Bildquelle: fcbarcelona.com
Angeführt von einem mehr als treffsicheren Lionel Messi konnte sich der FC Barcelona gegen CA Osasuna deutlich mit 5-1 durchsetzen und dabei sogar einige Spieler für den anstehenden Copa-Clásico schonen.
Jordi Roura rotierte ein wenig und schickte folgende Mannschaft ins Spiel:
Einwechslungen
60. Sánchez für Pedro
65. Fàbregas für Xavi
73. Song für Busquets
Taktik und Spielweise von Osasuna
Zu beurteilen, wie Osasuna spielen wollte und wie ihnen die Umsetzung ihres Vorhabens gelang, ist nur sehr schwer möglich. Das liegt daran, dass die Basken schon nach 26 Minuten nur noch zu zehnt auf dem Platz waren und sich von da an praktisch nur noch um Schadensbegrenzung bemüht haben. Zu Beginn agierten sie in einer Art 4-4-1-1 System, in welchem sich vor dem eigenen Strafraum zwei Viererketten relativ dicht beieinander befanden. Teilweise sah es auch so aus, dass vor den vier Abwehrspielern erst ein Sechser agierte und vor jenem dann die drei anderen Mittelfeldspieler. Dadurch wollte man den Raum im Zentrum verengen und somit Barcelona dort schwächen, wo es ihnen am meisten weh tut. Zudem wollte Osasuna so auch Messi – so weit es eben bei einem Messi geht – aus dem Spiel nehmen, indem man eben den Raum vor dem eigenen Strafraum dicht besetzte und dadurch verhindern wollte, dass er freie Zwischenräume vorfindet.
Das alles gelang den Gästen in der ersten knappen halben Stunde teilweise ganz ordentlich, teils aber auch gar nicht. Trotz des dicht besetzten Zentrums konnte Barcelona sich dort immer wieder viel Platz verschaffen und zu der ein oder anderen Chance kommen. Aber gerade in den ersten Minuten machte Osasuna seine Sache wirklich gut, auch weil Barça noch zu fahrig und fehlerhaft agierte. Zweimal passten die Basken aber nicht auf und beide Male wurde es gefährlich. Zunächst ließ man den in die Spitze startenden Thiago zwischen den beiden Innenverteidigern einen langen Ball von Puyol annehmen und verarbeiten, welchen er aber nicht im Tor unterbringen konnte. Und kurze Zeit darauf war man ungeordnet, als Messi das 1-0 erzielte. Messi versuchte einen Steilpass auf Villa zu spielen, der Ball geriet aber zu lang, sodass Torhüter Fernandez vor Villa an den Ball kam und ihn weit wegschlagen wollte. Das missglückte ihm jedoch komplett und der Ball kam flach und stramm zu Xavi. Dieser setzte sich gegen einen Gegenspieler durch und spielte den Ball durch die ungeordnete Abwehr auf Messi, der Fernandez umkurvte und die Führung besorgte. Hier sah man gut, dass Osasuna nicht genau wusste, wie sie in solch einer unvorhersehbaren Situation reagieren sollten und zu hektisch agierte, was letztlich dazu führte, dass eine große Lücke entstand, durch welche der Ball zu Messi kam.
Nach 26 Minuten marschierte dann Adriano nach vorne und wurde nicht angegriffen, weshalb er genug Zeit und Raum hatte um einzuziehen und sich in Schussposition zu bringen. Sein Schuss wurde mit der Hand abgefälscht, was einen Elfmeter und eine gelb-rote Karte zur Folge hatte. Arribas bekam beide gelbe Karten für Handspiele, wobei man dieses sicherlich pfeifen kann – vor allem wenn man bedenkt, dass die Schiedsrichter in Spanien dazu aufgefordert wurden, jegliche Handspiele zu ahnden. Dies wird allerdings nicht konsequent durchgeführt, was immer wieder zu großen Diskussionen führt. Arribas für diese beiden Handspiele vom Platz zu stellen ist sicherlich von den Regeln her korrekt, aber bei seinem zweiten Handspiel sieht man deutlich, dass er mit dem Kopf an den Ball gehen will und der Ball ihm nur unglücklich an die Hand springt. Den Elfmeter muss es freilich dennoch geben, aber die gelb-rote Karte hätte der Schiedsrichter sich auch verkneifen können; wobei er, wie gesagt, nur die Regeln befolgte. Aber hier hätte durchaus auch das oft geforderte Fingerspitzengefühl Anwendung finden können.
Nach diesem Platzverweis und dem damit einhergehenden Rückstand nach Messis Elfmeter lief es für die Gastgeber immer besser, während Osasuna keinen Zugriff mehr auf das Spiel bekam. Daher waren sie eigentlich nur noch auf Schadensbegrenzung aus. Sie standen tief und versuchten Barcelona vor dem eigenen Strafraum den Ball abzunehmen und gleichzeitig die Stürmer und auch die anderen aufgerückten Spieler so zu decken, dass sie nicht in gefährliche Positionen kommen konnten, viel mehr versuchten sie nicht. Dies gelang ihnen jedoch nicht gut. Barcelona kam noch zu einigen Chancen und dass es “nur” zu weiteren drei Toren reichte, ist am Ende des Tages noch eine der besten Nachrichten für Osasuna.
Offensiv versuchten die Basken in der Anfangsphase nach Balleroberungen schnell nach vorne zu spielen, aber es fehlte die Präzision, weshalb sie nur einmal gefährlich wurden, wenn man von ein bis zwei halbgefährlichen Standardsituationen absieht. Nach einem Einwurf können Thiago und Villa die flache Hereingabe nicht verhindern, welche dann von Loe unhaltbar im Tor von Victor Valdés versenkt wurde. Letztlich also schon irgendwo ein sehr effektives Offensivspiel von Osasuna, wenngleich insgesamt schwach, sowohl von der Qualität her als auch von der Quantität ihrer Chancen bzw. Angriffe.
Taktik und Spielweise von Barcelona
Barcelona war von Beginn an bemüht für klare Verhältnisse zu sorgen und wollte ein schnelles Tor erzielen. Allerdings agierte man zu Beginn zu fehlerhaft, vor allem Adriano, Thiago und auch Busquets zeichneten sich durch ungewohnte Fehler aus, welche dem Spiel der Katalanen nicht gut taten. Nach dem 1-0 wurde Barça aber immer stärker und dominierte die Partie mit zunehmender Spieldauer nach Belieben. Trotz aller Ballstafetten suchte Barcelona bis zum Ende hin immer wieder den Weg zum Tor, mehr als fünf Tore waren ihnen aber nicht vergönnt.
Die Gastgeber spielten gegen Osasuna oft mit angeschnittenen hohen oder halbhohen Bällen auf die Außen oder ins äußere Zentrum, was dadurch ermöglicht wurde, dass die Defensive von Osasuna sich oft stark in Richtung Ball orientierte und daher eine Seite öfters relativ frei war. Kam der Ball an, war dies für die Gäste sehr schwer zu verteidigen, auch weil sie es zu unorganisiert taten; während Barcelona immer wieder überfallartig nach vorne marschierte und somit viele mögliche Abnehmer für die Bälle in oder an den Strafraum da waren, mit denen die baskische Defensive meist nicht fertig wurde.
Defensiv agierte Barcelona bis auf die vorhin genannte Ausnahme beim Gegentreffer sehr solide und ließ nichts mehr zu. Lediglich bei einem Eckball – relativ früh im Spiel – wurde Osasuna halbwegs gefährlich. Valdés will den Ball festhalten, dieser rutscht ihm aber aus der Hand und kommt zu einem Gegenspieler, dessen Schuss aber geblockt wird. Ansonsten machte jeder Defensivspieler von Barça einen insgesamt guten Job und auch David Villa sollte hier erwähnt werden. Er half immer wieder hinten mit aus und gewann einige Bälle zurück. Hinzu kam seine klasse Leistung in der Offensive, welche er aber nicht mit einem Tor krönen konnte.