Xavi beschloss Abgang schon zu Saisonbeginn – und bietet bereits Rückkehr an

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Pressekonferenz eins nach der Ankündigung seines Rücktritts zum Saisonende: Xavi verrät vor dem Nachholduell vom 20. Spieltag mit dem CA Osasuna, dass er sich seiner Entscheidung eines Abgangs schon seit dem Beginn der Saison klar sei. Mit Blick auf die Zukunft bietet er sich als Trainer zugleich bereits für eine Rückkehr an.

Xavi: „Gefühl, dass ich gehen muss, hatte ich zu Saisonbeginn“

Als er sich am 22. September vergangenen Jahres im Rahmen seiner Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2025 mit Joan Laporta grinsend in den Armen lag, von dem Präsidenten einen Kuss auf die Stirn bekam und für die Kameras posierte, wird er sich vermutlich gedacht haben: Wofür das Ganze?

Nach eigener Aussage war sich Xavi damals nämlich bereits bewusst, dass er dem FC Barcelona im Sommer 2024 den Rücken kehren wird. Zu dem Zeitpunkt, bis zu dem sein vorheriger Kontrakt lief. Seine Unterschrift unter den neuen Deal: praktisch redundant. Einzig ständigen Nachfragen in Pressekonferenzen zur Zukunft konnte man dadurch wohl den Garaus machen.

„Die Verlängerung wurde vor vielen, vielen, vielen, vielen Monaten beschlossen. Das Gefühl, dass ich gehen muss, hatte ich zu Beginn der Saison“, verriet der 44-Jährige, der sich mit der Barça-Führung also offenbar bereits zwischen den beiden Spielzeiten auf eine Verlängerung geeinigt hatte, am Dienstag in der ersten Medienrunde nach seiner Rücktrittsankündigung am Samstag nach dem 3:5 gegen den FC Villarreal. Er wagte den Schritt an die Öffentlichkeit bereits etwas mehr als eine Stunde nach dem Abpfiff, „weil wir eine Reaktion brauchen, so habe ich es auch dem Präsidenten erklärt“.

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Trainerjob beim FC Barcelona „genießt man nicht wirklich“

Xavi durfte seit der Verkündung viele warmherzige Worte entgegennehmen, seinen Entschluss bereut er jedoch nicht. „Wir haben ein Problem, was den Anspruch dieses Postens betrifft. Man genießt es nicht, man hat keine Lebensqualität. Es wirkt, als würde es hier zu jedem Zeitpunkt um dein Leben gehen. Das passiert bei keinem anderen Klub. Man genießt es nicht wirklich. Es ist grausam“, betonte der Coach, der die Reaktionen seiner Profis intern halten möchte.

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Seit dem Wochenende steht die Frage im Raum: Von wem werden sie ab der nächsten Saison trainiert? Lose kursieren schon etliche Namen. Xavi sieht auf seinen Nachfolger eine ähnliche Belastung zukommen. „Das wird ihm auch passieren, das ist das Problem. Mein Rat ist, dass er dann er selbst ist, sich nicht beeinflussen lässt. So habe ich es getan und ich bin stolz darauf. Meine Hoffnung war es, Barcelona zu trainieren und erfolgreich zu sein, zudem einen guten Fußball zu spielen. Das wurde erreicht. Diese Saison läuft natürlich nicht wie erhofft, man muss realistisch sein. Aber bis dahin lief es sehr gut. Ich bin stolz und habe ein ruhiges Gewissen, dass ich das Beste für den Klub getan habe. Mein Rat wäre, dass er es genießt, aber das ist unmöglich“, sagte er lachend.

Xavi irgendwann wieder beim FC Barcelona? „Schließe ich nicht aus“

Bereits am Mittwoch ist die Blaugrana wieder in LaLiga im Einsaz – erneut vor heimischer Kulisse im Estadi Olímpic Lluís Companys, diesmal gegen den CA Osasuna (19 Uhr). Wird es für ihn nach der geschaffenen Klarheit besonders emotional? Xavi: „Es wird nicht emotionaler, die Verantwortung ist noch größer. Für uns geht es um viel. Darum, in der Liga so gut wie möglich dazustehen und dann in der Champions League zu konkurrieren. Ich habe weiterhin die größtmögliche Lust, die maximale Energie, mir geht es sehr gut. Mich hat die Verkündung persönlich etwas befreit. Ich bin ungemein motiviert, das habe ich die Spieler wissen lassen.“

Die Motivation, Barça zu trainieren, könnte in ihm eines Tages wieder geweckt werden. Für den einstigen Weltklasse-Spielgestalter ist dieses Szenario alles andere als undenkbar. „Das schließe ich nicht aus. Ich werde Barça helfen, wenn ich gebraucht werde. Aber ich glaube jetzt, dass ich nicht gebraucht werde. Wir brauchen jemand anderen, einen anderen Typ Trainer“, bekräftigte Xavi.

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Filip Knopp
Filip Knopp
Redakteur und Sportjournalist mit großem Fokus auf Spaniens La Liga.
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1 Kommentar

  1. Man muss Xavi wirklich danken. Ich hatte immer vermutet, er würde nie von sich aus gehen, aber da lag ich falsch. Man merkt, wie gut er diesen Klub kennt und dementsprechend einfach perfekt weiss, wie er sich zu verhalten hat. An dieser Stelle danke Xavi!

    Nur weiss ich halt nicht, ob der Zeitpunkt der Verkündung ideal war, die Spieler mitten im Saison wissen zu lassen, dass es im Sommer einen anderen Trainer geben wird. War das wirklich so eine gute Idee? Ganz offensichtlich verspricht sich Xavi davon, dass jetzt alle befreiter und ohne Druck aufspielen. Aber warum sollte das der Fall sein? Die einzige Begründung, die mir einfällt, ist, dass die Spieler für Xavi noch einmal wirklich alles geben und über sich hinauswachsen, um ihn am Ende gut verabschieden zu können. Denn dass die Spieler ihn lieben, weiss man ja. Dieses Ziel wäre meiner Meinung nach auch damit erreicht, dass Barça mindestens Vizemeister wird und in der UCL bis ins Halbfinale kommt oder sich im Viertelfinale wenigstens würdevoll verabschiedet. Aber genauso kann es auch sein, dass es den Spielern jetzt an Motivation fehlt, denn egal was sie zeigen, im Sommer werden die Karten sowieso neu gemischt mit einem anderen Trainer.

    Deshalb bin ich schon gespannt, in welche Richtung das jetzt nach Xavis Verkündung gehen wird. Ein erster Fingerzeig wird wohl das Spiel heute Abend gegen Osasuna sein.

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