Endlich: Die Länderspielpause ist vorüber und wir alle bekommen wieder unsere wöchentliche Dosis Barça. Die Akteure der Blaugrana qualifizierten sich allesamt für die Europameisterschaft in Frankreich und dürften dementsprechend das Kapitel mit den Nationalmannschaften vorerst positiv abgehakt haben. Es ist Zeit, um auf die nächsten Seiten weiter zu blättern. Der FC Barcelona empfängt heute den Rayo Vallecano de Madrid S.A.D.
FC Barcelona: Geschwächt, aber motiviert?
Beim FC Barcelona fehlen nach wie vor viele wichtige Spieler. Besonders die Ausfälle von Lionel Messi und Andrés Iniesta sind sehr schmerzhaft für den FC Barcelona. Andrés Iniesta ist an einem guten Tag in der Lage, ein Spiel im Alleingang für den FC Barcelona zu entscheiden und Lionel Messi an jedem Tag, was allerdings keine Überraschung sein dürfte. Für die Blaugrana gilt es weiterhin, diese beiden schwerwiegenden Ausfälle richtig zu kompensieren und zu versuchen, das Beste aus der derzeitigen Lage zu machen. Doch wie macht man das Beste aus einer Lage, in der kaum (beziehungsweise wenige) Alternativen vorhanden sind?
Werfen wir einen Blick auf die Mannschaft. Im Tor sollte eigentlich wieder Claudio Bravo stehen. Auch wenn der Chilene gegen den FC Sevilla nicht unbedingt eine Steigerung zu ter Stegen darstellte, gehört dieser Wettbewerb einfach ihm, denn schließlich erlaubte der Südamerikaner sich auch keinen größeren Patzer, der ihn auf die Bank verbannen könnte. Die Innenverteidigung könnte interessant aussehen. Zwar heißt die bevorzugte Auswahl meist Piqué – Mascherano. Letzterer musste aber einmal um den halben Globus reisen und könnte somit eine kurze Auszeit bekommen. Vorstellbar ist das Innenverteidiger-Duo der spanischen Nationalmannschaft: Marc Bartra – Gerard Piqué. Lassen wir uns überraschen. Auf den Außenpositionen spricht nichts gegen die Normalbesetzung von Jordi Alba und Dani Alves.
In der Offensive macht sich dann die Magerheit des Kaders bemerkbar. Im Mittelfeld kann mit Sergio Busquets hinter Ivan Rakitić und Mr. X gerechnet werden. Mr. X wird wahrscheinlich Sergi Roberto sein. Allerdings wäre die Partie auch eine Gelegenheit, um Munir mal wieder im Mittelfeld zu testen. Dass es dazu kommen wird, ist allerdings unwahrscheinlich, denn erstens ist Sergi Roberto im Moment einfach die sicherere Wahl und zweitens wird Munir als wichtiger Ersatzmann im Sturm gebraucht. Der Ausfall von Lionel Messi ist nämlich nicht nur qualitativ ein enormer Verlust, sondern macht sich auch quantitativ bemerkbar. Seit dem Verkauf von Pedro Rodríguez sind beim FC Barcelona lediglich drei erfahrene Stürmer verblieben. Namentlich Neymar Jr., Luis Suárez und Lionel Messi. Fällt einer dieser drei aus, muss sofort ein Jungspund á la Munir oder Sandro ran. Der ursprünglich für diesen Posten gedachte Rafinha kann es verletzungsbedingt leider nicht mehr richten.
Klingt nach einer Menge Probleme, gibt es denn auch etwas Gutes? Ja, durchaus. Wie sich oben schon rauslesen lässt, gelingt es dem FC Barcelona nämlich, die Ausfälle so gut es geht zu kompensieren. Außerdem gibt es einen weiteren Grund, sich zu freuen. Thomas Vermaelen ist wieder fit und verletzungsfrei – fragt sich zwar wie lange, aber denken wir vorerst gar nicht darüber nach und genießen diese Tatsache! Dennoch wurde der Belgier für das heutige Spiel noch nicht nominiert. Vermutlich, um das Rückfallrisiko zu minimieren.
In die Karten des FC Barcelona dürfte außerdem die erfolgreiche Nationalteampause spielen. Die Akteure des FC Barcelona, die in der EM-Qualifikation vertreten waren, erzielten allesamt zufriedenstellende Ergebnisse und sollten demzufolge viel Motivation mitbringen, an der es ohnehin keinen Mangel gab. Bereits gegen den FC Sevilla waren die Männer von Luis Enrique höchstmotiviert, es fehlte bloß die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Kasten des Gegners.
https://www.youtube.com/watch?v=BxHGCXYWnVk
Kader (FC Barcelona):
Bravo, Ter Stegen, Alves, Douglas, Pique, Bartra, Mascherano, Mathieu, Adriano, Alba, Busquets ,Rakitic, Gumbau, Sergi Roberto, Munir, Suarez, Sandro, Neymar
- Iniesta, Messi, Rafinha fallen verletztungsbedingt aus
- Arda Turan und Aleix Vidal dürfen erst ab dem 04.01.2016 für den FC Barcelona spielen
- Masip und Vermaelen sind nicht im Kader
Rayo Vallecano: Eine Mannschaft, die seit Paco Jémez eine Identität hat
Mit der Ankunft von Paco Jémez, dem Coach der Madrilenen, bekam Rayo Vallecano erst so wahrlich eine Identität.
Es kristallisierte sich ein eigener Spielstil bei Rayo Vallecano heraus. Während man zuvor einer von vielen kleinen Fischen im Meer da draußen war und gegen die großen Gegner meist nur mauerte, revolutionierte Paco Jémez die Spielphilosophie des spanischen Erstligisten. Statt hinten nur zu mauern und auf die Angriffe des Gegners zu warten, etablierte Paco einen Spielstil mit zwei fundamentalen Säulen – Ballbesitz und Pressing. So gelang es den Madrilenen 2013, mit 51% Ballbesitz erstmals seit 2008 mehr Ballbesitz als der FC Barcelona zu haben, was zu einem medialen Aufschrei führte. Das auf Ballbesitz ausgelegte Spiel geht voll auf und die Männer von Paco Jémez spielen äußerst ansehnlichen Fußball, mit dem man auch die großen Mannschaften in der Liga zu ärgern wusste.
https://www.youtube.com/watch?v=t1uvvCJzx3s
Rayo Vallecano hat eine sehr offensiv ausgelegte Spielweise und bedrängt den Gegner dadurch schon früh beim Spielaufbau. Bereits beim Abstoß werden die Verteidiger gedeckt, um so Fehler bei dem Gegner zu provozieren. Geprägt wird die Kombination der beiden Elemente von einem flüssigen Spielstil der Madrilenen. Die ganze Mannschaft arbeitet als Einheit zusammen und wann immer ein Spielzug durchgeführt wird, ist das gesamte Kollektiv zur Stelle, um den Fluss beizubehalten.
Dies birgt jedoch auch ein Risiko. Bei einem erfolgreichen Konter sähe es düster aus, wenn die gesamte Mannschaft gerade vorne am Pressen wäre. Deshalb muss die Defensivreihe nicht nur in Einzelsituationen mit der Lage umzugehen wissen, sondern auch als komplette Hintermannschaft funktionieren, wenn beispielsweise eine Abseitsfalle ausgeführt wird, um den Gegner auszubremsen.
Man könnte glatt denken, Rayo Vallecano sei eine Barça-Kopie, denn auch hier wird ein kurzpass- und ballbesitzorientiertes Spiel bevorzugt.
Mehr zum Spielstil der Vallecanos: Hier!
Kader (Rayo Vallecano):
Toño, J.Carlos, Álex Campos, Tito, Nacho, Rat, Zé, Llorente, Dorado, Baena, Trashorras, Jozabed, Ebert, Lass, Embarba, Bebé, J.Guerra, Manucho, Miku
- David Cobeño und Pablo Hernández fallen verletzungsbedingt aus
Der Spieltag im Überblick: