Noten Barça vs. Elche: Balde serviert, Lewandowski staubt ab, Kessie rudert

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Der FC Barcelona siegte gegen Elche locker mit 3:0, Alejandro Balde glückten zwei Assists, Robert Lewandowski traf wieder doppelt. Nur Franck Kessie hatte einen schweren Stand. Die Noten und Spielerkritik.

FC Barcelona 3:0 Elche – Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Marc-André ter Stegen

Marc-André ter Stegen erlebte einen sehr ruhigen Nachmittag. So musste der deutsche Nationaltorhüter erst in Minute 90 das erste Mal bei einem Kopfball von Elches Gumbau zupacken, um ein Tor zu verhindern. Weitere Ballkontakte erhielt ter Stegen von seinen Vorderleuten. Insgesamt ein Spiel mit Trainingscharakter für den Deutschen. Barçawelt-Punkte: 7

 Ronald Araújo

Araújo verteidigte im Zentrum und trat zum ersten Mal aktiv in Erscheinung, als er in Minute 20 einen Angriff vereiteln musste. Danach war der Nationalspieler Uruguays kaum mehr defensiv gefordert. Als Rechtsverteidiger Jules Koundé sich zunehmend an Offensivszenen beteiligte, sicherte Araújo zusammen mit Eric García allein hinten ab und sorgte maßgeblich dafür, dass Elche mit 0 Torschüssen in die Halbzeitpause ging. Auch in der zweiten Halbzeit konnte Araújo alles wegräumen, was im Ansatz seitens Elche nach vorn geschah. Kurz vor Spielende setzte er einen Seitfallzieher nach einer Ecke noch knapp am Tor vorbei – hier hätte er aus wenigen Metern auch gerne treffen können. Rundum eine ungefährdete und fehlerlose Partie des Uruguayers. Barçawelt-Punkte: 8

 Eric García (bis 59.)

Wie seine Nebenmänner bekam Eric García vom Anpfiff weg defensiv nicht viel zu tun; wenn Elche angriff, war der schnellere Araújo zur Stelle – und nach dem frühen Platzverweis kam von den Gästen sowieso nichts mehr nach vorne. So konnte García aber mit seinen langen Bällen wie gewohnt das Spiel schnell machen und nach Belieben aufbauen. Nach knapp einer Stunde war Schluss und Xavi stellte taktisch um. Insgesamt ein sehr ruhiger Spieltag für den jungen Katalanen. Barçawelt-Punkte: 7

 Jules Koundé

Jules Koundé bekam als Rechtsverteidiger kaum Defensivaufgaben, so war er zusehends mehr am gegnerischen Strafraum zu finden als am eigenen. Durch die numerische Überzahl Barças nach einer Viertelstunde konnte Koundé dann noch stärker seinen Vordermann Ousmane Dembélé unterstützen und sich im katalanischen Kombinationsspiel anbieten, statt hinten absichern zu müssen. Nach der Einwechslung von Héctor Bellerín für Eric García rückte Koundé ins Abwehrzentrum. In Minute 61 lieferte Koundé in der Entstehung zum 3:0 den entscheidenden Pass, setzte Dembélé auf dem rechten Flügel so gut in Szene. Zwei Drittel aller Angriffe Barcelonas liefen über die rechte Seite – das auch dank Jules Koundé. Barçawelt-Punkte: 8

 Álex Balde

Youngster Álex Balde machte das Spiel schon in der Anfangsphase mit seinen vertikalen Läufen schnell und sorgte für die wichtige Breite im Offensivspiel der Katalanen, verglichen mit der defensiveren Ausrichtung Barças im Spiel zuvor gegen Bayern München (als Alonso spielte). Balde bereitete in Minute 35 das 1:0 von Robert Lewandowski nach einem solchen schnellen Vorstoß vor. Nur wenige Minuten später legte Balde das 2:0 von Memphis Depay auf. So standen zur Halbzeitpause bereits zwei Torbeteiligungen des 18-Jährigen zu Buche. In Halbzeit zwei war nicht mehr ganz so viel Glanz zu sehen, da die Katalanen nicht mehr dieselbe Konsequenz bei Angriffen zeigten. Defensiv war Balde nur einmal zu Beginn gefordert, konnte den Vorstoß über seinen Flügel aber schnell stoppen. Unterm Strich eine gelungene Partie für das aufstrebende La-Masia-Talent. Barçawelt-Punkte: 8

 Frenkie de Jong

Frenkie de Jong vertrat Sergio Busquets. Defensiv bekam der Niederländer wenig Aufgaben und schaltete sich so vermehrt ins Offensivspiel mit ein, indem er seine Mitspieler mit langen Chipbällen fütterte. So wirkte er an Elches früher roter Karte mit, als de Jong Lewandowski mit einem sehr guten, langen Zuspiel zentral in Szene setzte. Im weiteren Spielverlauf produzierte de Jong auch einige sehenswerte Fernschüsse, die jedoch allesamt pariert werden konnten. Halbzeit zwei verlief ähnlich, doch hier – wohl im Zuge der drückenden Überlegenheit Barças – leistete de Jong sich defensiv ein paar kleine Unsicherheiten, die zwar ohne Folgen blieben, aber zeigen: Frenkie ist kein alleiniger Sechser im Stile Busquets’. Barçawelt-Punkte: 7

 Franck Kessie (bis 46.)

Franck Kessie brauchte nicht lange für die erste Szene des Spiels, als er sich in Minute fünf nach Ellbogeneinsatz gegen Elches Boyé bereits die gelbe Karte abholte. Seine Gliedmaßen hatte er nicht im Griff, immer wieder ruderte Kessie mit den ARmen herum und traf einen Gegner. Kessies Defensivkünste waren kaum gefordert, so ließ er sich auf die Außenbahnen fallen, um zu unterstützen und das Spiel breitzumachen. Situativ machte Kessie auch neben Robert Lewandowski den zweiten Stürmer und schlich um die gegnerische Abwehrkette herum mit dem Ziel, mindestens einen Verteidiger zu binden. Zur Halbzeit war bereits Schluss für den Ivorer, der aufgrund weiterer kleiner Fouls mit seinen Armen akut rotgefährdet gewesen ist. Barçawelt-Punkte: 5

 Pedri

Neben dem robusten Kessie hatte Pedri die Rolle des alleinigen Spielgestalters inne, was der 19-Jährige auch mit all seinem Können zeigte. Oft konnte das Ausnahmetalent mit scharfen Schnittstellenpässen Dembélé auf dem Flügel oder Lewandowski im Sturmzentrum bedienen. Ein ums andere Mal lieferte Pedri Zuspiele zum Zunge schnalzen. Kurz vor der Halbzeitpause traf Pedri zum 3:0, doch der Treffer wurde wegen einer korrekten Abseitsstellung zurückgenommen. Pedri war bei Barcelona eindeutig der Spielmacher. Der Spanier bestimmte, wie die Angriffe der Hausherren abliefen. Im Lauf des Spiels probierte er auch einige Distanzschüsse, ehe er noch zehn Minuten vor Spielende den eingewechselten Ansu Fati in Szene setzte. Zusammenfassend war Pedri einmal mehr einer der besten Barça-Akteure auf dem Rasen. Barçawelt-Punkte: 8

 Ousmane Dembélé (bis 59.)

Ousmane Dembélé zeigte sich von Beginn an als auffälligster Barça-Spieler mit vielen Dribblings und Flanken. Dembélé, der in der Nacht zuvor Vater geworden ist, bat offenbar extra darum, spielen zu dürfen und zeigte diesen Elan unter anderem in Minute 17 bei einem Dribbling. Der Franzose war hier nicht zu verteidigen, als er mit viel Tempo an drei Verteidigern vorbeimarschierte. Kurz danach hatte Dembélé eine aussichtsreiche Torchance nach einer kurz ausgeführten Ecke, die leider jedoch ohne Erfolg blieb. Wenn überhaupt, konnte Dembélé meist erst von zwei Gegenspielern gestoppt werden. Halbzeit zwei verlief etwas ruhiger, was auch an der komfortablen Führung von drei Toren lag, ehe für Dembélé in Minute 59 Schluss war. Barçawelt-Punkte: 7

 Memphis Depay (bis 59.)

Memphis Depay konnte sich nach einigen Kurzeinsätzen diesmal wieder von Beginn an zeigen und beweisen. Fortan kam Memphis besser und besser in die Partie, produzierte so in Minute 23 eine Großchance nach sehenswerter Körpertäuschung. Er probierte viel, man merkte ihm die Freude über den Startelfeinsatz an, doch hier und da fehlte verständlicherweise die Routine. Nach 40 Minuten machte er sehenswert das 2:0 nach spektakulärer Drehung und strammem Schuss. Kurz vor der Halbzeitpause trieb Memphis einen aussichtsreichen Konter voran und legte klug quer zu Dembélé, der statt selbst zu schießen allerdings wieder abspielte. Das 3:0 bereitete Memphis indirekt vor, da er den Abstauber für Lewandowski produzierte. In dieser Partie zeigte Memphis, dass er sowohl von der Bank als auch von Beginn an ein wichtiger Spieler für die Katalanen ist. Barçawelt-Punkte: 8

 Robert Lewandowski (bis 72.)

Lewandowski war in den Anfangsminuten noch nicht gleich im Spiel, produzierte dann aber den frühen Platzverweis Elches, als Kapitän Verdú ihn als letzten Mann nur noch mit einem Foul stoppen konnte und folgerichtig die rote Karte sah. In Minute 35 stand der zweimalige Weltfußballer dann goldrichtig und traf zum 1:0 nach scharfer Hereingabe von Balde. Kurz nach Wiederanpfiff machte der Pole per Abstauber das 3:0 und traf somit schon wieder doppelt für die Katalanen – acht Treffer in sechs Ligaspielen hat Lewandowski nun auf dem Konto. In Halbzeit zwei wurde Lewandowski noch zweimal gefährlich, doch seine Schüsse konnten allesamt pariert werden. In Minute 72 war Schluss in einer Partie, in der Lewandowski einmal mehr durch seine hohe Spielintelligenz, Erfahrung und die Siegermentalität bewiesen hat, wie wichtig es ist, einen wie ihn in vorderster Front zu haben. Barçawelt-Punkte: 8, Man of the Match

 Gavi (ab 46.)

Der 18-jährige Gavi, der erst vor wenigen Tagen seinen Vertrag bis 2026 verlängert hat, kam für den rotgefährdeten Kessie in die Partie. Auf Anhhieb fügte der junge Spanier sich in das Offensivspiel ein, setzte ähnlich wie sein kongenialer Nebenmann Pedri viele nadelstichartige Pässe in die Spitze. Allein zweimal spielte Gavi den perfekten Steckpass auf Robert Lewandowski, dessen Schüsse leider beide blockiert werden konnten. Im weiteren Verlauf zeigte Gavi mehr Interesse daran, seinen Mitspielern ein Tor vorzubereiten, statt selbst zu schießen. Dies hätte er hier und da durchaus probieren können, doch zu diesem Zeitpunkt war das Spiel längst entschieden. Gavi brachte Frische in die Partie, konnte selbst jedoch nichts Zählbares mitnehmen. Barçawelt-Punkte: 7

 Ansu Fati (ab 59.)

Ansu Fati kam für den etwas aufgeriebenen Memphis in die Partie und wirkte spritzig und sehr motiviert; setzte nach wenigen Minuten sogar zu einem Seitfallzieher an. Ansu merkte man allerdings an, dass ihm der Rhythmus fehlt. Einige Male traf er die falsche Entscheidung, brauchte zu lange mit dem Ball am Fuß. So vertändelte Ansu in Minute 80 eine weitere Torchance, ließ damit aber durchblicken, wie selbstbewusst und spielfreudig er ist. Barçawelt-Punkte: 6

 Raphinha (ab 59.)

Raphinha ersetzte den auffälligen Ousmane Dembélé und zeigte sich ähnlich energisch, konnte aber nicht so viele Akzente setzen wie sein Vorgänger. Beim Stand von 3:0 und in Überzahl ließ Barcelona die Angriffe nicht mehr mit der letzten Konsequenz zu Ende spielen, worin sich Raphinha nach seiner Einwechslung wohl oder übel einreihte. Lediglich in den letzten zehn Minuten hatte Raphinha die Chance, sich im Spielberichtsbogen zu verewigen – dann allerdings gleich zweimal: So schoss Raphinha die Ecke, die Araújo fast per Seitfallzieher verwertet hätte, und er bediente per Flanke den eingewechselten Ferran Torres, welcher jedoch im Abseits stand. Mehr war nicht zu sehen vom Brasilianer. Barçawelt-Punkte: 6

 Héctor Bellerín (ab 59.)

Nach gut einer Stunde stellte Xavi taktisch etwas um und brachte mit Bellerín kam für Eric García einen echten Rechtsverteidiger. Es dauerte nicht lange, da brachte Bellerín seine erste Flanke aus dem Halbfeld in den gegnerischen Strafraum. Viel mehr Aktionen hatte der “Verlorene Sohn” nicht, da Elche zu diesem Zeitpunkt längst das Offensivspiel eingestellt hatte und die Bindung zu seinem Vordermann Raphinha nicht so präsent war wie in Halbzeit eins die zwischen Koundé und Dembélé. Eine unauffällige und ungefährliche Partie für den Neuzugang. Barçawelt-Punkte: 6

 Ferran Torres (ab 72.)

Der junge Valencianer sah kurz nach seiner Einwechslung schon die gelbe Karte für übermotiviertes Einsteigen gegen Domingos Quina. Im mittlerweile etwas lasch gewordenen Offensivspiel der Katalanen hatte Torres Mühe, zu glänzen. Nur in Minute 83 fiel er noch einmal bei einer Flanke von Raphinha auf – stand da aber im Abseits. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Trainer Xavi Hernández

Im Vergleich zur Auswärtsniederlage unter der Woche bei Bayern München nahm Xavi fünf Änderungen vor. In den Anfangsminuten hatten die Katalanen noch etwas Mühe, zu Abschlusssituationen zu kommen, was sich aber spätestens mit dem Platzverweis nach einer Viertelstunde änderte. Zwar fehlten in der ersten halben Stunde noch klare Großchancen, doch die Katalanen zeigten sich überwiegend spielfreudig und selbstbewusst. In Form von Eric, Frenkie und allen voran Pedri zeigte Barça viel Qualität, die gegnerische Abwehrkette zu überspielen. Lust und Spielfreude waren da, aber in Halbzeit zwei verlor man die letzte Effizienz, noch ein bis zwei Tore mehr aus der drückenden Überlegenheit herauszuholen. Auch die Wechsel fruchteten nicht so richtig, da Barcelona aufgrund der komfortablen Führung und Überlegenheit locker seinen Stiefel herunterspielte. Alles in allem zeigten Xavi und Co. dennoch einen weiteren überzeugenden Auftritt und stehen nun schon bei 18 Toren aus sechs Ligaspielen – acht davon gehen auf das Konto von Robert Lewandowski! Barçawelt-Punkte: 7

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

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Clemens Wustmann
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