Beim ersten Härtetest der Saison des FC Barcelona gegen den FC Sevilla am 5. Spieltag in La Liga musste sich ein mattes Barça erstmals mit einem Punkt begnügen. Philippe Coutinho antwortete schnell auf den frühen Rückstand, doch anschließend verfiel die Mannschaft in alte Muster und wirkte müde.
Aufgrund der Sperre für Clément Lenglet begann Ronald Araujo neben Gerard Piqué in der Innenverteidigung, ansonsten nahm Trainer Ronald Koeman im Vergleich zu den letzten beiden Auftritten keine Änderungen an der Startelf vor.
Die Gäste vom FC Sevilla setzten im Camp Nou nach kurzem anfänglichen Abtasten den ersten Akzent: Nach einer kurzen Ecke bekamen die Katalanen die anschließende Flanke nicht geklärt, Luuk de Jong bedankte sich, schaltete am schnellsten und netzte zur frühen Führung der Gäste ein 0:1 (8.) – ein Weckruf für Barça, der zur direkten Antwort führte. Keine drei Minuten später schickte Lionel Messi einen langen Ball Richtung Jordi Alba, Jesús Navas klärte vor die Füße des einschussbereiten Coutinho und der Brasilianer erzielte locker den schnellen Ausgleich ins halbleere Tor (10.).
Griezmanns Abschluss gerät zu harmlos
Beide Teams mussten sich nach der turbulenten Anfangsphase erstmal sammeln, spielten überlegt und ohne das letzte Risiko. Doch wieder waren es die Andalusier, die den nächsten Nadelstich setzten, als Fernando eine Hereingabe von Navas und das sichere 2:1 nur knapp verpasste (19.). Analog zu den Geschehnissen zehn Minuten vorher antwortete die Blaugrana erneut schnell: Ansu Fati steckte für Antoine Griezmann durch, der Franzose kam allerdings zu keinem sauberen Abschluss vor Gäste-Keeper Bono (21.).
Die ausgeglichene, qualitativ hochwertige Partie verlor in der Folge etwas an Fahrt. Barça war um Ballbesitz bemüht, konnte aber abgesehen von einem Fati-Schuss aus 18 Metern nicht gefährlich werden (29.) – und es streuten sich Fehler in das Spiel der Blaugrana. Frenkie de Jong spielte einen katastrophalen Fehlpass vor der Abwehr, Suso marschierte Richtung Tor, traf aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz (32.). Mit weiter abnehmender Intensität plätscherte das Spiel dem Pausenpfiff entgegen – pünktlich bat Schiedsrichter Jesús Gil Manzano beide Teams beim Stand von 1:1 in die Kabinen.
Araujo trifft das eigene Aluminium
Nach dem Seitenwechsel gehörte die erste gefährliche Aktion den Hausherren: Araujo schickte Griezmann mit einem langen Ball auf die Reise, doch erneut behielt der Franzose vorm Tor nicht die nötige Ruhe und legte sich die Kugel zu weit vor (49.). Im Anschluss passierte lange Zeit wenig – Sevilla verteidigte clever, Barça schob sich das Leder zu statisch und ideenlos hin und her und machte zu viele leichte Fehler, um gefährlich zu werden.
Alba angeschlagen raus – Dest gibt Debüt
Die Truppe von Ronald Koeman verlor in der Folge die Kontrolle, beinahe hätte Araujo eine Hereingabe von Youssef En-Nesyri ins eigene Tor geklärt, traf aber zum Glück für die Katalanen nur die Querlatte (64.). Ein Treffer der Andalusier lag in dieser Phase in der Luft, die Blaugrana verfiel in alte, behäbige Muster und wirkte müde. Koeman reagierte, doch auch die eingewechselten Pedri, Francisco Trincão, Miralem Pjanic und Neuzugang Sergiño Dest, der für den angeschlagenen Alba aufs Feld kam, konnten dem Spiel Barças nicht mehr die gewünschten Impulse geben.
Da sich allerdings auch der FC Sevilla trotz Feldüberlegenheit im zweiten Durchgang keine nennenswerten Chancen mehr herausspielen konnte, nimmt die Blaugrana einen Punkt mit aus dem Spitzenspiel mit – am 1:1 änderte sich nichts mehr – auch, weil der ansonsten unauffällige Lionel Messi spät keinen Elfmeterpfiff nach einer strittigen Situation zugesprochen bekam. Nach den erfrischenden Auftritten der vergangenen Woche setzte es für Koeman und Co. den ersten Dämpfer.