Und der nächste Gegner steht vor den Toren. Der Getafe CF klopft an und möchte in der katalanischen Hauptstadt nicht leer ausgehen. Nach dem erfolgreichen 0:2-Sieg im Derbi Barceloní ist der La-Liga-Titel wieder ein Stückchen näher gerückt. Sollte man auch die Azulones schlagen, wäre das der nächste wichtige Erfolg in Richtung Meisterschaft. Verzichten muss Luis Enrique jedoch auf Jordi Alba, der im Stadtduell vom Platz flog.
„Was für eine dumme Aktion“ hieß es wohl aus vielen Mündern, nachdem sich Jordi Alba im Derby gegen Espanyol innerhalb weniger Sekunden zwei gelbe Karten holte und somit einen Platzverweis erteilt bekam. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die zweite Gelbe auf die Frage „Warum immer ich?“ folgte. Nun klingt es eher nach einer überzogenen und willkürlichen Entscheidung, zumal Schiedsrichter Lahoz laut der ‚Cuatro‘ zu Leo Messi sinngemäß gesagt haben soll, dass ihn Proteste nerven und nervös machen. Trotz allem blieb Barça souverän und bewahrte die 0:2-Führung bis zum Schluss, muss nun aber natürlich im kommenden Spiel auf den flinken Linksverteidiger verzichten. Da am Sonntag auch Real Madrid sein Spiel gewinnen konnte und auf zwei Punkte dranbleibt, kann es heute Abend (20:00 Uhr) gegen Getafe nur ein Ziel geben: Einen Pflichtsieg!
FC Barcelona: Wie ersetzen die Blaugranas Jordi Alba?
Da Thomas Vermaelen nun vollends das ärztliche Okay bekommen hat, ist Jordi Alba der einzige Spieler, der für das Spiel nicht zur Verfügung steht. Bedenken muss man aber zusätzlich, dass nächste Woche das Hinspiel der Champions League gegen Bayern München ansteht und man nach dem anstrengenden Programm der letzten Wochen ein paar Spielern eine Pause gönnen sollte – verteilt auf das Heimspiel gegen Getafe und das Auswärtsspiel am Wochenende gegen Córdoba. Besonders im Sturm wird dies eine heikle Angelegenheit, denn an das Trio aus Messi, Suárez und Neymar kommt Pedro derzeit einfach nicht heran. Suárez und Neymar könnte man womöglich einmal pausieren lassen bzw. mindestens bei gutem Spielverlauf vorzeitig auswechseln – bei Messi sieht die Sache, wie sich jeder denken kann, noch einmal ganz anders aus.
Weniger Gedanken muss man sich im Mittelfeld machen. Iniesta, Xavi, Rakitić und Rafinha bringen allesamt ihre Leistung und können sich in die Spielzeit reinteilen. Auch Sergio Busquets hat mit dem durchaus überzeugenden Sergi Roberto und Javier Mascherano Ersatzmänner, auf die Verlass ist. Im Abwehrbund stellt sich vor allem die Frage, wie man mit dem Ausfall Jordi Albas umgehen wird. Adriano konnte zuletzt nicht wirklich überzeugen und so ist es durchaus denkbar, dass Jérémy Mathieu als Linksverteidiger aufgeboten wird. Mit Vermaelen kann man nach seiner ewig langen Verletzungspause maximal als Einwechselspieler rechnen. Zudem darf sich Marc Bartra Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz machen; wenn nicht heute, dann zumindest gegen Córdoba. Alles in allem muss man daran denken, dass Rotationen immer eine Gradwanderung sind. In den kommenden zwei Ligapartien sind Siege fest eingeplant, die Siegwahrscheinlichkeit darf durch Schonung von Leistungsträgern nicht erheblich sinken.
Nachtrag: Im Kader des FC Barcelona fehlen Jordi Alba (gesperrt), Gerard Piqué, Jordi Masip, Douglas sowie Thomas Vermaelen.
Getafe CF: Klassenerhalt in Drei-Trainer-Saison (fast) gesichert
Beim Getafe CF läuft diese Saison einiges nicht so, wie es sollte. Mit Platz 13 ist man nicht ganz dort, wo man sein sollte, strebte man doch eher die oberen Mittelfeldränge an. Zumindest hat man aber mittlerweile sieben Punkte und fünf Plätze Vorsprung auf die Abstiegsränge, so dass der Klassenerhalt kein Thema mehr sein sollte. Aus Gründen des Financial Fairplay durfte jedoch Kapitän Pedro Leon über die ersten elf Spieltage nicht mitwirken, da ansonsten die Gehälter die vorgegebenen Grenzen überstiegen hätten. Zudem ist in der laufenden Saison nun schon der dritte Trainer im Amt. Aus Geldnot heraus verkaufte der Madrider Verein im Dezember Cosmin Contra für ganze vier Millionen Euro nach China. Nachfolger Quique Sánchez Flores trat im Februar aus privaten Gründen zurück, so dass nun Pablo Franco offizieller Chefcoach ist. Immerhin muss man den ‚Azulones‘ lassen, dass sie seit ihrem erstmaligen Aufstieg vor elf Jahren durchgängig in der Primera División spielen, seitdem drei Mal an der Europa-League teilnahmen und dort 2008 das Viertelfinale erreichten. Die beste Ligaplatzierung war ein 6. Platz im Jahr 2010.
Für das heutige Spiel ist bei Getafe personell besonders die Offensive eine Problemzone. Mit Yoda, Álvaro Vázquez und Ángel Lafita fehlen gleich drei wichtige Kräfte verletzungsbedingt, die für den Angriff eine Bereicherung wären. In der Sturmspitze läuft somit alles auf Babá hinaus, der mit einem Tor in 16 Spielen sehr dürftige Statistiken hat. Zudem fehlt auch noch Rechtsverteidiger Juan Valera. Nach ihren jeweiligen Sperren zurück ist dagegen das eingespielte Innenverteidiger-Duo Alexis und Emiliano Velázquez. Man kann wohl getrost von einer sehr defensiven Grundausrichtung ausgehen – ob diese sich auszahlt, wird sich zeigen.