Der Kampf um die Meisterschaft geht heute in die nächste Runde. Am 32. Spieltag in La Liga empfängt der FC Barcelona im heimischen Camp Nou den Tabellenletzten Real Betis Sevilla. Die Blauroten haben einen Sieg fest im Visier und wollen den Zuschauern eine gute Show bieten. Champions-League-Gegner Atlético Madrid steht dagegen eine weitaus unangenehmere Aufgabe bevor: Der FC Villarreal reist in die Hauptstadt, um den ein oder anderen Punkt zu entführen. Ein spannender Fußballtag ist also garantiert.
Der Startschuss für den 32. Spieltag fiel bereits gestern – UD Almería verlor zu Hause gegen CA Osasuna mit 1:2. Gleich das nächste Duell ist ein kleiner Kracher: Atlético Madrid empfängt im Estadio Vicente Calderón den FC Villarreal und wird alles geben müssen, um die Führung in der Meisterschaft zu behaupten. Ganz anders sieht die Lage für den FC Barcelona aus. Im Spiel gegen Real Betis Sevilla rechnet niemand mit einem Punktverlust der Katalanen; vielmehr steht die Frage im Raum, wie stark sich der Leistungsunterschied zwischen beiden Teams im Ergebnis widerspiegelt. Treffen diese beiden Mannschaften aufeinander, sind nämlich viele Tore garantiert.
Der Kapitän ist zurück – Alba und Piqué fallen aus
In dieser Saison ist Fortuna nicht auf der Seite des FC Barcelona. Nachdem Víctor Valdés in der Vorwoche einen Kreuzbandriss erlitten hat, fiel im Spiel gegen Atlético Madrid unter der Woche eine weitere Säule in der katalanischen Defensive weg. Gerard Piqué wird der Mannschaft vier lange Wochen fehlen und verpasst damit unter anderem das wichtige Finale in der Copa del Rey. Damit wird auch im Spiel gegen Real Betis viel Verantwortung auf Marc Bartra lasten, der in die Rolle des Abwehrchefs schlüpft. Gegen Atlético bewies der junge Verteidiger, das mit ihm jederzeit zu rechnen ist. Er kam unmittelbar nach Piqués Verletzung von der Bank und war sofort auf Betriebstemperatur. Von der Intensität her stand er Piqué in nichts nach, und wie souverän er mit seinen unmittelbaren Gegenspielern umging, war beachtenswert. Zum Teil stand Barça derart offensiv, dass Bartra hinten ins Eins-gegen-eins musste, fernab jeglicher Unterstützung durch einen Kameraden – kein Problem für den Abwehrspieler. Wer dem Spanier auf dem Platz aufmerksam folgte, wird zudem erkannt haben, wie er Mascherano immer wieder Anweisungen zusteckte.
Neben Bartra wird es in der Abwehr ein zweites neues Gesicht geben. Jordi Alba steht für das Spiel gegen Betis nicht zur Verfügung, weil er eine Gelbe Karte zu viel auf dem Konto hat. Damit kommt der Brasilianer Adriano mal wieder zum Zug. Gemessen an seinen Qualitäten und seinen Leistungen in dieser Saison sind seine Einsatzzeiten fast unverhältnismäßig gering. Wann immer Adriano auf dem Platz stand, lieferte er eine solide bis gute Partie ab. Gegen Jordi Alba hat er auf der linken Seite aber einen sehr schweren Stand, die Spielcharakteristik des kleinen Spaniers passt einfach besser zum FC Barcelona. Für Adriano ist das doppelt bitter: Ihm bleibt beim FC Barcelona nur ein Platz auf der Bank, und was die WM im eigenen Land angeht, kann er sich kaum für die brasilianische Nationalmannschaft empfehlen.
Weitere Veränderungen in der Abwehr stehen nicht zu erwarten. Carles Puyol ist zwar ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, ein Einsatz käme für den Kapitän der Blaugrana aber noch zu früh. In den 19-köpfigen Kader hat es der Spieler mit dem unbändigen Willen trotzdem geschafft, ein Comeback ist damit nur noch eine Frage der Zeit.
Abschließend noch ein Blick auf die anderen Mannschaftsteile. Laut der Sport und der Mundo Deportivo wird es im Vergleich zum Champions-League-Spiel am Dienstagabend auch dort eine Veränderungen geben. Die Trainingself von gestern deutet darauf hin, dass Cesc Fàbregas gegen Betis nicht in der Startelf stehen wird. Auch Neymar war in der Elf von Tata Martino nicht vertreten, dafür aber Alexis Sánchez und Pedro Rodríguez. Damit dürfte es heute nicht an Zug zum Tor mangeln.
Die voraussichtliche Aufstellung
Pinto – Adriano, Mascherano, Bartra, Alves – Iniesta, Busquets, Xavi – Pedro, Messi, Alexis
Der Kader im Überblick
Pinto, Oier, Montoya, Fàbregas, Puyol, Xavi, Pedro, Iniesta, Alexis, Messi, Neymar Jr., Mascherano, Bartra, Busquets, Song, Tello, Adriano, Alves, Sergi Roberto.
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Ein weiteres Torfestival gegen Betis?
Begegnungen gegen Real Betis Sevilla sind immer denkwürdig. Wann immer diese beiden Mannschaften aufeinandertreffen, regnet es viele Tore. In den letzten zehn Partien zwischen beiden Teams im Camp Nou fielen 44 Tore, was einen beeindruckenden Schnitt von 4,4 Toren pro Partie ergibt. Doch diesmal stehen die Vorzeichen für einige Treffer sogar noch günstiger: Barça stellt mit bisher 89 erzielten Tore die schlagfertigste Offensive der Liga, während Betis nur bei den meisten Gegentreffern von oben grüßt. 69 Gegentore bescheren der Mannschaft aus Sevilla den zweiten Platz in dieser wenig rühmlichen Wertung. Nur Rayo Vallecano hat noch mehr Tore kassiert.
Das letzte Aufeinandertreffen der heutigen Gegner gab es am 10.11.2013. Der FC Barcelona setzte sich dank der Tore von Neymar, Pedro und Fàbregas (2) mit 4:1 durch. Besonders der Treffer von Pedro war sehenswert – ein Solo über den halben Platz krönte der Spanier mit einem ziemlich coolen Tor. Und es gab noch eine Besonderheit: Das vierte Tor erzielte Fàbregas per Kopf nach einer punktgenauen Flanke von Dani Alves. Der ein oder andere hat diesen Tag, an dem eine Flanke des brasilianischen Verteidigers nicht ins Nirwana ging, sicherlich rot markiert.
Die Highlights zum Spiel