FC Barcelona gegen Granada – Mit Zielstrebigkeit zum verdienten Sieg

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Nach der Länderspielpause und vielen neuen Verletzten empfing der FC Barcelona den FC Granada. Trotz der vielen Ausfälle zeigten die Katalanen ein gutes Spiel, welches sie am Ende verdient mit 4-0 gewannen.

 Tata Martino setzte auf folgende Startelf:

Defensive oberste Priorität

Trotz den vielen Ausfällen bei Barça war Granada klar, dass die Katalanen immer noch über ein sehr starkes Team verfügten. Daher machten die Gäste nicht den Fehler, einfach munter nach vorne zu spielen. Sie achteten zunächst einmal auf die eigene Organisation in der Defensive und versuchten dann schnell nach vorne zu spielen.
Defensiv standen sie auch insgesamt relativ ordentlich. Am Mittelkreis in der gegnerischen Hälfte fingen sie leicht an zu pressen, standen dann aber vor allem kurz vor dem eigenen Strafraum sehr eng. Dadurch hatte Barça kurz vor dem Tor nicht mehr allzu viel Platz und kam daher auch nicht zu sehr vielen guten Chancen. Kam Barça aber mal in den Strafraum, wirkte Granada zu nervös und hektisch und machte zu viele Fehler, was man gerade bei den beiden Elfmetern gut sehen konnte. Zudem fiel auf, dass die engstehende Viererkette in der Abwehr oft sehr weit auf eine Seite verschob, meistens auf die rechte (aus Granada-Sicht). Dadurch konnte gerade Iniesta oft gute Bälle auf genau die andere Seite spielen, wo dann vornehmlich Alexis Sánchez relativ viel Platz vorfand. Jedoch gelang es Granada in diesen Szenen immer schnell zurückzukommen und den Chilenen stark zu stoppen.

Im zweiten Durchgang lief es ähnlich, Granada stand wieder prinzipiell solide, ließ aber dennoch einige Chancen zu wegen zu leichter Fehler. So wurde Neymar vor dem 3-0 nicht gestört und konnte in aller Ruhe zentral auf das Tor zulaufen, um dann dem freistehenden Sánchez die Vorlage zum Tor spielen zu können. Ähnlich war es beim 4-0 mit Sergi Roberto und Fàbregas. Hier agierte Granada zu unentschlossen und machte es Barça letztlich nicht schwer genug.

Offensivqualitäten zu selten gezeigt

Dass Granada gut nach vorne spielen kann, haben sie dieser Saison schon oft bewiesen. Nicht umsonst stehen sie auf dem achten Tabellenplatz. Jedoch zeigten sie diese Qualitäten im Camp Nou viel zu selten. Lediglich zweimal konnte Granada sich zu guten Chancen kombinieren, beide Male jedoch konnte Pinto die Schüsse parieren. Den Gästen fehlte teilweise wohl einfach der Mut, um öfter nach vorne zu spielen, aber vor allem fehlten die Präzision und die Zielstrebigkeit. Sie hatten relativ viel Ballbesitz und fanden teilweise auch viel Raum vor, nutzten beides aber zu selten. Wenn man im Camp Nou relativ häufig den Ball hat, dann muss man daraus auch mehr machen.

Barça und der Xavi-Faktor

Obwohl Xavi gegen Granada nicht spielte, ist seine Rolle dennoch erwähnenswert. Barça hatte auch ohne ihn mehr Ballbesitz und dominierte das Spiel, aber sie dominierten das Spiel anders, als dies mit Xavi der Fall ist. Barça agierte sehr zielstrebig und spielte mit viel Intensität. Es gab zwar auch immer wieder Szenen, wo man den Ball etwas länger durch die eigenen Reihen laufen ließ, aber in der Regel war es so, dass die Katalanen direkt nach vorne spielen wollten. Dadurch kam Granada öfter an den Ball und Barça hatte nicht wie gewohnt über 60% Ballbesitz, sondern nur knapp über 50%. Dennoch schafften sie es, das Spiel zu dominieren, auch ohne Ball. Sie standen defensiv sehr sicher und man hatte über 90 Minuten den Eindruck, dass Barça das Spiel im Griff hat. So hat das Spiel ohne Ball lange nicht geklappt, aber Tata Martino hat es geschafft, dass Barça nun auch ohne Ball den Gegner im Griff haben kann – das verdient höchste Anerkennung.

Mit Xavi wäre das Spiel anders gelaufen. Xavi hätte das Spiel an sich gezogen und auch öfter den Weg nach hinten gesucht, um den Ballbesitz zu wahren und erstmal auf Nummer sicher zu gehen. Er hätte das Spiel beruhigt und Granada deutlich seltener an den Ball kommen lassen. Das Spiel wäre mit ihm nach dem Xavi-Rhythmus gelaufen, was aber nicht heißt, dass es nicht auch mit ihm diese schnellen und direkten Angriffe gegeben hätte. Aber es zeigt, dass der Fußball, den Barça mit Xavi spielt, auch nur mit Xavi möglich ist. Martino hat das erkannt und verlangt von einem Fàbregas, der ein viel direkterer Spieler ist, nicht, dass er Xavis Rolle einnimmt. Jeder Spieler hat seine Freiheiten und kann erst dadurch richtig aufblühen, weil er in kein Korsett gezwängt wird. Martino richtet nicht seine Spieler nach dem Spielsystem aus, sondern das Spielsystem nach den Spielern.

Fazit

Barça war die bessere Mannschaft und ließ defensiv fast nichts anbrennen. Offensiv agierte man gut, mit viel Intensität und sehr zielstrebig. Nach dem 1-0 ließ man die Zügel kurz schleifen, um sie nach ein paar Minuten wieder anzuziehen. Im zweiten Durchgang ließ Barça es etwas ruhiger angehen, war aber dennoch die überlegene Mannschaft. Am Ende sorgten zwei weitere Tore endgültig für den verdienten Sieg über ein nicht schwaches, aber zu naiv agierendes Granada.

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