Am Samstagabend tritt der FC Barcelona zum Auswärtsspiel gegen den FC Getafe an. Die Hausherren haben einen eindrucksvollen Lauf vorzuweisen, von den letzten vier Partien wurden drei gewonnen. Barça-Coach Luis Enrique zeigte sich trotz dieser Serie optimistisch, sprach unter anderem über Lionel Messi und einen möglichen Neuzugang im Winter.
Was hält Lucho vom FC Getafe? „Getafe ist ein sehr kompakt stehendes Team, in der Vergangenheit hatten wir im Coliseum Alfonso Pérez einige schwierige Spiele zu bestreiten. Es wird ein guter Test für uns.”
Über die Tatsache, dass Getafe zu Hause bisher nur zwei Gegentore kassiert hat: „Das sind Statistiken und Statistiken sind da, um gebrochen zu werden. Jedoch zeigt das, dass es wieder ein schwieriges Spiel wird, wegen dem Team, dem Trainer und den Schwierigkeiten, die wir in den vorangegangenen neun Ligaspielen gesehen haben.”
Gibt es Spieler, die sich nach dem Pokalspiel gegen Villanovense für die erste Mannschaft empfohlen haben? „Ja, einige von ihnen.”
Sind Iniesta und Roberto morgen spielbereit? „Die beiden müssen mit zwei völlig verschiedenen Situationen zurechtkommen, die unterschiedlich voneinander beurteilt werden müssen. Keiner der beiden ist bei 100%, was völlig normal für Spieler ist, die gerade erst von einer Verletzung zurückkehren. Sie sind im Kader und könnten morgen durchaus spielen.”
Ist Adrianos Aussage, er habe niemandem mehr etwas zu beweisen, möglicherweise respektlos gegenüber seinen Kollegen? „Nein, wir kennen Adriano alle. Wir wissen, wie er spielt. Er ist einer der Spieler, die am längsten beim FC Barcelona unter Vertrag stehen. Ich denke nicht, dass das despektierlich gemeint war. Wenn Sie das denken, dann kennen Sie Adriano nicht. Seine Höflichkeit und seine Spielweise ist vorbildhaft und er genießt großes Ansehen bei uns.”
Über Douglas’ Verletzung: „Er hat vorgestern trotz Verletzung 90 Minuten gespielt. Das zeigt, wie sehr er sich Spielzeit wünscht und wir sollten seine Professionalität respektieren. Es ist sehr schön, einen Spieler mit solch einer Mentalität im Team zu haben. Mir persönlich tut es für ihn sehr leid, dass er wieder verletzt ist.”
Wie wichtig ist es, als Tabellenführer in den Clásico zu gehen? „Ich freue mich sehr auf den Clásico, damit sie mich nicht mit Fragen diesbezüglich bombardieren. Natürlich würde ich gerne drei Punkte Vorsprung haben. Unser Ziel ist es, gegen Getafe besser zu spielen, Torchancen zu erarbeiten und keine Gegentore zu kassieren. Das sind Sachen, über die wir wirklich nachdenken können. Ich kenne nicht einmal das genaue Datum des Clásico. Mich interessiert nur, nach dem letzten Spieltag an der Tabellenspitze zu stehen. Nebensächlich würde es mir natürlich gefallen, als Tabellenführer ins Bernabéu zu fahren, aber der Clásico entscheidet nicht den Ligatitel.”
Über mangelnde Torchancen und die Torflaute im Pokalspiel gegen Villanovense: „Dahingehend haben wir uns sehr stark verbessert. Wir kreieren in jedem Spiel viele Torchancen und fangen nun auch an, Tore zu schießen.”
Über mögliche Systemumstellungen, die den vielen Verletzten geschuldet sind: „Ich habe in den letzten Wochen über sehr viele Systeme nachgedacht, weil ich die Spieler auf ihren bestmöglichen Positionen spielen lassen muss. Ob ich mit zwei, drei, vier oder sogar fünf Stürmern spiele, wer weiß? Wir müssen entscheiden, ob diese Systeme dem Team helfen und ob uns das hilft, unsere Ziele zu erreichen.”
Über Alexandre Pato, einem möglichen Neuzugang für das Transferfenster im Januar: „Ich verfolge die brasilianische Liga nicht. Ich weiß, dass er ein sehr guter und wichtiger Spieler ist, aber ich kann keine genaue Einschätzung über ihn abgeben.”
Wäre es nicht schlauer gewesen, Douglas nach seiner Verletzung in der fünften Spielminute auszuwechseln? „Ich hatte in dem Moment kein Röntgengerät zur Hand und konnte die Situation nicht einschätzen. Wenn wir gewusst hätten, dass er einen Knochenbruch erlitten hat, hätten wir ihn natürlich ausgewechselt. Douglas ist es nicht aufgefallen und uns auch nicht. Er sagte, dass er in der Lage sei, weiterzuspielen. Er fühlte zwar einen leichten Schmerz, aber er konnte weitermachen.”
Sandro und Munir haben in dieser Saison noch nicht getroffen. Ist das besorgniserregend? „Nein. Natürlich würde es mich freuen, wenn sie treffen, weil dadurch der enorme Druck von ihnen abfällt. Beide haben sehr gut an unserem Spiel teilgenommen und waren an vielen Toren beteiligt. Ich bin sehr glücklich mit ihrer Spielweise, obwohl sie sich selbstverständlich verbessern können. Und das ist es, was ich will.”
Lucho hat mit Mascherano über sein Verhalten gesprochen. Wäre es nicht besser, auch mit Sandro und Munir zu reden, die ihre Chancen zurzeit nicht nutzen? „Nein. Ich sage den Spielern nicht, dass sie jede Chance nutzen sollen, aber ich kann ihre Leistungen analysieren. Ich rede nicht nur mit Mascherano, sondern mit der ganzen Gruppe. Ich rede viel über Verhaltensweisen, weil das für mich sehr wichtig ist. Ich weiß, dass ein Fußballspiel mit sehr vielen Schwierigkeiten verbunden ist, ich war selbst mal Fußballspieler. Ich weiß, wie man mit Verletzungen, Sperren oder anderen Dingen, die während eines Spiels passieren, umgeht. Ich denke nicht, dass es hier einen Spieler gibt, der nicht das Niveau für diesen Verein hat.”
Über die Beziehung zwischen Barça und der UEFA: „Das ganze Thema startete als eine Schneeflocke und wird nun zu einem Schneeball, der einen Hügel herunterrollt und immer größer wird, je öfter darüber gesprochen wird.”
Fällt Lionel Messi möglicherweise für den Clásico aus? „Wir alle hoffen, dass er sich zu 100% erholt. Ob das bereits zum Clásico der Fall sein wird oder erst später, ist nebensächlich. Die Saison ist noch sehr lang und wir wünschen uns, dass er sich ordentlich erholt.”
Beeinträchtigt die Steueraffäre von Mascherano die Stimmung im Team? „Ich spreche mit meinen Spielern nicht über Dinge, die nichts mit Fußball zu tun haben.”
Gibt es im Team ein Fitnessproblem, wie es die vielen Muskelverletzungen vermuten lassen? „Ich denke nicht. Wir mussten schon in der Vergangenheit mit Verletzungen auskommen. Die Verletzungen von Lionel Messi, Dani Alves und Rafinha sind alle auf eine unglückliche Art entstanden. Es kommt auf das Glück oder Pech auf dem Platz an. Für die Spieler ist es nicht optimal, so viele Spiele in einer Saison spielen zu müssen, aber damit muss ich zurechtkommen und eine Lösung finden. Lasst uns am Ende der Saison einen Rückblick darauf werfen und schauen, ob es wirklich ein Fitnessproblem gab.”