Am morgigen Samstag empfängt der FC Barcelona am 36. Spieltag Real Sociedad. Nach der 3:0-Galavorstellung gegen Bayern München geht es nun wieder in den Liga-Alltag, den man bewältigen muss, um weiterhin vor Real Madrid zu bleiben. Barça hat neben einer beeindruckenden Heimstatistik gegen die Basken auch eine grandiose Form und befindet sich physisch und mental in Top-Verfassung. Die Ausgangssituation könnte bei den Katalanen nicht besser sein.
Wer kann sich noch an das Hinspiel erinnern? Richtig, am 4. Januar ging es im ersten Spiel des neuen Jahres für den FC Barcelona nach San Sebastían. Das Ergebnis ist bekannt: Mit einer trostlosen Vorstellung musste man sich mit 0:1 geschlagen geben. Die Folgen waren heftige Diskussionen um Luis Enrique und Lionel Messi und der später folgende Rauswurf von Sportdirektor Andoni Zubizarreta. Doch genau dieses Spiel sollte sich als Wendepunkt in der bisherigen Saison herausstellen: Von den letzten 29 Spielen hat man wettbewerbsübergreifend unfassbare 27 gewinnen können.
FC Barcelona: Mit gehörig Selbstvertrauen ins Duell gegen die Basken
3:0! So lautete der Endstand am Mittwochabend im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals FC Barcelona gegen Bayern München. Mit einer grandiosen Vorstellung schaffte man es, sich für das Rückspiel am Dienstag eine komfortable Ausgangsposition zu erarbeiten. Vor allem ein Spieler drückte dem Spiel seinen Stempel auf: Lionel Messi. Die Lobeshymnen auf den Superstar aus Argentinien suchen ihresgleichen. Gegen Real Sociedad wird Messi wieder versuchen, einen weiteren Teil auf dem Weg zur Meisterschaft beizutragen. Weiterhin liegen nur zwei Punkte zwischen den Katalanen und Real Madrid, die an diesem Wochenende Valencia empfangen. Ein Ausrutscher könnte also schwerwiegende Folgen haben. Schwer zu hoffen ist, dass dieses Spiel nicht das letzte in dieser Liga-Saison sein wird, nachdem ein Streik vor den letzten zwei Spieltagen angekündigt wurde.
Nach dem intensiven Spiel gegen die Bayern und dem kommenden Rückspiel wird Luis Enrique wohl ein paar Kräfte schonen. Da es in dieser Phase der Saison um jeden Punkt geht, kann man aber davon ausgehen, dass der Coach der Katalanen keine großen Umstellungen vornehmen wird. Im Bereich des Wahrscheinlichen gelten die Einsätze von Xavi und Rafinha, die Andrés Iniesta und Ivan Rakitić ersetzen könnten. In der Verteidigung ist es schwer zu sagen, ob Enrique rotieren wird. Marc Bartra könnte für eine Verschnaufpause für einen der zwei Innenverteidiger sorgen. Ein Einsatz von Thomas Vermaelen, der gegen die Bayern erstmals im Kader stand, scheint jedoch etwas unrealistisch zu sein. Gesetzt sein werden Claudio Bravo, der seit dem 2:2 in Sevilla am 11. April kein Gegentor mehr erhalten hat und seine Serie gegen seinen Ex-Klub fortsetzen will, sowie das Trio Infernale: Luis Suárez, Neymar und Lionel Messi wollen und brauchen anscheinend keine Schonung. Ein mit Sicherheit hoch motivierter Pedro Rodríguez stünde aber jederzeit auf Abruf bereit.
Real Sociedad: Sicherer Platz im Mittelfeld
Für die Basken aus San Sebastían lief die Saison nicht so wie gewünscht: In La Liga liegt das Team von David Moyes nur auf dem 11. Platz – zu wenig für die eigenen Ansprüche. Der Abgang der Torgarantie der letzten Saison, Antoine Griezmann, hat große Lücken hinterlassen, die man nicht schließen konnte. Etwas ganz Besonderes gelang der Mannschaft aber trotzdem: Sowohl gegen den FC Barcelona als auch gegen Real Madrid und Atlético Madrid ging man im eigenen Stadion als Sieger hervor. Das sollte für die Katalanen Warnung genug sein.
Während man im heimischen Anoeta also genügend Punkte einfährt, leidet man aber an einer akuten Auswärtsschwäche: Mit sage und schreibe einem einzigen Auswärtssieg hat man die wenigsten in der Liga. Mit 11 Punkten hat man genauso viele geholt wie das Schlusslicht Córdoba und nur einen Punkt mehr als die schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga, Granada. Nur bescheidene 11 Tore gelangen in 17 Auswärtspartien. Auftrieb gibt die Bilanz gegen die Katalanen auch nicht: Die letzten 16 Auswärtspartien gegen die Blaugrana verlor man allesamt. Somit wird es in Barcelona eine Herkulesaufgabe für die Spieler von David Moyes. Der Schotte übernahm die Mannschaft nachdem Jagoba Arrasate nach 10 Spieltagen und Tabellenrang 19 die Koffer packen musste. Moyes schaffte es, den Klub aus der prekären Lage zu bringen, von einem Durchmarsch nach oben kann aber nicht die Rede sein.
Trotz der schwachen Saison der Basken und der Auswärtsschwäche darf man den Gegner keinesfalls unterschätzen. Nach dem blamablen Hinspiel sollte dies auch nicht mehr passieren und Messi und Co. sollten für einen souveränen Sieg und einen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft sorgen können.