FC Barcelona gegen Granada CF: Pressing macht Gästen den Garaus

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Gegen den FC Granada fand der FC Barcelona wieder auf die Siegerstraße zurück. 6:0 hieß es am Ende auf der Anzeigetafel. Die Andalusier machten die Räume im Zentrum eng, um Ballstafetten des Gegners zu vermeiden, wurden aber vom starken Pressing der Katalanen in ihre Schranken verwiesen.

FC Granada macht das Zentrum dicht

Granada wusste, dass eine große Stärke des FC Barcelona das Kombinationsspiel ist. Nicht uneffektiv und durchaus üblich ist daher der Ansatz, den Raum, in dem die meisten Kombinationen stattfinden, zuzumachen und dieses damit zu unterbinden. In einem 4-4-2 mit zwei sowohl horizontal als auch vertikal eng stehenden Viererketten positionierte sich der Abwehrverbund nahe dem eigenen Tore. Immer wieder rückten dabei aber vereinzelt Spieler heraus, um Druck auf die Spieler Barças auszuüben. Zudem befand sich einer der beiden Stürmer meist in einer zurückgezogenen Position, um den Spielaufbau zusätzlich zu stören. Ein besonderes Augenmerk wurde auf Rakitić und Xavi gelegt, die über weite Strecken sehr mannorientiert gedeckt wurden.

Granada defensiv

Ein typisches Bild im Spiel: Granada CF wählte in diesem Spiel einen sehr defensiven Ansatz und positionierte zwei Viererketten in starker Nähe zum eigenen Tor. Auf Stürmer El-Arabi mussten die Katalanen aufpassen. Er spielte etwas tiefer als sein Sturmpartner Success und nahm Sergio Busquets häufig in Deckungsschatten, wodurch unmittelbare Seitenwechsel behindert worden sind. Folge: Die Wechsel mussten umständlich über die Innenverteidiger erfolgen.

Granada spielte eine relativ kontrollierte Kontertaktik, bei der es zwar schnell gehen sollte, aber keine Bälle unnötig nach vorn geschleudert wurden. Gerade zu Beginn wurde der FC Barcelona durch die Konter ein paar Mal ein Verlegenheit gebracht, wenn Granada dazu kam, eine Flanke in den Strafraum zu schlagen – doch ein glänzender Mathieu machte vielen Angriffen schon früh den gar aus. Auf der Gegenseite hatten die Gäste mit Messi, Neymar, Dani Alves und Co. zu kämpfen, die vor den eng stehenden Spielern nicht zurückschreckten und in dem kleinen Raum teilweise schon schnörkelhaft herumspielen konnten. Die Verteidiger hatten schlicht nicht den Überblick, um alles unter ihre Kontrolle zu bringen.

Überzahl-Pressing sorgt für Torchancen

Eine Schwäche des Granada CF war die Anfälligkeit gegenüber dem Pressing Barcelonas. Die Katalanen pressten aus einem 4-3-3 heraus, wobei Rakitić und Sergio die beiden Sechser übernahmen. Wie schon erwähnt, suchte Granada gern die spielerische Lösung mit Hilfe flacher Bälle. Die Außenverteidiger rückten dabei aber schnell nach vorn, was Barça dazu verhalf, lokale Überzahlsituationen zu schaffen. Wenn dies zum Ballgewinn führte, war anschließend jede Menge Platz da, einen sauberen Angriff bis vors Tor zu spielen.

Pressing vs Granada

Die Spielsituation vor dem ersten Tor: Rakitić presste auf Yuste und veranlasste damit bei ihm einen schweren Fehlpass vor die Füße von Neymar. Der Rest war Geschichte. Dem FC Barcelona kam in dem Spiel sehr entgegen, dass der Gegner einen spielerischen Ansatz verfolgt hat. Charakteristisch beim Herausspielen war eine sehr hohe Positionierung der Außenverteidiger, was beim Pressing seitens der Katalanen lokale Überzahlsituationen im letzten Spielfelddrittel bewirkte.

Interessant zu beobachten war, dass Barça überdurchschnittlich häufig und auch erfolgreich über die gegnerischen Spieler hohe Bälle in den Strafraum spielte, die oft ihren Mann fanden und damit eine entsprechend schnelle Umstrukturierung der Defensive Granadas kaum möglich machten. Möglich wurde dies durch die enge Staffelung der Andalusier, durch die im Gegenzug natürlich Räume völlig unbesetzt bleiben. Eine Erwähnung wert ist noch, dass Rakitić die rechte Seite im Mittelfeld übernahm und nicht Xavi, wie er es seit Ewigkeiten tut. Der Kroate hat sich auf dieser Position gut eingelebt, ließ sich ab und an zurückfallen, um noch mehr für den Spielaufbau zu tun und harmonierte zudem sehr gut mit Dani Alves auf der Außenbahn.

Alles in allem war es eine sehr gute Partie des FC Barcelona, die man aber nicht überbewerten sollte. Granada spielte, wie zu erwarten war, sehr defensiv und hatte einige gute Ansätze, war aber durch individuelle Fehler nicht in der Lage, mit den Katalanen mitzuhalten. An einem besseren Tag und vor heimischem Publikum wäre ein Erfolg der Andalusier nicht ausgeschlossen gewesen. Gegen Paris Saint Germain wartet in der Champions League nun der erste große Gradmesser für den FC Barcelona.

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