FC Valencia vor dem FC Barcelona und FC Sevilla – alle drei punktgleich. So sieht die Tabelle nach dem fünften Spieltag der Primera División aus. Durch das 0:0 gegen Málaga hat der FC Barcelona die Tabellenführung verloren. Sowohl Sevilla als auch Valencia konnten jeweils durch einen Sieg auf die gleiche Punktzahl kommen wie die Katalanen, wobei Valencia durch die Anzahl der geschossenen Tore nun vorn liegt. Auch Atlético Madrid erfüllte seine Pflichtaufgabe und verkürzte den Abstand auf die Spitze.
FC Valencia 3:0 Córdoba CF: Fledermäuse stürmen nach vorn
Gegen den Aufsteiger aus Córdoba konnte der FC Valencia an seiner guten Form festhalten. Nachdem sie vergangene Saison nicht einmal den Sprung in die Europa-League-Qualifikation schafften, sind die Valencianer in der laufenden Saison wie ausgewechselt. Schon früh stand es 2:0, nachdem Paco Alcácer einen Flankenball von Feghouli spektakulär mit dem Kopf ins Tor beförderte (22′) und José Gayá die Kugel mitten durch den Trubel im Strafraum einfach in den Kasten hämmerte (26′). Valencia hatte das Spiel über die gesamte Dauer im Griff. Die wirklich einzige Möglichkeit für die Gäste in den 90 Minuten gab es nach einem Eckball kurz vor der Pause.
Nuno Espírito Santo: „Ich bin stolz und vielleicht auch etwas mehr.“
In der zweiten Hälfte machten die Fledermäuse da weiter, wo sie vor der Halbzeitpause aufgehört haben. Córdoba bekam nur selten Luft zum Atmen, weitere Treffer hingen in der Luft. Am Ende war es Feghouli, der von Carles Gil geschickt wurde und den Ball aus spitzem Winkel zentimetergenau im Tor platzierte (73′). Dann war Schluss und in der Tabelle leuchtet der FC Valencia nun ganz oben auf. Zwar ist die Tordifferenz identisch mit der Tordifferenz des FC Barcelona, doch aufseiten Valencias stehen mehr geschossene Tore zu Buche. Am Ende der Saison ist bei Punktgleichheit trotzdem der direkte Vergleich ausschlaggebend.
Nuno Espírito Santo (Trainer von Valencia): „Das Spiel war prinzipiell sehr stark. Wir versuchen, darauf aufzubauen. Das heißt, dass wir innerhalb der Grenzen bestmöglich arbeiten wollen. Ich bin stolz und vielleicht auch etwas mehr. Dennoch ist die Tabelle nicht eingeschweißt, sondern eine Momentaufnahme.“
Der Coach von Córdoba, Albert Ferrer, sprach wie folgt: „Valencia hatte den größeren Willen und mehr Intensität. Wenn wir nicht mit der Intensität mithalten können, können wir auch nicht gewinnen.“
FC Sevilla 1:0 Real Sociedad: Andalusier machen kriselnden Basken Dampf
Mit einem Heimsieg über Real Sociedad konnte der FC Sevilla punktgleich mit Barça auf Platz 3 nach vorne klettern. Zu Beginn fand Sociedad gar nicht ins Spiel und ließ Sevilla so zu einigen Chancen kommen. Zur Führung traf verdientermaßen Barças Leihgabe Gerard Deulofeu, der sich im Strafraum freilief und den Flankenball von Benoît Trémoulinas ins Tor donnerte (18′). Die Andalusier hätten noch erhöhen können, schafften dies aber nicht und bekamen zudem einen Handelfmeter fälschlicherweise nicht zugesprochen. Sociedad wurde in der Folge aktiver, aber die gefährlichste Aktion war eine Flanke, die Beto im Flug aus der Gefahrenzone lenken konnte. Sonst kam zu wenig.
Arrasate: „Dieses Jahr könnte ein sehr gutes für Sevilla werden.“
Auch in der zweiten Hälfte ließ Sevilla die Zügel nicht schleifen und war das klar bessere Team. Mit kleinen Foulspielen konnten sie die Offensive Sociedads nahezu komplett lahmlegen und erspielten sich selbst etliche gute Tormöglichkeiten. Dass es nicht zu mehr Toren reichte, lag am eigenen Unvermögen und Zubikarai im Tor der Gäste. Mit nur einem Punktverlust – gegen den FC Valencia – hat Sevilla nun eine vorzügliche Position vor dem kommenden Kracher gegen Atlético Madrid. Real Sociedad steht im tiefen Mittelfeld und muss dringend eine Schippe drauflegen, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.
Gerard Deulofeu nach dem Spiel: „Ich bin sehr zufrieden mit den drei Punkten. Es war ein hartes Spiel. Ich bin sehr glücklich, ein Tor gemacht zu haben, doch das Wichtigste ist der Sieg.“ Zum kommenden Spiel meinte der Flügelstürmer: „Atlético ist sehr stark, aber wir versuchen trotzdem, unser Spiel durchzuziehen und drei Punkte zu holen.“
Jagoba Arrasate, Trainer von Real Sociedad, lobte den Gegner: „Sevilla hat sich stark verbessert. Dieses Jahr könnte ein sehr gutes für Sevilla werden.“
UD Almería 0:1 Atlético Madrid: Standardsituation muss es richten
Gegen eine schwache Heimmannschaft hatte Atlético Madrid lange Zeit Mühe, zu einem Torerfolg zu kommen. Almería setzte alles auf das Konterspiel und ließ Atlético kommen, doch sie waren meist einen Schritt zu langsam und ließen die Madrilenen zu vielen Chancen kommen. Aber zumindest einer war immer auf dem Posten und ließ die gegnerischen Stürmer verzweifeln: Schlussmann Rubén Martínez. Wenn es auf dem herkömmlichen Wege nicht klappt, muss wieder einmal ein Innenverteidiger nach einem Standard treffen. Nach 60 Minuten köpfte Miranda den Ball nach einem Eckstoß ins Tor. Die Gäste gingen sowohl vor als auch nach dem Treffer sehr rustikal mit Almería um, kamen aber insgesamt mit nur sechs Gelben Karten davon. Durch die Führung öffneten sich Atlético immer mehr Räume, doch es blieb bei dem knappen aber hochverdienten 1:0-Erfolg.
Francisco Javier Rodríguez Vílchez, Trainer von UD Almería, äußerte sich folgendermaßen: „Ich bin verärgert, dass wir verloren haben, obwohl Atlético keine Räume hatte. Ich bewerte mein Team sehr gut und das Tor kam spät. Am Ende mussten wir uns dem Liga-Meister geschlagen geben.“
Diego Simeone: „Alle sagen, wir hätten eine Strategie, um zu Standardsituationen zu kommen. Für diese ist es aber nötig, überhaupt zu einem Angriff zu kommen. Um einen Eckball zu erhalten, ist es nötig, vorher anzugreifen. Wenn die Mannschaft solche Situationen entstehen lässt, dann arbeitet sie dementsprechend auch gut nach vorn.“