Bildquelle: fcbarcelona.com
Die Generalprobe vor dem Rückspiel gegen den AC Mailand in der Champions League ist dem FC Barcelona geglückt. Mit 2-0 konnte man sich zu Hause gegen den Tabellenletzten durchsetzen, auch ohne einige geschonte Stammkräfte.
Jordi Roura setzte auf folgende Elf:
Einwechslungen
60. Messi für Villa
66. Iniesta für Thiago
74. Busquets für Fàbregas
Taktik und Spielweise von Depor
Das Tabellenschlusslicht setzte auf eine Art 4-2-3-1 System, welches sehr defensiv ausgerichtet war. So befanden sich in der Regel bis auf einen Stürmer alle Spieler in der eigenen Hälfte, um Defensivarbeit zu verrichten. Bei Ballgewinn gingen dann neben diesem Stürmer noch drei Mittelfeldspieler mit nach vorne, um Anspielstationen zu bieten und den Defensivspielern von Barcelona auch etwas entgegensetzen zu können. Dies klappte jedoch in keiner Weise. Deportivo kam zu keinem einzigen Torschuss, was zum einen an der guten Defensivarbeit der Gastgeber lag und zum anderen an der offensiven Planlosigkeit der Gäste. Man verlor bei Kontern immer sehr schnell den Ball und konnte sich nicht einmal in den Strafraum kombinieren. Selbst mit hohen Bällen gab es kein Durchkommen. Die Gäste waren offensiv insgesamt einfach komplett wirkungslos.
Defensiv wollte Deportivo kompakt stehen und durch ein Pressing, ca. ab der Mittellinie, Barça auch schon im entscheidenden Teil des Spielaufbaus stören. Dabei stand die Abwehr zunächst relativ hoch, wurde aber während der Angriffe von Barcelona immer wieder nach ganz hinten rein gedrängt. In den Phasen, wo die Abwehr noch hoch stand, gelang es den Katalanen das ein oder andere Mal gute lange Bälle nach vorne zu spielen, welche die Defensive von La Coruña des Öfteren entblößen konnten.
Das Pressing der Gäste zeigte insgesamt relativ wenig Wirkung. Zwar verlor Barcelona den Ball auch einige Male, jedoch bekamen sie ihn so schnell wieder zurück, dass sie gleich wieder angreifen konnten. Wirklich gestört hat die Gastgeber das Pressing von Depor nicht und diesen hat es logischerweise auch kaum etwas gebracht. Deportivo konnte natürlich einige Zweikämpfe für sich entscheiden, gefährliche Situationen entschärfen, Barcelona-Spieler mal ins Abseits stellen, aber sattelfest wirkte diese Defensivleistung nicht.
Barcelona kam zu einigen guten Chancen, vor allem in der ersten Halbzeit. Dass es zur Pause nur 1-0 stand, lag keinesfalls an einer ordentlichen Defensivarbeit von Depor, sondern einfach an der fehlenden Kaltschnäuzigkeit von Barça und deren Fehlern im Aufbauspiel. Die Gäste offenbarten große Lücken in der eigenen Defensive und ließen sehr oft die Spieler von Barcelona frei stehen, so auch bei den beiden Gegentreffern. Auch waren die Lücken in den eigenen Ketten dauernd zu groß, sodass sich dadurch immer wieder, zumindest im Ansatz, gute Möglichkeiten ergaben. Deportivo fand einfach während der gesamten 90 Minuten nie zu einer kompakten und sicheren Defensivarbeit und hatte Glück, dass die Katalanen in der zweiten Halbzeit kaum noch nach vorne spielten, da ansonsten auch ein deutlich höheres Ergebnis möglich gewesen wäre.
Taktik und Spielweise von Barcelona
Barcelona rotierte kräftig, weil man am Dienstag in der Champions League gegen den AC Milan um das Weiterkommen spielen wird. Dennoch zeigten die Katalanen insgesamt eine durchaus souveräne Leistung. Defensiv ließ man rein gar nichts zu, wohlgemerkt gegen extrem harmlose Gäste. Barça schaffte es, Depor immer wieder sehr schnell den Ball abzunehmen, wodurch dieser kaum einmal in Richtung Strafraum von Pinto kam. War das der Fall, so waren Song, Alves, Adriano, Mascherano und vor allem Puyol zur Stelle. Der Kapitän gab alles und schmiss sich in jeden Zweikampf hinein, als wäre es ein Champions League-Finale. Er gewann diese auch und brachte zudem alle seine Pässe zum Mitspieler – eine herausragende Leistung vom Kapitän!
Offensiv waren die Katalanen vor allem im ersten Durchgang sehr gut. Es herrschte sehr viel Bewegung und Barça schaffte es, sich einige gute Chancen herauszuspielen, welche man aber zum Großteil vergab. Alves und Adriano waren gewohnt offensiv, wobei Letzterer bemerkenswert oft ins Zentrum zog und eine Art weiteren Mittelfeldspieler gab, sodass Barcelona seine Überzahl im Mittelfeld zu eigentlich jedem Zeitpunkt wahren konnte. Sehr präsent war auch Thiago, der das Spiel an sich riss und insgesamt sehr ruhig und souverän spielte, wenngleich er nicht fehlerlos agierte.
Tello war meist unauffällig, schaffte es aber auch, immer wieder gefährliche Situationen über Außen einzuleiten, welche jedoch zu keinem Tor führten. Fàbregas war bemüht und versuchte oft den Lochpass zu spielen, dies gelang ihm allerdings kaum einmal. Villa als Mittelstürmer hing etwas in der Luft, war aber ebenfalls sehr bemüht und durchaus aktiv, jedoch insgesamt glücklos. Eine sehr gute Chance hatte er, nachdem Tello eine große Lücke in der Abwehr von Depor mit einem Lochpass ausnutzen konnte, Villa aber alleine vor Aranzubia an eben diesem scheiterte.
Sehr stark agierte Alexis Sànchez, welcher die Bälle sehr gut hielt, verteilen konnte und mit sehr viel Dynamik und Schwung spielte. Man merkte ihm an, dass er wieder mehr Selbstvertrauen hatte und letztlich war er der entscheidende Mann in diesem Spiel. Er erzielte das wichtige 1-0 selbst per Kopf, nach einer perfekten Flanke von Dani Alves, und bereitete das 2-0 von Messi mustergültig vor.
Gegen Ende kam noch Sergio Busquets, der dabei helfen sollte das Ergebnis zu halten, was auch gelang. Barcelona gewinnt insgesamt verdient gegen einen sehr harmlosen Gegner mit 2-0, ohne wirklich zu glänzen und sich zu verausgaben. Zudem war es nun zum ersten Mal seit 13 Spielen wieder soweit, dass man zu null spielen konnte.
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