Im letzten Spiel des Jahres empfing der FC Barcelona im heimischen Camp Nou den Córdoba CF. Ohne wirklich zu glänzen, gewannen die Katalanen souverän mit 5-0 gegen überforderte Gäste.
Córdoba lässt Grundlegendes vermissen
Auch wenn es lange nur 0-1 stand, war es insgesamt eine ziemlich schwache Vorstellung der andalusischen Gäste. Sie standen tief, bekamen aber kaum Zugriff auf ihre Gegenspieler. Dass Barcelona sich nicht allzu viele Chancen herausspielen konnte, lag vor allem an der mangelnden Präzision der Katalanen und an der physischen Überlegenheit der Gäste, gerade in der Luft. Im Mittelfeld hatte Barça jedoch viel zu viel Platz und hätten die Katalanen mit etwas mehr Dynamik und Spielfreude agiert, wäre es sicherlich sehr bitter für Córdoba geworden. Den Gästen fehlte es einfach an Intensität, was womöglich auch an dem frühen Gegentor lag. Wenn man im Camp Nou nach zwei Minuten schon hinten liegt, ist dies sehr demotivierend. Gerade gegen einen Gegner wie Barça erhofft man sich, möglichst lange ohne Gegentor zu bleiben; mit fortlaufender Spieldauer ohne Tor wird der Favorit in der Regel nervös und hektischer in seinen Aktionen. Irgendwann wird er dann auch offensiver werden, was dem Außenseiter größere Kontermöglichkeiten offenbart.
Aber dieses hinter dem Ansatz von Córdoba steckende Kalkül war schon nach zwei Minuten hinfällig, weil Córdoba einfach nicht wach und griffig genug war. Ivan Rakitić konnte unbedrängt den Ball in den Strafraum spielen, Pedro konnte ihn ohne Not annehmen und zur Führung treffen. Alleine Rakitićs Zuspiel hätte niemals ankommen dürfen. Dass man zudem noch zwei Tore nach Standards kassierte, ist ein starker Hinweis darauf, wie viel bei Córdoba schief lief.
Auch offensiv blieben die Gäste aus Andalusien vieles schuldig. Lediglich im ersten Durchgang kamen sie dreimal nach vorne, wurden aber nie wirklich zwingend. Zwei Mal scheiterten sie am Außennetz und einmal mit einem Distanzschuss an Claudio Bravo.
Barça gibt sich als gutes Pferd
„Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss” – dieses Sprichwort trifft ziemlich genau auf Barças Leistung gegen Córdoba zu. Die Katalanen spielten souverän, aber ohne zu glänzen. Defensiv stand man sehr sicher und im Mittelfeld kontrollierte man ohne Probleme das Spiel. Die Außenverteidiger marschierten immer wieder nach vorne, dennoch fehlte der letzte Zug zum Tor, wodurch man sich nur wenig klare Torchancen erspielen konnte. Im zweiten Durchgang lief es dann nach dem 2-0 etwas besser, auch weil die Gäste immer mehr nachließen. Schlussendlich gewann Barcelona deutlich und verdient; und musste bei Weitem nicht alles aufbieten.
Es fiel auf, dass Ivan Rakitić mehr Freiheiten im Spiel nach vorne hatte, weil er nicht für den Außenverteidiger auf seiner Seite, in diesem Fall Montoya, absichern musste. Gerade jener Montoya zeigte erneut eine gute Leistung und wer weiß, vielleicht darf er in Zukunft regelmäßiger spielen. Luis Enrique jedenfalls scheint insgeheim zu hoffen, dass der junge Spanier bleibt, ansonsten ergäbe sein zweiter Einsatz in Folge keinen Sinn.
Der FC Barcelona präsentierte sich zuletzt überwiegend auf einem ordentlichen Level, es gibt aber weiterhin einige Dinge, die man verbessern und an denen man arbeiten muss. Luis Enrique kennt das Team mittlerweile besser, und auch das Team konnte sich an seinen neuen Trainer gewöhnen. Im neuen Jahr wird es darauf ankommen, sich stetig zu verbessern und dafür Sorge zu tragen, möglichst lange in allen Wettbewerben mitzumischen.