Der FC Barcelona trifft am 13. Spieltag auf Celta Vigo – dabei treffen zwei Teams in schlechter Verfassung aufeinander. Während Barça sich nach einem enttäuschenden Auftritt in der Champions League mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause verabschieden möchte, tritt Celta mit neuem Trainer im Camp Nou an: Óscar Garcia. Dieser wartet mit einer Vergangenheit bei den Katalanen auf. Derweil ist bei Barça Luis Suárez wieder fit.
Man kann die Partie FC Barcelona gegen Celta Vigo am späten Samstagabend (21 Uhr) durchaus als Krisenduell bezeichnen. Barças Auftritte bei Levante und gegen Slavia Prag waren zuletzt mehr als enttäuschend, spielerisch und vom Ergebnis her.
Die personellen Veränderungen und taktischen Anpassungen Ernesto Valverdes zeigten allesamt keine Wirkung gegen den tschechischen Außenseiter, und so wird der Druck auf Valverde größer. Die Spieler gaben nach der mageren Nullnummer zu, dass man nicht in der besten Form sei, so sagte beispielsweise Clement Lenglet: “Wir sind aktuell in einer schwierigen Phase.”
Celta Vigo: Neuer Trainer gegen die Krise
In La Liga ist Barça trotz der Niederlage am vergangenen Wochenende bei UD Levante immer noch Tabellenführer – allerdings liegen zwischen den Katalanen und dem Tabellensiebten Getafe nur drei Punkte.
Der Gegner am kommenden Sonnabend hätte die Probleme Barças gerne. Celta Vigo steht zum jetzigen Zeitpunkt auf einem Abstiegsplatz und hat die letzten vier Spiele in La Liga verloren – zuletzt setzte es ein 0:1 gegen Getafe.
Insgesamt stehen für die Celestes schon sieben Niederlagen aus elf Spielen zu Buche, auswärts haben sie dabei noch gar nicht gewonnen und erst zwei magere Tore erzielt. Der Verein hat auf die Negativserie Anfang der Woche reagiert und Trainer Fran Escribá entlassen, ein Trainerwechsel, der längst überfällig war. Seinen Posten hat Óscar Garcia, ehemaliger Spieler Barças unter Johan Cruyff sowie Coach in La Masia, übernommen. Für Garcia ist Celta die erste Profistation in Spanien, zuvor arbeitete er bei Olympiakos Piräus und AS Saint-Étienne mit nur mäßigen Erfolg, besser lief es davor bei Red Bull Salzburg.
Oscar Garcia: Von Johan Cruyff geprägt
Nun will er also Celta vor dem Abstieg retten und dem Klub seinen Stempel aufdrücken. Bei seiner Antrittspressekonferenz als neuer Coach Celtas erklärte Garcia dann auch, wie sehr ihn Cruyff geprägt habe: “Er hat mir immer sehr gute Ratschläge gegeben. Er hatte eine sehr klare Vorstellung vom Fußball. Alle Trainer, die wir von ihm angeleitet wurden, haben das Glück, dass wir verstehen, was los ist. Es war eines seiner Ziele und auch eines meiner, dass die Spieler intelligent sind und Zusammenhänge verstehen.”
Garcia will “sehr proaktiv” und “mit Leidenschaft” spielen lassen, erklärte er, “ich möchte, dass wir die Protagonisten sind”. Gegen Barça der Protagonist zu sein, und dann auch noch im Camp Nou, dürfte jedoch nicht ganz so leicht sein, das weiß auch Garcia, der zugibt, dass das “manchmal auch vom Gegner abhängig ist”.
Wie es der Zufall also so will, gibt Garcia just im Camp Nou sein Debüt. “Ich hätte mir nie vorstellen können, als Trainer im Camp Nou zu debütieren, das ist ein besonderer Ort für mich, hier habe ich mein halbes Leben verbracht.”
Die Katalanen treffen neben Garcia noch auf zwei weitere alte Bekannte: Denis Suárez wurde vor der Saison von Barça an Celta abgegeben, Rafinha Alcântara ist bereits zum zweiten Mal an die Celestes ausgeliehen. Rafinha wird die Partie allerdings nicht auf dem Platz erleben, der 26-Jährige kuriert derzeit eine Knöchelverstauchung aus. Auch Neuzugang Santi Mina vom FC Valencia wird den Galiciern verletzungsbedingt fehlen.
Jordi Alba fällt aus – Suárez wieder fit
Personell sind bei Barça weniger Fragen offen. Sicher ausfallen wird Jordi Alba, dessen alte Oberschenkelverletzung bei der Partie gegen Slavia wieder aufgebrochen ist. Ernesto Valverde könnte am Samstag so erneut Nelson Semedo auf die Linksverteidigerposition und Sergi Roberto auf rechts stellen, oder dem etatmäßigen Linksverteidiger Junior Firpo eine neue Bewährungschance geben. Zuletzt war Firpo zweimal nicht ins Aufgebot berufen worden.
Am Freitagabend gab der FC Barcelona die Rückkehr Luis Suárez’ in den Kader bekannt, der Uruguayer hat seine Wadenbeschwerden damit auskuriert. Auch der zuletzt nicht berücksichtigte Arthur steht wieder im Aufgebot. Im Angriff darf wieder mit Lionel Messi und Antoine Griezmann in der Startelf gerechnet werden. Möglicherweise werden die beiden Starstürmer von Ansu Fati flankiert, da Ousmane Dembélé gegen Slavia Prag nicht wirklich überzeugte, während Fati einen forschen Auftritt gegen Slavia hinlegte. Auf der Pressekonferenz gab Valverde jedoch zu, dass ihm Fati als Einwechselspieler besser gefällt.
Barças Kader gegen Celta Vigo. #BarçaCelta
✅ Suárez, Arthur, Júnior, Wague, Fati.
? Alba.
❌ Aleñà, Pérez und Todibo. pic.twitter.com/TMdk4JQsnB
— Barçawelt (@Barcawelt) November 8, 2019
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Abermals nicht im Kader steht Carles Aleñá, seit Wochen außen vor und ohne jegliche Einsatzminuten. Auch Carles Pérez und Jean-Clear Todibo müssen das Spiel gegen Celta von der Tribüne aus begutachten.
In welcher Formation auch immer, der FC Barcelona braucht einen Heimsieg, am besten einen überzeugenden. Oscar Garcia und sein Celta Vigo werden das verhindern wollen. Punktet Garcia beim Debüt an der alten Wirkungsstätte, dürfte die Länderspielpause in Barcelona äußerst unruhig werden.