Stadtderbys gibt es viele. Doch kaum eines ist wirklich vergleichbar mit dem von Sevilla. Vielleicht macht auch der Umstand, dass beide Teams über Jahre hinweg etwa gleich stark waren den Reiz dieser Begegnungen aus. Zumindest sind in der Zeit während des Aufeinandertreffens Spieler und Fans der Mannschaften praktisch Feinde. Und nun war es endlich wieder soweit: Im Ramón Sánchez Pizjuán, dem Heimstadion des FC Sevilla, traten die Teams der andalusischen Großstadt gegeneinander an.
Schon der erste Angriff brachte dabei den FC Sevilla in Führung, als Bacca nach Vorarbeit von Reyes ins Tor traf. Lange Zeit blieb Betis im Geschäft; Nonos Hammer aus der Distanz hätte beinahe den Ausgleich gebracht, traf aber nur den Pfosten. Kurz vor der Pause sah dann Paulao nach einem unüberlegten Foul Gelb-Rot und musste traurig wirkend das Feld verlassen. Zu allem Überfluss folgte bei dem anschließenden Freistoß auch noch ein Tor durch Mbia, bei dem der Torhüter von Real Betis alles andere als gut aussah. Anschließend war der FC die klar überlegene Mannschaft und schaffte es durch Tore von Vitolo und Iborra den Stadtrivalen mit 4:0 zu demütigen. Betis liegt nun auf dem letzten Tabellenplatz.
Villarreal kann weiter überzeugen
Der überraschend gute Aufsteiger aus Villarreal hatte auswärts beim Lokalrivalen UD Levante relativ leichtes Spiel. Schon nach zehn Minuten musste Keylos Navas, Torhüter der Männer aus Valencia, wegen einer Notbremse vom Platz. Den fälligen Elfmeter verwandelte Bruno souverän. In der Folge wurde das zu zehnt spielende Levante immer schwächer und so kamen gerade in der zweiten Hälfte unzählige Chancen für Villarreal zustande. Sehr sehenswert war ein akrobatischer Lattenkreuztreffer von Pérez. Trotz drückender Überlegenheit blieben die Treffer lange aus. Uche machte erst in der letzten Viertelstunde mit einem Doppelpack den Endstand von 3:0 perfekt. Das „gelbe U-Boot“ konnte in diesem Spiel einmal mehr mit schönem Kombinationsfußball glänzen und die Ansprüche auf den vierten Champion-League-Startplatz bestätigen.
Auch bei Rayo Vallecano und Espanyol Barcelona begann alles mit einer Roten Karte für einen Torhüter. Rubén Martínez holte Sergio García von den Beinen, welcher dann selbst erfolgreich zum Elfmeter antrat. Im weiteren Verlauf war Rayo aber keineswegs die schlechtere Mannschaft. Trotz der Unterzahl hatten die Madrilenen 70% Ballbesitz und erspielten sich einige Chancen. Doch den nächsten Treffer sollte es wieder für die Katalanen geben. Arbilla foulte angeblich Córoba im Strafraum – zumindest eine fragwürdige Elfmeterentscheidung. Auch hier trat der Kapitän Espanyols an und machte seinen zweiten Treffer. Als fast alle Hoffnung weggeflogen war und Rayo auch schon einen indirekten Freistoß direkt vor dem Tor vergeben hatte, kam plötzlich der Anschlusstreffer durch Saúl Ñíguez zehn Minuten vor Schluss. Doch die Freude sollte nur von kurzer Dauer sein, denn erneut García und Stuani bescherten Espanyol Barcalona einen 4:1-Sieg über ein auch in Unterzahl gut und mutig spielendes Rayo Vallecano. Ob die Elfmeter rechtens waren, könnt ihr hier selbst in den Highlight beurteilen:
Auswärts beim FC Elche nahm der FC Valencia endlich wieder Fahrt auf. Die besseren Chancen lagen in der Partie ganz klar bei den Gästen; der Aufsteiger hatte wenig zu melden. Doch wie es immer mal vorkommt, lag alles Glück auf der einen Seite (vielleicht eine Wiedergutmachung des Peches gegen Real Madrid?). In den zweiten 45 Minuten konnte zumindest Fidel nach einer Flanke aus dem Halbfeld aus 12 Metern ins rechte Eck zur 1:0-Führung für Elche köpfen. Valencia machte danach erst recht Dampf und belohnte sich durch ein Tor von Bernat. Nach dem Spielverlauf zu urteilen hätte auch noch der Siegtreffer fallen müssen – Chancen gab es genug. Doch genau das Gegenteil war der Fall: Cristian Herrera traf in der 84. Minute zum 2:1 für glücklichen Gastgeber und dabei blieb es auch.