Diesen Sonntag um 21:00 Uhr findet im Camp Nou das Giganten-Duell des 18. Spieltags statt: FC Barcelona gegen Atlético Madrid. Dabei geht es vor allem für die Katalanen und im speziellen Luis Enrique darum, mit einem Sieg der Krise zu entweichen und gleichzeitig Anschluss an Real Madrid zu halten. Doch kaum ein Gegner könnte unangenehmer sein als die von Diego Simeone trainierten ‘Colchoneros’. Konnte Barça doch in der vergangenen Spielzeit in sechs Duellen kein einziges Mal als Sieger hervorgehen.
Der Kampf um die Verfolgung von Real Madrid in La Liga spitzt sich diesen Sonntagabend zu: Sowohl der FC Barcelona als auch Atlético Madrid liegen aktuell vier Zähler hinter dem Tabellenführer und können den Abstand wieder auf einen Zähler reduzieren. Insbesondere deshalb, weil der amtierende Champions-League-Sieger noch ein Nachtragsspiel auf der Liste hat, wird das Gipfeltreffen im Camp Nou ein richtungsweisendes.
FC Barcelona: Es steht viel auf dem Spiel
Für die Mannen von Luis Enrique steht im Camp Nou bereits sehr viel auf dem Spiel, beherrschen derzeit doch vordergründig Krisenmeldungen über den FC Barcelona die Medien Spaniens. Sollte das Duell gegen Atlético Madrid nun verloren gehen, könnte der Trainerstuhl von Luis Enrique gehörig wackeln. Denn in den vergangenen drei Liga-Spielen konnte die Blaugrana lediglich vier Pünktchen erobern. Tiefpunkt dieser Misere war mit Sicherheit die 0:1-Niederlage gegen Real Sociedad am vergangenen Sonntag. Oberste Maxime gegen Atlético Madrid kann also nur ein vollständiger Punkterfolg sein; alles andere würde die großen Zweifel wohl nicht aus dem Weg räumen.
Darüber hinaus geht es für den FC Barcelona auch darum, mit einem Sieg wieder etwas Ruhe in den Verein zu bringen, nachdem sich diese Woche die Sensationsmeldungen rund um den katalanischen Traditionsverein förmlich überschlugen. Der bereits erwähnten Niederlage im Baskenland folgte ein überraschender Rauswurf von Sportdirektor Zubizarreta. Lediglich zwei Tage danach kündigte Barça-Präsident Josep Maria Bartomeu völlig überraschend – jedoch zur Freude vieler Culés – Neuwahlen an. Doch trotz dieser Paukenschläge dominierte eine Personalie fast gänzlich sämtliche Sportmedien rund um den Globus: Lionel Messi. Er soll sich mit dem Barça-Präsidium sowie Luis Enrique endgültig überworfen haben und strebe nun einen Wechsel an, sollte keine Änderung eintreten. Es sind jene Gerüchte, die momentan über allen sportlichen Aspekten rund um den FC Barcelona schweben und ein seltsames Klima der Hysterie und Panik erzeugen. Ein Sieg gegen die ‘Colchoneros’, es wäre Balsam für die Seele vieler Anhänger und die Stabilität des Vereins.
Atlético Madrid: Gestärkt durch den Sieg gegen Real Madrid ins Camp Nou
Bei den ‘Colchoneros’ ist im Gegensatz zum FC Barcelona nichts zu spüren von einer Krise: Die Mannen von Trainer Diego Simeone konnten ihre letzten beiden Liga-Spiele souverän gewinnen (unter anderem 4:1 in Bilbao) und unter der Woche das ‘Derbi madrileño’ mit 2:0 für sich entscheiden. Lediglich am 15. Spieltag gab es eine überraschende 0:1-Heimniederlage gegen Villarreal CF. Davon abgesehen rauschen die Hauptstädter derzeit jedoch von Sieg zu Sieg und zeigen, dass auch in dieser Spielzeit wieder mit ihnen zu rechnen ist.
Im Copa-del-Rey-Spiel gegen Real Madrid unter der Woche ließ sich erahnen, was auf die Katalanen Sonntagabend zukommen wird: Die amtierenden Meister agierten, wie man es von ihnen kennt, unglaublich bissig und fast schon aggressiv. Dabei schafften es die ‘Colchoneros’ jedoch immer wieder, von Verwarnungen durch den Schiedsrichter verschont zu bleiben. Eine Tatsache, die nicht zum ersten Mal aufgefallen ist und Atlético Madrid enorm entgegenkommt. Angetrieben von ihrem extrovertierten Trainer Diego Simeone könnte man manchmal gar den Eindruck gewinnen, die Spieler würden ums nackte Überleben kämpfen. Es ist jener unbändiger Wille sowie Zusammenhalt und jene Kampfbereitschaft, die das Team derart erfolgreich und zu dem wohl unangenehmsten Gegner überhaupt macht. Nicht selten erzeugt diese Herangehensweise eine explosive Stimmung auf dem Rasen. Für den FC Barcelona von großer Relevanz ist zudem die Statistik des ‘Derbi madrileños’: Unfassbare 72% Ballbesitz und drei Mal so viele Pässe konnte Real Madrid tatsächlich in keinen Torerfolg ummünzen. Dagegen konnte Atlético zum wiederholten Male seine Kopfball- sowie Standardstärke in diesem Spiel unter Beweis stellen: José Giménez köpfte nach einem Eckball zum 2:0-Endstand ein. In der Liga erzielten die ‘Colchoneros’ 19 von 34 Treffern mit dem Kopf: Eine schier unfassbare Statistik. Die Katalanen sollten also gewarnt sein.