FC Barcelona gegen FC Málaga – Spielanalyse

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Am 21. Spieltag gastierte der FC Málaga beim FC Barcelona. Für die Katalanen ging es nach den Siegen der direkten Konkurrenz darum, sich die Tabellenführung zurückzuholen. Und genau dies tat Barça sehr souverän.

Tata Martino setzte auf folgende Startelf:

Einwechslungen:

61. Tello für Pedro
77. Sergi Roberto für Xavi
87. Afellay für Sánchez

Málaga defensiv überfordert

Die Gäste aus Málaga starteten im Camp Nou mit dem Vorhaben, vor allem das Zentrum dicht zu machen. Hierzu spielten sie mit einer Fünferkette im Mittelfeld, welche relativ tief stand. Zudem zog sich diese Fünferkette nicht über die komplette Breite des Spielfeldes, sondern fast nur über das Zentrum. Die Außenpositionen wurden weitestgehend vernachlässigt, was aber wohl auch so geplant war. Wahrscheinlich dachte Bernd Schuster, dass sein Team etwaige Hereingaben von außen leicht verteidigen kann, mit einer solchen Masse von eigenen Spielern im und um den eigenen Strafraum.
Insgesamt präsentierten sich die Andalusier defensiv aber sehr unkonzentriert und unstrukturiert. Es ergaben sich viele Lücken und Málaga verstand es nicht, diese zu schließen. Sie wirkten stellenweise regelrecht hilflos. Messis tiefe Rolle überraschte Málaga scheinbar, denn sie kamen mit dem Argentinier und seinen Pässen in die Spitze überhaupt nicht klar. Aber so ging es ihnen mit dem gesamten Team des FC Barcelonas. Fast jeder Katalane schaffte es, gefährliche Szenen zu kreieren, weil Málaga meistens zu weit weg vom Gegenspieler war und auch vom Kopf her zu langsam, um die Passwege zu schließen. Zudem erwies sich ihr Plan, die Außen zu vernachlässigen, als ein großer Fehler. Neben Pedro und Sánchez waren auch Alves und Alba bei Barcelona unglaublich aktiv und sorgten immer wieder für gefährliche Momente. Dies wurde ihnen aber durch Málagas Zentrum-Fixiertheit auch sehr leicht gemacht.
Dass Málaga erst in der 40. Minute in Rückstand geriet lag folglich nicht an ihrer guten Defensivarbeit, sondern vielmehr an Barças schlechter Chancenauswertung und dem mangelnden Zuendespielen einiger Angriffe. Zugegeben, oft scheiterte Barça auch, weil ein Málaga-Spieler am Ende noch irgendwie im Weg stand, aber das hat einfach etwas mit dagegenhalten zu tun und nicht mit strukturierter Abwehrarbeit, denn jene war bei Málaga an diesem Abend nicht zu erkennen.

Defensive kastriert Offensive

Durch die mangelnde Defensivarbeit stand Málaga praktisch das ganze Spiel unter großem Druck und konnte nur selten zu Entlastungsangriffen ansetzen. Diese wurden aber in der Regel auch schon früh von Barcelona unterbrochen, weshalb Málaga nur zu sehr wenigen Chancen kam. In der ersten Halbzeit kamen sie nur durch zwei Standardsituationen zu Möglichkeiten, wobei beide Freistöße eigentlich zu Unrecht gegeben wurden.
Im zweiten Durchgang kam Málaga relativ schnell zu einer sehr guten Chance. Barça schaffte es nicht, die Hereingabe zu verhindern, und in der Mitte lässt sich Mascherano zu leicht abdrängen, wodurch Málaga fast zum Ausgleich kam. Am Ende war aber Jordi Alba gleich zweimal entscheidend dazwischen. Die nächste gute Möglichkeit scheint eher ein Zufallsprodukt gewesen zu sein. Duda wollte vermutlich flanken, der Ball flog aber letztlich direkt auf das Tor von Víctor Valdés, der aber souverän parierte. Kurz vor Schluss kombinierte sich Málaga noch einmal in Barcelonas Strafraum, aber wieder störte Alba entscheidend.

Auffällig bei Málagas Offensivbemühungen war, dass sie vor allem über die Außen angreifen wollten. Das führte aber dazu, dass meist nur ein Spieler wirklich angriff, schließlich standen die meisten Spieler der Andalusier im Zentrum. Man hoffte also, dass ein Spieler über außen durchkommt und dann eine gute Hereingabe ins Zentrum spielt, wo einige Abnehmer warten sollten. Dies gelang den Gästen aber nur einmal, was nicht wirklich überraschend war, da diese Taktik sehr leicht zu durchschauen und auch zu verteidigen ist.

Messi im Mittelfeld

Der FC Barcelona war von Anfang an die klar spielbestimmende Mannschaft. Die Katalanen starteten einen Angriff nach dem anderen und es war verblüffend, dass sie erst in der 40. Minute in Führung gingen. Schon davor hatten sie einige Chancen und scheiterten vor allem an sich selbst. Sie zeigten teilweise sehr guten Fußball, agierten variabel und zielstrebig. Besonders interessant war aber vor allem Lionel Messis Rolle. Der Argentinier agierte nämlich nicht als ‘Falsche Neun’, sondern vielmehr als Mittelfeldspieler. Dafür war Cesc Fàbregas sehr oft weiter vorne postiert und übernahm häufig die vakante Position. Dies führte dazu, dass Messi viel mehr Platz als gewohnt hatte, da er sich vor den beiden engen Defensivketten Málagas befand. Aus der Tiefe heraus bestimmte er zusammen mit Busquets und Xavi den Spielrhythmus und spielte einige fantastische Pässe, zwei davon führten auch zu den letzten beiden Toren. Durch Fàbregas’ hohe Positionierung wurden zudem die Gegenspieler  in der Spitze (aus Barças Sicht) beschäftigt und gebunden, was wiederum den anderen Spielern mehr Platz verschaffte.
Tata Martino scheint das Spiel seiner Mannschaft weiterentwickeln zu wollen und Messi noch variabler werden zu lassen. Natürlich spielt er auch weiterhin als ‘Falsche Neun’, aber eben nicht mehr das ganze Spiel über. Er lässt sich nun noch weiter zurückfallen als sonst und dies auch öfter und länger. Dadurch entzieht er sich den Gegenspielern und ist in der Lage, noch öfter seine Pässe in die Spitze zu spielen, was wohl weltweit kein Spieler besser beherrscht als er. Natürlich machte es Málaga Barcelona insgesamt leicht, natürlich war es einfach für Barças Offensivspieler, Läufe in die Spitze zu starten, so dass Messi sie bedienen konnte; aber das heißt nicht, dass dies nicht auch gegen tiefstehende Gegner funktionieren kann. Im Idealfall kauft sich Barça im Sommer einen echten Mittelstürmer, der zudem auch auf dem Flügel spielen kann, denn dann wird diese Taktik noch besser funktionieren. Fàbregas kann diese Rolle auch ausfüllen, Sánchez ebenso, aber ein echter Mittelstürmer könnte mit einem Messi hinter sich für noch mehr Gefahr sorgen, und das würde dem ganzen Team zu Gute kommen.

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