Nachdem der FC Barcelona den Einzug ins Champions League-Achtelfinale als Tabellenführer klargemacht hatte, musste man gegen den FC Villarreal antreten. Dabei ging es für die Blaugrana darum, mit einem Sieg auf Spitzenreiter Sevilla Druck auszuüben. Unterm Strich stand nach 90 Minuten eine souveräne Partie, wobei die Gastgeber in der zweiten Halbzeit den Zug zum Tor vermissen ließen.
Nummer 9
Luis Suárez fehlt dem FC Barcelona momentan und dadurch geht dem Spiel der Blaugrana natürlich dessen ständige Präsenz im Strafraum ab. Lionel Messi agierte zwar nominell als Mittelstürmer, doch der Argentinier lässt sich oft fallen und weicht auch mal auf die Flügel aus, wodurch die Mittelstürmer-Position unbesetzt ist. Ernesto Valverde versuchte dies durch Arturo Vidal zu kompensieren. Im eigenen Ballbesitz rückte der Chilene oftmals direkt ganz nach vorne auf und versuchte so die Innenverteidiger zu binden und sich als Abnehmer für Hereingaben in den Strafraum anzubieten. Ins Aufbauspiel war er phasenweise gar nicht involviert, weil er eben den direkten Weg nach vorne suchte. Dadurch ging den Gastgebern aber natürlich teilweise ein Mittelfeldspieler und dadurch eine Anspielstation im Zentrum ab. Bei gegnerischem Ballbesitz schaffte es Vidal allerdings sehr gut, immer wieder schnell nach hinten zu kommen und den Gegner zu stören. Er zeigte dabei große Laufbereitschaft und Motivation.
In der zweiten Halbzeit wurde er gegen Carles Aleñá ausgetauscht, der etwas tiefer spielte und somit für mehr spielerische Qualität im Zentrum suchte. Dennoch hatte auch er die Aufgabe, immer wieder mit nach vorne zu gehen. Genauso entstand dann auch das 2-0: Aleñá machte einen typischen Mittelstürmer-Lauf und wurde wunderbar von Messi in Szene gesetzt, der eben genau diese Läufe seiner Mitspieler braucht, um aus der Tiefe heraus dann solche Pässe spielen zu können. Aleñás schöner Lupfer war dann die Krönung dieser Aktion.
Zu null
Man mag es kaum glauben, doch Marc-André ter Stegen spielte tatsächlich mal wieder zu null. Dabei hatte der Schlussmann dank seiner Vorderleute praktisch nichts zu tun. Die katalanische Defensivbewegung funktionierte insgesamt wirklich gut. Man presste gut und wenn man mal nicht schnell genug aus einer tiefen Stellung herausrücken konnte, stand die letzte Linie so kompakt, dass Villarreal keine Gefahr erzeugen konnte. Lediglich einmal im ersten Durchgang wurde es gefährlich, als Lenglet zu unentschlossen in den Zweikampf ging und dann fälschlicherweise dachte, ter Stegen würde den Ball abfangen. Der Pfosten rettete für den Franzosen, der ansonsten ein souveränes Spiel an der Seite vom extrem starken Gerard Piqué machte. Der Abwehrchef erzielte nicht nur das wichtige 1-0, sondern war auch defensiv jederzeit voll auf der Höhe und war mit ein Garant dafür, dass man endlich wieder zu null spielen konnte.
Ousmane Dembélé
Der von den Medien als Sorgenkind hochstilisierte Franzose war mit PIqué zusammen der beste Mann auf dem Platz. Offensiv ging fast alles Gefährliche von ihm aus. Er sprühte vor Spielfreude, forderte immer wieder den Ball und zeigte sich sehr dribbelstark, als auch mehrmals in der Lage seine Gegenspieler einfach zu überlaufen. Er war es auch, der das 1-0 vorbereitete. Gleichzeitig war es bei ihm ganz oft so, dass seine erste Ballaktion wunderbar war und er sich damit viel Platz verschaffte, sein finaler Ball dann aber zu ungenau kam. Es gab einige Szenen, wo mehr drin war, er aber zu hektisch und/oder ungenau agierte. Genauso spielte er 1-2 schlampige Bälle ins Zentrum, die zu gefährlichen Kontern hätten führen können. Insgesamt ist es aber so, dass seine guten Aktionen klar überwiegen, daher sollte man ihm einfach kontinuierlich Spiele geben, sodass er noch mehr Sicherheit in sein Spiel bekommt und eine noch größere Waffe werden kann. Legt der junge Franzose eine Spielfreude an den Tag wie gegen Villarreal, ist er für jeden Gegner nur sehr schwer zu stoppen. An seinem Endprodukt muss er noch arbeiten und das geht am besten dadurch, dass er spielt und spielt und spielt.