FC Barcelona vs. Real Madrid: Spielbericht + Einzelkritik

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Quelle: fcbarcelona.com

2-2 trennten sich der FC Barcelona und Real Madrid im ersten Liga-Clásico der Saison 2012/13. Das bedeutet, dass Barcelona weiterhin mit 19 Punkten ganze acht Zähler vor den Königlichen aus Madrid auf Platz eins thront, jedoch punktgleich mit Reals Stadtrivalen Atletico. Bahnt sich diesmal gar ein Dreikampf um die Meisterschaft an? Die nächsten Spiele werden es zeigen, aber nun richten wir den Blick zurück auf den Clásico:

Barcelona startete gut in die Partie und war erstmal auf Sicherheit bedacht, was aufgrund der Personalsorgen im Defensivbereich mehr als verständlich war. Die Gastgeber versuchten das Spiel zu kontrollieren, verloren aber zu viele Bälle, was zu gefährlichen Kontern seitens Madrid führte. In der 22. Minute nutzte Cristiano Ronaldo dann einen Stellungsfehler in Barcelonas Abwehr und brachte die Gäste aus Madrid in Führung. Kurz darauf verpassten Benzema und Di Maria eine Riesendoppelchance, welche eigentlich das 2-0 hätte sein müssen. Nach einer knappen halben Stunde nutzte Messi dann einen kapitalen Patzer von Pepe aus und erzielte den Ausgleich. In der Folgezeit spielte nur noch Barcelona und ließ kaum etwas zu. Jedoch konnten sie nicht gefährlich werden, weshalb es zur Pause immer noch 1-1 stand.

Auch nach der Pause kontrollierten die Katalanen das Geschehen und hielten Madrid über weite Strecken weg vom eigenen Tor. Es folgten Aufreger auf beiden Seiten: Zuerst fiel Mesut Özil nach einem Zweikampf mit Javier Mascherano, kurz darauf lag Andrés Iniesta nach einem Zweikampf mit Pepe am Boden. Beide Male entschied der Schiedsrichter auf weiterspielen und beide Male hätte man Elfmeter geben können, ausgleichende Gerechtigkeit also. Nach gut einer Stunde erzielte Messi dann mit einem fantastischen Freistoßtreffer das 2-1 für die Mannen von Tito Vilanova. Nur fünf Minuten später nutzte aber abermals Ronaldo einen Aussetzter der Barcelona-Hintermannschaft und erzielte den Ausgleich. Im weiteren Spielverlauf kam Madrid allerdings zu kaum einer weiteren Chance, im Gegenteil, sie konnten am Ende froh sein, nicht verloren zu haben, da Barcelona noch einige gute Chancen vergab.

So blieb es letztlich bei einem verdienten Unentschieden und einem Spiel, in dem beide Team hätten siegen können. Barcelona war dem Sieg näher, kann aber gut mit diesem Remis leben, gerade in Anbetracht der Personalsorgen.

Einzelkritik:

Victor Valdés: Hatte nicht viel zu tun, da Real Madrid die Chancen die sie hatten entweder im Tor unterbrachten oder auch ohne das Einschreiten von Valdés scheiterten. Bei den Gegentoren konnte er nichts machen, ansonsten musste er lediglich einen Schuss von Higuaín aus spitzem Winkel abwehren.

Dani Alves: Spielte sehr zurückhalten und schaltete sich kaum vorne mit ein. Wirkte defensiv nicht wirklich sicher und verschuldete auch das 0-1, als er wie schon in Sevilla zu weit weg von seinem Gegenspieler stand und diesen zum Torschuss quasi einlud. Kurze Zeit später verletzte er sich und wurde durch Martin Montoya ersetzt. Er wird für ca. drei Wochen ausfallen, gute Besserung von dieser Stelle.

Javier Mascherano: War in Abwesenheit von Piqué und Puyol der Abwehrchef und erledigte seine Sache insgesamt gut. Er spielte wie gewohnt zweikampfstark und auch sein Passspiel war gegenüber dem Champions League Auftritt am Dienstag wieder sehr gut. Eventuell wäre es seine Aufgabe als Abwehrchef gewesen Adriano zum Rausrücken vor dem 2-2 zu aufzufordern, schließlich wäre Ronaldo dann im Abseits gewesen.

Adriano: Die große Überraschung in der Startelf von Tito Vilanova. Er spielte zum ersten Mal überhaupt in der Innenverteidigung und machte seinen Job überraschend gut. Sein Zweikampfverhalten war im Großen und Ganzen wirklich gut, ebenso sein Passpiel, welches bis auf eine Ausnahme fehlerlos war. Lediglich bei der Positionierung merkte man ihm noch Abstimmungschwierigkeiten an, welche zu einer Riesendoppelchance von Benzema und Di Maria sowie zum 2-2 führten. Dennoch machte er auf einer für ihn ungewohnten Position ein gutes Spiel, auch in Anbetracht des Gegners.

Jordi Alba: Defensiv zeigte er gegen Real Madrid seine vielleicht bisher beste Leistung als Barça-Spieler. Er stand hinten sehr sicher und ließ kaum etwas zu. Platz gab es für Madrid über seine Seite fast nur, wenn er nach einem eigenen Angriff noch weiter vorne war. Offensiv versuchte er sich immer wieder einzubringen, war aber nicht so präsent und gefährlich wie in den vorangegangenen Partien.

Sergio Busquets: Der wohl beste Spieler auf dem Platz! Er hatte zu Beginn den ein oder anderen ungewohnten Ballverlust und das auch ein bis zwei Mal im zweiten Durchgang, aber ansonsten spielte er einfach nur fantastisch. Er unterstützte Barcelonas Abwehr immer wieder sehr geschickt und stopfte die vorhandenen Löcher. Zudem fing er viele Bälle von Madrid ab und gewann viele Zweikämpfe, wodurch einige gute Konterchancen der Gäste schon im Keim erstickt wurden. Am Ball agierte er gewohnt ruhig und souverän und sorgte so für einen geordneten Spielaufbau auf Seiten der Katalanen.

Xavi Hernández: Machte insgesamt ein gutes Spiel, wenngleich er auch das ein oder andere Mal ungewohnte Probleme beim Passspiel und bei der Behauptung des Balles hatte. Davon abgesehen war er aber sehr präsent und bestimmte den Rhythmus des Spiels. Die ganz besonderen Momente blieben bei ihm aus, dennoch machte er ein ordentliches Spiel.

Andrés Iniesta: Gab sein Startelf-Comeback und zeigte direkt eine gute Leistung. Er spielte sehr ballsicher und war nur sehr schwer vom Ball zu trennen. Auch seine Pässe waren sehr gut. Von seinen Kurzpässen kam so ziemlich jeder an, aber auch seine längeren Pässe kamen ein ums andere Mal durch und sorgten so für Gefahr in der Hintermannschaft von Madrid. Mit der letzten Aktion des Spiels schickte er Pedro mit einem sehr guten Lochpass, jedoch verpasste dieser den Siegtreffer.

Cesc Fàbregas: War sehr bemüht und zeigte ein enormes Laufpensum. Er arbeitete sehr gut gegen den Ball und presste Madrid schon beim Spielaufbau. Spielerisch blieb er unter seinen Möglichkeiten. Durch seine direkte Art verlor er zu viele Bälle, wodurch Madrid Konter fahren konnte, welche nicht nur einmal für Gefahr sorgten. Er agierte teilweise vor Messi und zum Teil aber auch als eine Art linker Flügelstürmer, was bekanntlich nicht sein Spiel ist. Scheinbar wollte Vilanova ihn mit diesem Spiel für die zuletzt starken Leistungen belohnen und brachte ihn daher zusammen mit dem unverzichtbaren Andrés Iniesta von Beginn an. In der 62. Minute wurde er durch Alexis Sánchez ersetzt.

Pedro Rodríguez: Machte ein richtig gutes Spiel gegen Real Madrid. Er war wie gewohnt sehr viel unterwegs und half seinem Team auch defensiv unglaublich viel. Er war sehr präsent und wusste in den meisten Fällen auch etwas mit dem Ball anzufangen. So auch beim 1-1, als er den Ball in den Strafraum spielte und dieser dann über Umwege bei Messi landete, welcher eiskalt vollstreckte. Auch im zweiten Durchgang war Pedro sehr aktiv und an einigen guten Kombinationen beteiligt. So legte er beispielsweise kurz vor Schluss nach einer tollen Kombination auf Montoya ab, welcher dann aber an der Latte scheiterte. Kurz darauf verpasst er mit der letzten Aktion des Spiels nur knapp den Siegtreffer.

Lionel Messi: In der ersten Halbzeit war er nur teilweise präsent. Wenn dann sorgte er oft für Gefahr, sei es mit (versuchten) Lochpässen oder längeren Kombinationen, an denen er beteiligt war. Die ganz große Szene hatte er jedoch nicht, auch wenn er nach einem groben Schnitzer von Pepe zum 1-1 einschob. Im zweiten Durchgang bot er dann eine Weltklasseleistung!. Er war omnipräsent, dribbelstark, pass- und ballsicher, sowie sehr beweglich. Dass er Barcelona mit einem sensationellen Freistoßtreffer in Führung brachte, war die Belohnung für diese gute Leistung. Später kamen er und Pedro noch zu einer sehr guten Konterchance, jedoch war Messis Pass zu steil, sodass Pedro nicht zum Torschuss kam.

Martin Montoya: Wurde früh für den verletzten Dani Alves eingewechselt und machte seine Sache überwiegend gut. Er ließ sich einmal viel zu leicht von Özil ausdribbeln und kam beim 2-2 zu spät, wobei hier wohl auf Abseits gespielt werden sollte; der Fehler lag also nicht bei ihm, sondern bei Adriano. Ansonsten agierte er defensiv ziemlich sicher und traute sich auch immer wieder mit nach vorne zu gehen und dem Spiel dadurch die nötige Breite zu geben. Kurz vor Schluss war es ihm dann fast vorbehalten das Spiel nach einer tollen Kombination zu entscheiden, sein Schuss ging aber an die Latte.

Alexis Sánchez: Kam nach dem 2-1 für Cesc Fàbregas und brauchte zunächst ein paar Minuten, um ins Spiel zu kommen. Er unterstützte seine Mannschaftskollegen gewohnt gut in der Defensive und war vorne immer in der Lage den Ball auch unter Bedrängnis zu halten und weiterzuspielen. Zu wirklich gefährlichen Szenen kam er aber nicht mehr.

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