Bevor es in den nächsten zehn Tagen gegen vier Top-Teams gehen wird, stand für den FC Barcelona zuerst noch das Spiel gegen UD Almería auf dem Programm. Die Katalanen schonten im Hinblick auf die nächsten Spiele einige Akteure, was ihnen aber letztlich nicht anzumerken war. Barça fuhr einen souveränen 4:0-Sieg ein und war dem Gegner klar überlegen – viel Glanz versprühte man jedoch nicht.
Almería mit Problemen im Umschaltspiel
Die Gäste agierten in einem sehr defensiven 4-5-1 System und waren vor allem darauf aus, defensiv kompakt zu stehen, speziell im Zentrum. Dort war es dann auch sehr eng für den FC Barcelona, jedoch ließ Almeria den Gastgebern zu viel Platz über die Außen. Dies sorgte für einige gefährliche Situationen, gerade dann, wenn Lionel Messi seine langen Diagonalbälle auf Pedro und Adriano spielen konnte. Darüber hinaus fielen die ersten beiden Tore über außen. Beide Male war die rechte Seite viel zu offen, was bei Spielern wie Messi oder Luis Suárez eine sehr gewagte Herangehensweise ist. Beide Male schüttelten die Barça-Akteure einen Gegenspieler ab, hatten dann zu viel Platz und trafen mit links in die lange Ecke. Gerade das 0:2 wurde extrem schwach verteidigt. Casado blieb viel zu weit weg von Suárez, wodurch dieser ohne Probleme nach innen ziehen konnte. Der Verteidiger spekulierte wohl darauf, dass der Uruguayer sich den Ball auf seinen stärkeren rechten Fuß legen würde und konzentrierte sich daher mehr auf die Laufbahn weg vom Zentrum.
Sehr problematisch war bei Almería auch das Umschaltspiel – vor allem in der Anfangsphase. Die Gäste verloren oftmals kurz nach der Balleroberung den Ball und gaben dem FC Barcelona somit die Möglichkeit, sie in der Umschaltbewegung anzugreifen. Dadurch ergaben sich viele Lücken, die die Katalanen aber nicht optimal bespielten, weshalb die Andalusier in dieser Hinsicht mit einem blauen Auge davonkamen.
Offensiv kam von den Gästen nur sehr wenig. Wenn, dann ging meistens etwas über die Außen und über den schnellen Thievy. Im ersten Durchgang kamen sie so zu einer guten Chance durch Wellington Silva. Danach kam aber sehr lange nichts, abgesehen von einer im Ansatz gefährlichen Aktion, die Dani Alves mit einem hervorragenden Tackling gegen Thievy aber bereinigte. In der Nachspielzeit erzielten die Tabellennachzügler sogar noch ein sehr schönes Tor, das aber wegen vermeintlichem Foulspiel an Bartra aberkannt wurde.
FC Barcelona: Geduldig und kontrollierend
Die Gastgeber kamen gut ins Spiel und waren von Anfang an darauf aus, schnell ein Tor zu erzielen. Durch die schon angesprochenen Probleme Almerías im Umschaltspiel ergaben sich auch viele Räume und Lücken für Barça, jedoch bewegten sich die Spieler in diesen Situationen nicht optimal. Zudem wurden auch nicht die “richtigen” Pässe gespielt, weshalb man diese guten Voraussetzungen für Torschüsse nicht nutzen konnte. Es entwickelte sich dann ein klassisches Barça-Heimspiel: Der Gast steht tief, während der Gastgeber versucht, die Lücke zu finden. Über die Außen kam der FC Barcelona zu einigen ordentlichen Möglichkeiten, speziell Pedro war sehr bemüht und immer wieder an Offensivaktionen beteiligt. Die Katalanen spielten ihr Spiel geduldig und kontrolliert und wurden dann auch nach einer guten halben Stunde mit dem Führungstreffer belohnt.
Durch das frühe 2:0 in der zweiten Halbzeit war das Spiel praktisch schon entschieden, weshalb die Mannen von Luis Enrique nun begannen, Kräfte für die wichtigen nächsten Spiele zu schonen. Dennoch hatte man alles im Griff und ließ sowohl Ball, als auch Gegner gut laufen. In der Folge fielen dann noch die Treffer zum 3:0 und 4:0.
Auffallend war erneut das Positionsspiel, wenn Lionel Messi ins Zentrum rückte. Entweder ging dann Luis Suárez nach außen oder aber Ivan Rakitić und später Rafinha positionierten sich dort. Somit war der Flügel besetzt und man hatte zentral sowohl Messi als auch Suárez. Das zentrale Mittelfeld ist dadurch zwar nicht mehr ganz so dicht besetzt in diesen Situationen, aber wenn man dies gegen einen Gegner anwendet, der praktisch jeden Angriff über Außen laufen lassen möchte, ist das Risiko dabei nicht allzu hoch.