Enrique vor Athletic Club: „Es ist sehr schwer, uns noch zu überraschen“

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Nach der kräfteraubenden Partie gegen Atlético Madrid in der Copa del Rey empfangen die Katalanen mit Athletic Club den nächsten Gegner, der mit einer intensiven Spielweise die Spieler des FC Barcelona an ihre physischen Grenzen treiben könnte. Im Folgenden haben wir die Aussagen von Luis Enrique aus der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen die Basken. Vor allem die Äußerungen des Trainers zu dem taktischen Vorgehen seiner Mannschaft sind von besonderem Intersse.

Die Herangehensweise an das Spiel:

„Es ist sehr schwer, uns noch zu überraschen, weil sowohl beide Trainer als auch beide Teams sehr viel übereinander wissen. Es wird ein schwieriges Spiel, wie jedes andere gegen Athletic Club. Sie spielen mit einem sehr hohen Pressing und haben individuelle Spieler, die sehr gut am Ball sind. Wir müssen versuchen, die Räume, die sich ergeben, so gut wie möglich zu nutzen. Es ist immer schwierig gegen Athletic, wir werden sehr fokussiert sein müssen.“

Rückkehr von Iniesta, Busquets und Digne?

„Sie haben mit der Mannschaft trainiert, aber es hängt von den Ärzten und der Verfassung der Spieler selbst ab. Es sind aber gute Neuigkeiten, dass diese Spieler zurückkehren.“ 

Die fehlende Konstanz:

„In der Copa haben wir uns bisher gut geschlagen, aber in der Liga fehlt uns bisher die Konstanz, deshalb sind wir auch nicht an der Tabellenspitze. Das hat aber nichts mit dem letzten Spiel zu tun. Jedes Spiel hat verschiedene Phasen, nicht unbedingt positive oder negative, aber unterschiedliche. Alle Spiele entwickeln sich anders, Mannschaften verbessern oder verschlechtern ihr Spiel. […]“

Wieso verliert Barça die Kontrolle im Spiel?

„Idealerweise läuft alles, wie man es sich wünscht. In der Realität ist es jedoch nicht so. Es gibt eben Zeiten, in denen der Gegner alles nach vorne wirft, vor allem in einem KO-Turnier wie der Copa, wo das Ergebnis über den Aufstieg entscheidet. […]“

Die Spielphilosophie von Barça:

„Das ist die Klubphilosophie, die auch ich sehr gut kenne, weil ich hier gespielt habe, die Barça B trainiert habe und das nun mein drittes Jahr als Trainer des ersten Teams ist. Ich mag diese Philosophie und es ist auch das, was die Spieler genießen. Natürlich muss man gewinnen, aber die Art und Weise, wie man gewinnt, ist sehr wichtig. Wir haben eine klare Identität und in jeder Trainingseinheit arbeiten wir daran. […] Es geht darum, die Spielkontrolle zu haben und zu wissen, wie man diese auch nutzt sowie das Verhalten ohne den Ball. Wir haben eine effektive Spielweise, mit der wir Titel gewinnen. Die Fans genießen das. Wir können nicht immer alles erreichen und alle Titel gewinnen, aber das ist die Barça-Philosophie seit einer langen Zeit.“

Titelchance von Barça:

„Das ist das 21. Spiel. Wenn in den restlichen Spielen alles genauso verläuft, wie in diesen Spielen, dann können wir eine Vorhersage treffen. Aber das können wir nicht, weil wir immer andere Ergebnisse haben werden. Die besten Teams werden weiterhin Punkte liegen lassen und wir hoffen, dass wir weniger Punkte verlieren als die Konkurrenten. Erst am Ende der Saison kann man wirklich erkennen, wer am Ende den Titel holen wird. Jetzt ist es aber schwierig, vorherzusagen. Wenn jemand meint, dass wir die Liga nicht gewinnen, sollte man sich die letzten zwei Jahre ansehen. Derzeit können drei oder vier Teams bis zum Ende um den Titel spielen.“

Ronaldinho als Barça-Botschafter:

„Ich habe zusammen mit Ronnie gespielt und ich finde das großartig. Er war ein Pionier darin, wenn es darum ging, Freude und Spaß in den Fußball zu bringen in einer Zeit, in der es dem Klub nicht so gut ging. Ich erinnere mich, als er vorgestellt wurde. Er sah eher wie ein Surfer aus und nicht wie ein Fußballer. Er hatte eine andere Sicht des Konkurrierens, aber es war das, was er auf dem Feld gemacht hat, was wichtig war. Ich finde es großartig, wenn Barça mit Freude in Verbindung gebracht wird.“

Am Saisonbeginn hatte man Probleme gegen Fünferketten, sind hoch pressende Teams jetzt schwieriger zu bespielen?

„Das ist eine sehr gute Frage. Abhängig davon, wie die Mannschaften nun gegen uns spielen, geht es nicht wirklich darum, ob sie mit vielen Spielern hinter dem Ball stehen oder hoch pressen. Es geht darum, wie sie es machen. Es ist nicht dasselbe, wenn man mit vielen Spielern in der Defensive spielt, aber die Intensität nicht auf dem nötigen Niveau ist. Manche Teams haben offensiven Fußball gegen uns gespielt und wir haben sie einfach besiegt, andere haben uns jedoch Probleme bereitet. Manche Teams haben sehr defensiv gespielt und wir haben sie auch einfach besiegt, andere wiederum haben genauso defensiv gespielt und wir haben gelitten. Es bedeutet nicht, dass man mit einer bestimmten Herangehensweise gleich ein gutes Ergebnis erzielt. Es hängt davon ab, wie der Gegner spielt, wie wir spielen oder von anderen Faktoren im Spiel. Wir müssen an vielen Dingen arbeiten, wie den Ball aus der Defensive nach vorne zu bringen, an unserem Torabschluss, dem Verhalten beim hohen Pressing des Gegners, der Reaktion bei Ballverlust, etc. Wir müssen an all diesen Aspekten arbeiten und die Spieler müssen immer die richtigen Instrumente haben.“

Mascherano auf der Sechs:

„Ich habe viele Spieler, die auf dieser Position spielen können. Abhängig vom Gegner kann ich einen, zwei oder drei verschiedene Spieler auf dieser Position spielen lassen. Ich weiß, dass meine Entscheidungen vor dem Spiel immer für Gesprächsstoff sorgen können und das Spiel entscheiden werden. Ich versuche aber immer das Bestmögliche für die Mannschaft zu tun. Ich bin sehr glücklich mit den Spielern, die auf dieser Position spielen können, egal ob das Sergi Roberto, Rakitić, Iniesta usw. ist. Das ist die Stammposition von Busquets, aber auch andere können dort spielen.“

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