit, gleiches Bild. Villarreal setzte weiter alles auf Angriff und bekam die Kugel nicht hinter die Linie. Doch Valencia zeigte in Person von Mustafi, wie man Tore macht. Erst köpfte der Deutsche eine Flanke von Feghouli in den Kasten (64‘), dann kam er nach einem Eckstoß an den Ball und versenkte ihn (73‘). Effektiver geht es kaum: Aus zwei Chancen machte Valencia in diesem Spiel drei Tore. Doch irgendwann schaffte auch Villarreal den Ball ins Tor zu bringen. Der Unglücksrabe Trigueros traf nach Vorarbeit von Moreno auch noch auf der richtigen Seite (88‘), doch der Treffer kam zu spät und so blieb es bei dem Sieg für Valencia. Damit klettern die Fledermäuse auf den zweiten Platz in der Primera División.
Marcelino, der Trainer des FC Villarreal, sprach nach dem Spiel wie folgt: „Es war unglaublich, wie das Team das erste Gegentor weggesteckt hat. Leider waren wir in der Verteidigung nicht standhaft genug, noch hatten wir vor dem Tor die Präzision, wenn wir sie gebraucht haben. Aber ich kann meinem Team nichts vorwerfen. Ich bin es langsam leid, gut zu spielen und trotzdem zu verlieren. Auch gegen Sevilla (Anm.: 2:1-Niederlage) waren wir die bessere Mannschaft. Wir müssen lernen, auch zu gewinnen, wenn wir gut spielen.“
Nuno Espirito Santo konzentriert sich nach dem Sieg auf die Zukunft: „Alle Spieler haben hart gearbeitet und ich habe vollstes Vertrauen in sie. Wir schauen nicht viel in die Vergangenheit. Es ist besser, über morgen nachzudenken. Wir haben noch einen langen Weg vor uns mit vielen schwierigen Spielen. Das Entscheidende ist, dass es in unserer Mannschaft viele gute Dinge gibt.“
Athletic Bilbao 1:0 FC Sevilla: Starke Basken vereiteln Sevillas Tabellenführung
Nach einem völlig misslungenen Saisonstart zeigte sich Athletic Bilbao an diesem Spieltag wieder von der starken Seite. Die Führung für die Hausherren gab es schon früh: Susaeta flankte den Ball in die Mitte und dort hämmerte Aduriz diesen mit einem Volleyschuss direkt unter die Latte (13‘). Über das gesamte Spiel war Athletic die gefährlichere Mannschaft, weitere Tore wollten allerdings nicht gelingen. Der FC Sevilla präsentierte sich dagegen einfallslos gegen die hervorragend stehende Defensive der Basken. Zwar hatten sie mehr Spielanteile, konnten aber nichts gegen die kompakte Abwehr ausrichten. Der einzige Ausweg – lange Bälle in die Spitze – verpuffte ebenfalls spurlos. Am Ende blieb es bei einem knappen aber dennoch hochverdienten 1:0-Erfolg von Athletic.
Ernesto Valverde nach dem Sieg seiner Mannschaft: „Man kann die Punkte leider nicht so aufteilen, dass beide Mannschaften zufrieden sind. Es war ein hart umkämpftes Spiel gegen einen starken Gegner und ich denke, den Fans hat es gefallen. Besonders in der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, hinten sicher gestanden und mehrere Torchancen gehabt. Später hat Sevilla mehr investiert und wir konnten nicht mehr so oft vors Tor kommen, wie wir es uns gewünscht haben.“
Sevillas Trainer Unai Emery schätzte die Lage so ein: „Wir sind mit viel Enthusiasmus in das Spiel gegangen und wollten an dem bisherigen Level festhalten. Dass wir jetzt enttäuscht sind, ist ja klar. An der Einstellung der Spieler lag es nicht, die Motivation war sehr hoch. Es war ein sehr forderndes Spielniveau und wir blieben unter unseren Möglichkeiten zurück. Den Enthusiasmus kann uns trotzdem noch keiner nehmen.“
FC Granada 0:4 Real Madrid: Die Königlichen stürmen an die Spitze
Beim FC Granada strebte Real Madrid die Tabellenführung an und setzte in diese Richtung schon ein ganz frühes Zeichen. Carvajal konnte am gegnerischen Strafraum einen Ball erobern, dieser ging über Benzema zu Ronaldo, der ihn flach ins lange Eck bugsieren konnte (2‘). Von Granada kam sowohl offensiv als auch defensiv viel zu wenig. Damit war es fast schon wunderlich, dass in der ersten Hälfte nur noch ein Tor fiel. Benzema assistierte einen absolut sehenswerten Sonntagsschuss von James Rodríguez zum 2:0 (31‘).
Joaquin Caparros: „Das erste Tor hat uns zerstört“
Nach der Pause wurden die Hausherren stärker und erspielten sich gar zwei absolute Topchancen. Doch vor dem gegnerischen Tor fehlte die Ruhe und nötige Kaltschnäuzigkeit. Die Treffer fielen dafür auf der anderen Seite. Cristiano Ronaldo leitete ein Tor durch Benzema technisch brillant mit der Hacke ein (54‘). Zu guter Letzt wollte der Portugiese selbst noch einmal einnetzen: Ein im Fallen getroffener Ball trudelte Richtung Tor der Andalusier. Babin holte ihn gerade noch ein, konnte die Kugel unter Bedrängung von James nur noch ins eigene Tor schießen (87‘). Damit steht Real Madrid nun auf Platz 1 der Tabelle und könnte die Position im Derby gegen Rayo verteidigen.
Für Joaquin Caparros war der frühe Rückstand Grund der Niederlage seiner Mannschaft: „Wir waren sehr gut auf das Spiel vorbereitet, aber das erste Tor hat uns zerstört. Wir selbst hätten mindestens ein Tor verdient, aber das Spiel war dann nicht mehr in unseren Händen. Wir hatten uns für eine physisch starke Aufstellung entschieden und waren zumindest in der Hinsicht auf dem Level von Real.“
Carlo Ancelotti meinte nach der Partie: „Zur Zeit spielen wir mit hoher Qualität, Konzentration und Aufopferung. Wenn das Team wirklich kämpft, kommt auch die volle Qualität zum Tragen. Das Team spielt sehr gut und wir setzen alles daran, diesen Lauf fortzusetzen.“
Real Sociedad entlässt Jagoba Arrasate
Bei Real Sociedad läuft es bisher ganz und gar nicht rund. Ein vorletzter Platz in der Tabelle ist weit unter den Ansprüchen der Basken. Nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Málaga muss Jagoba Arrasate nun den Trainerposten räumen. Es ist nach Córdoba und Levante die dritte Trainerentlassung dieser La-Liga-Saison. Ein Nachfolger ist derzeit noch nicht gefunden. Im Raum stehen unter anderem Namen wie David Moyes und Alejandro Sabella.