Die Länderspielpause ist vorbei und das runde Spielgerät rollt nun endlich wieder in Spaniens höchster Spielklasse. Mit von der Partie ist selbstverständlich auch der FC Barcelona, der dieses Mal gegen einen harten Brocken, namentlich den FC Sevilla, antreten muss. Für diese äußerst schwierige Aufgabe kann Enrique neben seinen Abwehrriesen Jérémy Mathieu auch wieder auf Rafinha Alcántara zurückgreifen.
Das Barça-Lazarett lichtet sich
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Zwei Wochen hatte Luis Enrique Zeit, um sich den Problemzonen bei den Katalanen zu widmen. Die Neuerungen, sollte der Trainer sie tatsächlich im Angebot haben, werden gleich am Anfang vor eine harte Probe gestellt. Gegen den FC Sevilla geht es für die Blaugrana darum, die zweite Tabellenposition in La Liga zu behaupten sowie Druck auf den jetzigen Leader Real Madrid auszuüben. Luis Enrique wird demnach seine beste Garde aufbieten müssen, um diese Hürde erfolgreich nehmen zu können.
Jérémy Mathieu hat sich in seiner Anfangszeit bei den Katalanen als ein stets sicherer Rückhalt bewiesen. Umso schmerzhafter war darauf folgend der Ausfall des Franzosen nach dem Spiel gegen Celta Vigo aufgrund einer Fersen-Verletzung am rechten Fuß. Am gestrigen Freitag bekam der 30-Jährige nun aber das medizinische Grüne Licht des katalanischen Ärzteteams und steht Enrique somit für das Spiel gegen Sevilla als Option zur Verfügung. Sein Kollege Thomas Vermaelen verbleibt weiterhin ein Mysterium. Der Belgier ist bereits seit mehr als vier Monaten beim Klub angestellt, wurde allerdings noch nicht einmal von Enrique in den Kader nominiert. Es bleibt also weiterhin spannend, wann der 29-Jährige sein Debüt im Dress der Blauroten feiern darf.
Auch Rafinha Alcántara musste für eine gewisse Zeit pausieren, glücklicherweise jedoch nicht so lang wie Mannschaftskollege Mathieu. Der Katalane zog sich während der Länderspielpause eine Muskelzerrung im rechten Bein zu und reiste aus seiner Nationalmannschaft wieder nach Barcelona ab. Nach einigen Tagen individuellen Trainings bekam der 21-Jährige auch das medizinische OK und könnte ohne weitere Probleme gegen den Tabellenfünften antreten. Ein Einsatz seines Pendants Andrés Iniesta steht hingegen immer noch in den Sternen. Das Mittelfeldgenie der Katalanen absolvierte in den letzten Tagen regelmäßig das Mannschaftstraining und schien fit zu sein. Allerdings fehlt vonseiten des Ärzteteams immer noch die Freigabe für einen potenziellen Einsatz des 30-Jährigen. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass der Spanier nicht Bestandteil des Kaders ist.
Barçawelt tippt auf folgende Aufstellung:
Bravo – Alves, Piqué, Mathieu, Alba – Xavi, Busquets, Rakitić – Suárez, Messi, Neymar
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Der Kader im Überblick: ter Stegen, Bravo, Piqué, Rakitic, Sergio, Xavi, Pedro, Suárez, Messi, Neymar, Rafinha, Bartra, Alba, Sergi Roberto, Adriano, Alves, Mathieu, Munir
Wiedersehen mit alten Bekannten
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Die letzte Saison verlief für den Klub aus Südspanien äußerst erfolgreich. Mit dem Gewinn der Europa League feierte man erstmals seit vier Jahren wieder einen Titel; es war zudem der erste internationale Titel seit 7 Jahren. Doch dieses Jahr scheint der Klub aus Sevilla deutlich höhere Ziele anzupeilen. Mit vier Siegen aus fünf Spielen startete man hervorragend in diese neue La-Liga-Spielzeit und mischte bei den Großen des spanischen Spitzenfußballs kräftig mit. In den letzten sechs Spielen jedoch schien die Mannschaft rund um Trainer Unai Emry etwas ins Stocken zu geraten. Man gewann lediglich drei Spiele und verlor zu allem Überfluss noch zwei Partien. Und die Bilanz gegen die Blaugrana sieht auch nicht viel besser aus. Seit nunmehr 14 Liga-Begegnungen konnte man keine drei Punkte mehr gegen die Katalanen erreichen; zuletzt gab es sogar fünf Siege in Folge für Messi und Co. zu verzeichnen. Die talentierte Truppe aus Sevilla ist deshalb gleich einen Tick mehr motiviert, um diesen negativen Trend zu beseitigen.
Für einen Spieler im Reihen der Katalanen stellt diese Partie eine ganz besondere dar. Ivan Rakitić war letzte Saison Dreh- und Angelpunkt der erfolgreichen Spielzeit mit den Andalusiern. Mit fantastischem Vertikal- sowie temporeichem Passspiel wusste der Kroate im Dress seines früheren Arbeitgebers zu überzeugen. Nun muss der 26-Jährige diese Fähigkeiten erstmals gegen seinen Ex-Klub unter Beweis stellen und alte Freundschaften für 90 Minuten ruhen lassen.
Aber auch auf der Seite des Gegners gibt es das eine oder andere bekannte Gesicht zu verzeichnen, allem voran Denis Suárez sowie Gerard Deulofeu. Beide Jugendspieler wurden am Anfang der Saison zu den Sevillanern ausgeliehen. Besonders Suárez scheint dieser Umstand sehr gut zu tun. Der Spanier erkämpfte sich Schritt für Schritt einen Stammplatz bei den Andalusiern und ist aus der heutigen Startformation von Unai Emry nicht mehr wegzudenken. Auch wenn es sich bei Deulofeu nicht ganz so erfolgreich verhält, nimmt der 20-Jährige dennoch einen wichtigen Platz im Spielsystem Sevillas ein. Insgesamt vier Scorerpunkte, ein Tor sowie drei Assists, hat der Spanier in der Liga bereits zu Buche stehen.
Stecken die Barça-Spieler im falschen System?
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Luis Suárez auf dem rechten Flügel, Andrés Iniesta ohne Kombinationspartner. Dies sind nur vereinzelte Missstände, die in der Fanschar des FC Barcelona in den letzten Wochen eifrig diskutiert wurden. Im ersten sowie zweiten Teil unserer Roundtable-Serie griffen die Mitglieder einige zusätzliche Aspekte auf, die bisweilen nicht ideal laufen.
Das System Enriques scheint demnach einige Leistungsträger im Kader des FC Barcelona zu hemmen anstatt sie zu fördern. Besonders in Zusammenhang mit Andrés Iniesta konnte man solch einen Trend feststellen. Der Spanier ist ein reiner Kombinationsspieler, der einige Mitspieler um sich herum benötigt, um brillieren zu können. Doch Enrique scheint in seinem System eine Trendwende einzuschlagen. Die Außenstürmer tendieren nun wieder nach außen, wohingegen die Mittelfeldspieler zentraler agieren. Unglücklicherweise verletzte sich Don Andrés gleich zu Beginn dieses scheinbar neuen Systems, weswegen sichtbare Änderungen bei zumindest diesem Problem noch nicht zu entdecken sind.
Allerdings hemmt das nun einen anderen Weltklassespieler, namentlich Luis Suárez, der sich als Neuner nun größtenteils auf dem Flügel befinden muss. Die Tendenz der zentraleren Stürmer schien von Enrique exakt auf Suárez zugeschnitten gewesen zu sein. Unerklärlicherweise weicht er gerade jetzt von diesem Kurs wieder ab. „Warum?”, mag man sich fragen. Enriques bisheriges System versprach interessante Aspekte im Spiel der Katalanen bei Ballbesitz und dem Knacken von tiefstehenden Gegnern. Am Ende waren es lediglich entscheidende Nuancen und Feinschliffe, die dieses System noch nicht vollständig aufblühen haben lassen. Als Culé kann man deswegen nur hoffen, dass der Teamchef der Blaugrana wieder zu seinen Ideen zurückfindet und diesen Weg mit Konsequenz und Ideenreichtum fortführt und adaptiert.
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Interessante Duelle des 12. Spieltags:
- 22.11.2014, 16:00 Uhr, Atlético Madrid – Malaga CF
- 22.11.2014, 18:00 Uhr, SD Eibar – Real Madrid CF
- 23.11.2014, 17:00 Uhr, UD Levante – FC Valencia
- 23.11.2014, 21:00 Uhr, Villarreal CF – FC Getafe
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Was meint ihr, wie geht das Spiel aus? Wer sollte in der ersten Elf stehen?
Viel Spaß beim Kommentieren!
Visca el Barça!